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So, 08:34 Uhr
06.11.2022
ifo Institut

Wenn Darwin aus dem Lehrplan gestrichen wird

Das Streichen der Evolutionstheorie aus Schullehrplänen erhöht die Wissenschaftsskepsis und beeinflusst die Berufswahl der Schüler. Das geht aus einer neuen Studie des ifo Instituts hervor...

„Die Schüler lehnen die Evolutionstheorie häufig noch im Erwachsenenalter ab. Darüber hinaus verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für einen naturwissenschaftlichen Beruf entscheiden“, sagt Benjamin Arold, Forscher am ifo Institut und der ETH Zürich. Die Folgen für die Berufswahl seien vor allem in den Lebenswissenschaften wie der Biologie zu sehen.

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Die Studie zeigt, dass wissenschaftsskeptische Lehrpläne in den USA langfristige Folgen für die Einstellung zur Wissenschaft und für Lebensentscheidungen haben. Dieses Ergebnis könnte auch für andere Länder bedeutend sein. „In Deutschland sind wissenschaftsfeindliche Haltungen in der Bevölkerung verbreitet: Neben der Ablehnung der Evolutionstheorie finden wir sie z.B. bei den Themen Klimawandel oder bei der Beurteilung von Chancen und Risiken von Impfungen. Die Politik sollte aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft in die Lehrplangestaltung einfließen lassen. Das könnte dazu beitragen, den Fachkräftemangel, z.B. im naturwissenschaftlichen Bereich in Deutschland zu verringern,“ sagt Arold.

In den USA lehnen etwa 40 Prozent der Bevölkerung die Evolutionstheorie von Charles Darwin ab. Eine umfassende Behandlung in den US-Schulen könnte diesen Anteil den Berechnungen der Studie zufolge um 20 Prozentpunkte verringern. In solch einem Szenario würde sich außerdem der Anteil der Biologen in der Bevölkerung um 13 Prozent erhöhen. Religiöse oder politische Einstellungen verändern sich dagegen nicht durch das Lehren der Evolutionstheorie.

Grundlage der Studie sind Umfragedaten von mehr als 6 Millionen Erwachsenen in den USA, die zwischen 1990 und 2009 eine High School besucht haben. Die US-Staaten haben die Lerninhalte zur Evolutionstheorie im Rahmen einer Reform verändert. Die Studie vergleicht zum einen die Einstellungen verschiedener Gruppen innerhalb eines US-Staats zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Und stellt sie den Einstellungen in anderen US-Staaten gegenüber, bei denen es zu dem jeweiligen Zeitpunkt keine Reform der Bildungsstandards gab.
Autor: red

Kommentare
Leser X
06.11.2022, 08.52 Uhr
Das ist keine gute Nachricht
Leider erhöht dieses verordnete Nichtwissen die Gefahr, dass die jungen Menschen durch das Vorenthalten von Wissen in den Fängen eifriger Missionare oder schlimmstenfalls kruder Sekten landen. Frei denkende Individuen werden so jedenfalls nicht gefördert. Von da ist es nicht mehr weit zu amerikanischen Verhältnissen. Und das wäre das Letzte, was wir hier brauchen.
Wernernaumann
06.11.2022, 10.00 Uhr
Wie früher
Das Mittelalter lässt grüßen. Fett gefressene Geistliche hielten ihre Kreuze über brennende Andersdenkende.
Jäger53
06.11.2022, 10.01 Uhr
Leser X
Genau das hat die schlechteste Regierung die Deutschland jemals hatte vor, ein dummes Volk.
Klausi-NDH
06.11.2022, 10.11 Uhr
Ich glaube die gleiche Idee gab es schon einmal.
Der ehemalige MP von Thüringen,Dieter Althaus hatte sich mal so geäußert.
Früher hieß es " Wissen ist Macht", Heute sind wir bei " Nichts wissen macht nichts " .
Wird uns fast täglich von unserer " kompetenten" Regierungsmannschaft vorgeführt.
Die einfachste Erklärung ist: Ein dummes Volk regiert sich leichter.
Die " Qualitätsmedien" arbeiten mit voller Kraft daran .
Marino50
06.11.2022, 10.23 Uhr
Darwinsche Lehre
Demnächst wird den Kindern sicher wieder erzählt, dass die Babys der Klapperstorch bringt. Was ist nur los bei uns. An Kassen in Einkaufsmärkten können junge Kassierer nicht mehr im Kopf rechnen.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht....
HisMastersVoise
06.11.2022, 10.41 Uhr
Wo bitte ?
Wo bitte steht geschrieben, daß in Deutschland die Darwinsche Lehre aus dem Lehrplan gestrichen werden soll oder wurde. Es ist nachgewiesen, daß in den USA durch erzkonsevative Strömungen um den hoffentlich weiterhin bleibenden Expräsidenten Trump, die Schöpfungsgeschichte erneut in die Köpfe der Menschen eingebracht werden soll. Dies dient aber nur dem Zweck des Machterhaltes der Fürungsriege. Und im Dienste des Herren lassen sich die meisten Untaten legitimieren. Aber das ist USA. Wenn also keine Beweise für die Änderung des Lehrplanes für die Bundesländer vorgesehen sind, dann bleibt der Artikel da oben nur eine Warnung , sich an Fakten zu halten und nicht sinnlos Stimmung zu machen. Denn was die Regierung mit den Lehrplänen der Bundesländer zu tun haben soll, erschließt sich selbst mit Phantasie nicht. Aber zum Aufgeregtsein dient es wohl immer.
ndhler07
06.11.2022, 10.50 Uhr
Theorie = Wahrheit?
Nun, egal was ein Mensch glaubt, sollte man sehr aufpassen eine nicht bewiesene Theorie ( und das ist nunmal die Evolutionstheorie), als die Wahrheit darzustellen und eben nicht als Theorie, nur weil andere Sichtweisen nicht in das eigene Weltbild passen. Es ist immer sehr gefährlich wenn Menschen etwas als Wahrheit deklarieren, was aus wissenschaftlicher Sicht nicht bewiesen ist. Als Ergebnis wird die Gesellschaft immer mehr gepalten und das kann doch nicht das Ziel sein.
In unseren Schulen wird aber die EvolutionsTHEORIE als Wahrheit gelehrt und im grunde genommen keine andere Sichtweise erlaubt.
Mitternacht
06.11.2022, 11.08 Uhr
Ich verliere den Glauben an die Menschheit.
Im Artikel geht es um eine Studie aus den USA, und die Kommentatoren überschlagen sich damit, sich gegenseitig zu versichern, dass wir die schlimmste Regierung aller Zeiten in Deutschland haben.

