In der Rautenstraße rechts und links zu parken, stellt viele Bürger schon wegen der Anordnung mit Absätzen und Begrenzungspfosten vor Herausforderungen. Aber wie ist es, wenn man dort noch einen Rollstuhl auspacken muss? Das fragte sich unser Leser Bernd Schütze und machte die Probe aufs Exempel...

Was er vom Parkplatz bis zum Verlassen des Einwohnermeldeamtes gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin, die im Rollstuhl sitzt, erlebt hat, schildert uns Bernd Schütze in seinem Leserbrief:

"Der Übergang in der Rautenstraße ist schon eine Zumutung, vor allem für Ältere und Behinderte. An der Behörde angekommen, sind trotz Öffnungszeiten die Türen verschlossen.

„Bitte Klingeln“steht da und ein Sprachcomputer teilte uns mit, dass die Kollegen im Gespräch sind. Ich versuchte, meine Partnerin mit dem Rollstuhl in den Außenaufzug zu schieben, was wegen des Neigungswinkels zur Auffahrt nicht möglich war. Ich nutzte aber die Gelegenheit, mit einem Mitarbeiter das Rathaus zu betreten. Rechts und links im unteren Bereich kein Publikumsverkehr, nur ein junger Mann am Schalter, den ich um Hilfe bat, meine Partnerin über den Lift in die Behörde zu bekommen.

Wir wollten neue Ausweise beantragen. Der Mitarbeiter konnte mir nicht helfen, aber er würde nach Hilfe telefonieren. Daraufhin warteten wir vor dem Eingang gute 15 Minuten auf einen weiteren Mitarbeiter, der wiederum einen weiteren Mitarbeiter suchte. Das Problem, welches keines sein dürfte, wurde letztlich gelöst.

Auf unsere Bitte, neue Personalausweise zu beantragen, gab es die unfreundliche Antwort, dass dafür Termine nötig seien. Mit einem Termin für November zogen wir von dannen.

Mit Rollstuhl und denselben Problemen führte der Weg zurück zum Auto. Unfassbar aber Wirklichkeit; sollte unsere Stadt einen Behindertenbeauftragten haben, dann gibt es für ihn viel Arbeit; und unser Oberbürgermeister sollte sich öfters mal persönlich und vor Ort einen Eindruck von den Zuständen in seiner Stadt verschaffen.
Bernd Schütze