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Di, 12:01 Uhr
24.05.2022
Literatur & Musik im Schloss Heringen am Sonntag

„O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“

Der Verein der Dichterstätte ‚Sarah Kirsch‘ lädt am nächsten Sonntag zu einer musikalischen Lesung in das Schloss in Heringen ein. Kulturmanagerin Christine Stauch stellt an diesem Nachmittag die Künstlerin Emmy Hennings (1885-1948) als Dichterin vor...

Veranstaltung über das Wirken von Emmy Hennings im Heringer Schloss (Foto: S.Kamprad) Veranstaltung über das Wirken von Emmy Hennings im Heringer Schloss (Foto: S.Kamprad)


Emmy Hennings war Muse, Varieté- und Straßenkünstlerin. Ihre späte Würdigung als Dichterin der Avantgarde ist am Sonntag, 29. Mai um 14:30 Uhr im Schloss Heringen zu erleben, wenn Christine Stauch ihre Werke rezitiert und dabei von Udo Hemmann musikalisch begleitet wird.

Ihre Gedichte „… stehen dem Volkslied, dem Chanson und der Liturgie gleichermaßen nahe und vermitteln existenzielle Grenzerfahrungen wie Liebe, Hunger, Exil, Krieg und Gottsuche mit ergreifender Schlichtheit und Direktheit“. /„Emmy Hennings - Gedichte“ heißt es beim herausgebenden Göttinger Wallstein Verlag.

Neben einer Auswahl ihrer Gedichte werden an diesem Nachmittag Auszüge aus ihren Romanen „Das Brandmal“ und das „Das ewige Lied“ vorgestellt, die wesentlich autobiografisch geprägt sind. Inhalte aus von ihr verfassten Briefen vollenden dieses literarische Programm.

Mit Improvisation und elektronischer Klangperformance wird der Musiker Udo Hemmann das Programm begleiten, „das Vielfache“ der Dichterin akustisch in Szene setzen.

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„O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“
Emmy Hennings – Muse, Varieté- und Straßenkünstlerin
Ihre späte Würdigung als Dichterin der Avantgarde
Sonntag, 29. Mai, 14.30 Uhr,
im Schloss Heringen


Hintergrund um literarischen Programm
Jahrzehnte war die Künstlerin Emmy Hennings (1885-1948) auf ihr Wirken als Muse, als Cabaret-, Varieté- und Straßenkünstlerin festgeschrieben, galt sie als Randfigur der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Ihr künstlerischer Einfluß und ihr dichterisches Werk schien vergessen – wie heute nachgewiesen ist: Es wurde verschwiegen.

In den Jahren 2015 und 2017 haben die Literaturwissenschafterinnen, Nicola Behrmann, in Zusammenarbeit mit Simone Sumpf und Christa Baumberger, eine Gesamtausgabe ihrer Romane und Prosa in zwei Bänden veröffentlicht. In diesem Zusammenhang erschien im Jahr 2020 zudem eine umfängliche Ausgabe ihrer Gedichte. Ergänzend dazu bietet die Literaturwissenschaftlerin Behrmann im Buch „Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“, das 2018 erschien, eine wissenschaftliche Einordnung zum Werk der Hennings.

Mit dieser umfassenden Werkausgabe und der wissenschaftlichen Analyse ist es diesen Wissenschaftlerinnen gelungen Emmy Hennings als eine Dichterin der Avantgarde zu rehabilitieren, ihr nach so vielen Jahren des Vergessens als Dichterin der Moderne einen „angemessenen“ Platz in der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts einzuräumen. / “Geburt der Avantgarde – Emmy Hennings“

Diese Ausgaben und weitere Veröffentlichungen zu ihrem gesamten künstlerischen Wirken bilden die Grundlage des literarischen Programms. Es stellt sich zudem der Herausforderung, das „Vielfache“ der Emmy Hennings als

Künstlerin auf die Bühne zu bringen, denn „Kunst und Leben, Erzählstimme und die Autorin selbst sind ununterscheidbar geworden“, so die Literaturwissenschaftlerin Nicola Behrmann./ “Emmy Hennings-Ball – ich bin so vielfach“

Der Titel des Veranstaltungsprogramms: „O Welt, die ich suche, fühlst du nicht“ entstammt dem Gedicht von Emmy Hennings „Heimatloses Gesicht“, das voraussichtlich 1917 entstand und 1922 im Gedichtband „Helle Nacht“ veröffentlicht wurde.
Autor: red

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