Liest man überhaupt noch vor dem Kommentieren, oder genügen Überschrift und letzter Satz, um eine Meinung rauszuhauen?
TRAART
06.11.2022, 13.02 Uhr
Dumme Überschrift
Ich war nie in den Vereinigten Staaten, habe keine Ahnung vom aktuellen Bildungssystem.

Ich kenne Berichte von westdeutschen Politikern aus den 50ern, die zum Austausch dort waren. Die waren entsetzt, verstört von den Inhalten und Anspruch. Primitiv ist noch zu kurz gegriffen.

Ich kenne weiter Berichte von jungen Erwachsenen, die vor zehn Jahren in Schulen der Vereinigten Staaten waren.

Die berichten Alle, unabhängig voneinander, das dort Behinderte, ob körperlich oder geistig beeinträchtigt, die werden gemeinsam beschult, sitzen in der Mensa gemeinsam am Tisch.

Einer im Rollstuhl, ein Nerd mit Hornbrille, der Nächste sabbert und kann kein Besteck halten, daneben sitzt Einer, der wiegt 250kg.
Das erzählen die Leute, weil das bei Uns unvorstellbar ist. Dieses Bild.

Zum Abschluss möchte ich noch hinzufügen:

An den Hochschulen der Vereinigten Staaten werden größte wissenschaftliche Leistungen und Innovationen erzeugt.

Langfristig, regelmäßig, mehr als in Deutschland oder Europa.

Mir ist völlig unverständlich, wie das möglich ist. Ich finde das ewig schon total skurril.
Die Leute können Alle wissenschaftlich arbeiten. Sie müssen das gelernt haben, in diesem Bildungssystem.

Was mir zuletzt noch einfällt.
Neben dem Studium gibt's dort ne übelste Sportförderung.

Schwimmen, Frauenfußball.
Hoch professionell.
Bei Uns interessiert das doch kein Schwein.
___________________
Die werden schon wissen, wie der Mensch entstanden ist, alles Andere würde mich erstaunen.
DDR-Facharbeiter
06.11.2022, 14.05 Uhr
Wenn Menschen wegen Unwissen und Faulheit nicht mehr erfinden, dann enden sie wie Saurier
Wenn die Menschen wegen Unwissen und Faulheit nicht mehr erfinden und produzieren, dann enden sie wie Saurier und Neandertaler.
Die Evolutionstheorie von Charles Darwin und anderen ist sehr wohl bewiesen.
Aus dem frühzeitlichen Cro-Magnon-Mensch, aber auch dem Neandertaler, entwickelten sich die heutigen Menschen mit unterschiedlicher Hautfarbe und unterschiedlichen Fähigkeiten. Hier ein paar Grundlagen von Darwins und weiteren Wissenschaftlern:
Sene Theorien: Grundlage Variabilität: "Die Mitglieder einer Population unterscheiden sich in ihrem Aussehen". Mein privater Beweis: Meine Enkel sehen meiner Frau, unserm Sohn und mir ähnlich, aber sie sehen auch ihrer Mutter und deren koreanischer Mutter ähnlich.
Grundlage Selektion: "Lebewesen, die besser an ihre Umwelt angepasst sind, können sich deshalb häufiger fortpflanzen und ihre Erbanlagen an die Nachkommen weitergeben". Mein privater Beweis: Eine erbkranke Tante hat zwar einen Partner gefunden, aber keine Nachkommen bekommen.
Grundlage Artwandel: Die immer bessere Angepasstheit der Lebewesen einer Population führt zu einem Wandel der Arten. Mein privater Beweis: Der bettelarme , aber fleißige Vorfahre aus dem Elsass wurde Stammvater einer weitverzweigten Familie in Deutschland. Sie ist nicht ausgestorben wie nicht so angepasste Familien.
Wenn wegen Unwissen und Faulheit nichts mehr erfunden und produziert wird, dann findet die Menschheit wie die Saurier oder die Neandertaler auch keinen Weg in eine sich ändernde Umwelt.
Wie Bitte
06.11.2022, 16.28 Uhr
@ndhler07
Was ist denn "die andere Sichtweise auf die Evolution"?
Kreationismus?

Sie irren sich, auch die wird gelehrt.
Allerdings nicht im Biologie-Unterricht, sondern im Religions-Unterricht (allerdings auch nur bei beinharten Gläubigen).
Komiron
06.11.2022, 21.21 Uhr
woher kommen wir,
und in welcher Beziehung stehen wir zu denen, die vor uns kamen ?
Wir leben in einer Zeit in der die Wissenschaft nahezu täglich neue Erkenntnisse gewinnt.
Aus diesem Grund muss ich leider dem
DDR Facharbeiter, mit seiner 'speziellen'
Evolutionstheorie, Wissenstand letztes Jahrtausend entschieden widersprechen.
Heute wissen wir, dank des skandinavischen Wissenschaftlers Savante Pääbo vom Max Planck Institut Leipzig,
dessen diesbezüglich wissenschaftliche Arbeit, in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde:
Der Neandertaler ist nicht so richtig ausgestorben, sondern hat sich mit etwa 3Prozent im Erbgut der Ureuropäer und dessen Nachfahren verewigt.
Also waren die Neandertaler_ innen ganz schön schlau, denn auch sie wussten schon,
alles kann, nichts muss.
Denn die Evolution gewinnt immer !
Real Human
07.11.2022, 09.17 Uhr
Die EvolutionsWISSENSCHAFT ist vielen Demagogen ein Ärgernis
Sie kann allerdings auch für Demagogie eingesetzt werden. Das bekannteste Beispiel ist der eigentlich antisoziale und den Frieden bedrohende SOZIALdarwinismus.
Ich begreife den Homo sapiens als sowohl biologisches als auch kulturelles Wesen. Dieser Doppelcharakter produziert fast zwangsläufig heftige gesellschaftliche Spannungen.

Wesentlich aber ist, dass die Evolutionstheorie fast alles erklären kann und sich z.B. für die Medizin als sehr nützlich erwiesen hat.

Die abrahamitischen Religionen dagegen geraten schon bei der Frage ins Schleudern, warum ein

• allwissender,
• allmächtiger und
• allgütiger („lieber“)

Gott so viel Leid auf der Welt zulässt. (Theodizee)

Um dies zu rechtfertigen, haben die Kirchen die verschwurbeltsten Theorien parat. Zweitausend Jahre Erfahrung bei der Volkssedierung und Verdummung tragen immer noch Früchte.

Ich würde allerdings deswegen kein einseitiges USA-Bashing betreiben. Dagegen haben alle autokratischen Regime solange nichts gegen Religionen, wie sie deren Herrschaftsstrukturen nicht gefährlich werden können. Selbst der im „Wissenschaftlichen Kommunismus“ geschulte Putin bekreuzigt sich heute öffentlich – weil es ihm viel mehr nützt als schadet.

In der heutigen [„kommunistischen“–] Volksrepublik China ist die römisch-katholische Kirche seit Maos Zeiten verboten, lediglich eine sogenannte „Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung“, die keine Kontakte zum Vatikan unterhalten darf und die Autorität des Papstes nicht anerkennt, ist erlaubt. (Wikipedia)

„Das Vaterland und die Religion,
Das sind nur Kleidungsstücke ...“,

dichtete schon (der heimlich in Heiligenstadt getaufte) Heinrich Heine. Leider muss ich wohl hinzufügen, dass ich dies wegen der damaligen Lebensumstände ausdrücklich nicht kritisiere!
tannhäuser
08.11.2022, 11.00 Uhr
Evolutionstheorie?
Es macht mich fassungslos, dass eine solche Diskussion überhaupt noch mal geführt wird.

Ich empfehle jedem, als Anregung, wenn noch nicht geschehen, sich den genialen Film "Wer den Wind sät..." von Stanley Kramer anzusehen.

Was da der Verteidiger Spencer Tracy dem Ankläger Frederic March an zynischer Logik um die Ohren haut, ist ein Lehrbeispiel dafür, dass die Wissenschaft immer noch mit Logik und Argementstion jede verbohrte Religionstreue zu entkräften vermag.
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