Do, 18:00 Uhr
19.05.2022
WBG Südharz weiht das Ausnahmeprojekt WBGreenOne feierlich ein
Es ist vollbracht
Selten lagen in drei Worten so viel Erleichterung wie heute bei WBG-Vorstand Sven Dörmann, als er stolz und zufrieden ins Mikrofon sprach: Es ist vollbracht! Gemeint war der anspruchsvollste Neubau, den die altehrwürdige Wohnungsbaugenossenschaft je schuf und das unter den schwierigsten Bedingungen, die es je gab …
Diese Widrigkeiten führte Dörmann in seiner kurzen Ansprache vor geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Bauwesen und natürlich der WBG-Nachbarschaft noch einmal an: Corona-Krise, nie dagewesene Preissteigerungen, Materialmangel erst wegen der Pandemie und nun wegen des Ukrainekonflikts sowie nicht zu vergessen die Insolvenz der bauausführenden Firma Henning. Wenigstens im letzten Punkt gab es inzwischen Entwarnung, denn die neue Urbacher HOGAhenning-Bau-GmbH konnte die Aufträge mit größtenteils dem gleichen Personal zu Ende führen, wofür die WBG-Vorstände sich äußerst dankbar zeigten.
So wie es derzeit in der Welt und in der Baubranche aussehe, sei nichts mehr seriös planbar, bedauerte Sven Dörmann. Ein ähnlich spektakuläres Bauwerk wie das WBGreenOne rücke in weite Ferne. Umso besser, dass es nun vollbracht sei, mit einem halben Jahr Verspätung und knapp 2 Millionen Euro teurer als ursprünglich geschätzt, aber eben vollendet. Ein kleinerer Bauherr hätte vielleicht die Maurerkelle ins den Sand geworfen, aber in der WBG habe man sich gesagt: Wir schaffen das und eigenes Kapital zur Vollendung mit eingesetzt. Außergewöhnlich sei das zutreffende Wort für den Bau, der nach 70 Jahren auf einer unansehnlichen Brache eine Baulücke in der Stolberger Straße schloss.
Allein 107 Bohrpfeiler seien eingesetzt worden, die Kampfmittelräumfirma Tauber habe 450 (!) Testbohrungen im Vorfeld absolviert, so dass es im Gelände aussah wie in einem Schweizer Käse. Die 14 Wohneinheiten mit einer Größe von 70 bis 105 Quadratmeter wurden ebenso wie die ausgeklügelte Tiefgarage mit versetzbaren Parkplätzen penibelst vom Architekten Michael Flagmeyer konzipiert und von der Nordhäuser arko Bauplanung GmbH umgesetzt. Aufzug, Balkone, Fußbodenheizung und bodentiefe Fenster sind weitere angenehme Zutaten. Das Meisterstück ist jedoch die Aussenfassade, die schon rein optisch das Zeug zu einem neuen Wahrzeichen für die Rolandstadt besitzt. Auf der Außenhaut des Gebäudes sind vertikal 220 Quadratmeter Grünfläche angebracht, die aus einer Regenwasserzisterne versorgt werden, ordentlich Kohlendioxid verbrauchen und uns dafür Sauerstoff zurückgeben. Die aber auch den Lärmpegel der Straße senken und das Haus bei Temperaturen wie heute kühlen sollen.
Selbstverständlich verfügt die neue Stolberger Str. 18 auch über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach, wodurch es zum klimafreundlichsten Gebäude Nordhausens wird. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Baugenossenschaft, freute sich auch Steffen Loup, der den anwesenden Gästen einige der relevanten Zahlen zur Entstehung des Hauses vortrug. Wir sind stolz auf die Umsetzung und dass wir eine Mietbindung für 20 Jahre anbieten können bei einem derzeitigen Mietpreis von 6,65 Euro pro Quadratmeter, was weit unter den realen Kosten liegt. Ermöglicht hat diesen Preis auch eine Förderung durch das Land Thüringen im Rahmen des Innenstadtstabilisierungsprogramms in Höhe von 1,4 Millionen Euro und ein Förderdarlehen der Thüringer Aufbaubank über 2,3 Millionen Euro.
Michael Flagmeyer erzählte von der anfänglichen Skepsis der Nordhäuser (wer hätte das gedacht!) zur Funktionalität des Gebäudes mit dem Tenor, dass das doch nie im Leben funktionieren würde. Allerdings gibt es Belege dafür, dass solche begrünten Häuser sogar in etwas wärmeren Weltgegenden als dem Harzrand wie etwa Dubai oder der katalanischen Stadt Barcelona sehr gut funktionieren und dort die Pflanzen nicht aller drei Monate eingehen. Als Blickfang und einzigartiges Bauwerk seiner Art in Thüringen stand es schon im medialen Fokus und wird weiterhin viel überregionale Aufmerksamkeit erlangen.
Nach vielen Danksagungen der Honoratioren aus Stadt und Kreis, der lobenden Anerkennung der städtischen Bau- und Wohnkonkurrenz (SWG) sowie dem sichtbaren Wohlwollen der Bewohner sagte Sven Dörmann mit einem Sektglas in der Hand noch einmal die Worte des Tages Es ist vollbracht und prostete einer Schar stolzer Mitstreiter zu. Bei Häppchen, einem Glas Sekt und Besichtigungen des Hauses nahm die fröhliche Feier sodann ihren Lauf. Alle Beteiligten an der Planung und Fertigstellung dieses sehenswerten Objektes sowie die geduldigen Nachbarn hatten sich das auch redlich verdient.
Olaf Schulze
Autor: oschDiese Widrigkeiten führte Dörmann in seiner kurzen Ansprache vor geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Bauwesen und natürlich der WBG-Nachbarschaft noch einmal an: Corona-Krise, nie dagewesene Preissteigerungen, Materialmangel erst wegen der Pandemie und nun wegen des Ukrainekonflikts sowie nicht zu vergessen die Insolvenz der bauausführenden Firma Henning. Wenigstens im letzten Punkt gab es inzwischen Entwarnung, denn die neue Urbacher HOGAhenning-Bau-GmbH konnte die Aufträge mit größtenteils dem gleichen Personal zu Ende führen, wofür die WBG-Vorstände sich äußerst dankbar zeigten.
So wie es derzeit in der Welt und in der Baubranche aussehe, sei nichts mehr seriös planbar, bedauerte Sven Dörmann. Ein ähnlich spektakuläres Bauwerk wie das WBGreenOne rücke in weite Ferne. Umso besser, dass es nun vollbracht sei, mit einem halben Jahr Verspätung und knapp 2 Millionen Euro teurer als ursprünglich geschätzt, aber eben vollendet. Ein kleinerer Bauherr hätte vielleicht die Maurerkelle ins den Sand geworfen, aber in der WBG habe man sich gesagt: Wir schaffen das und eigenes Kapital zur Vollendung mit eingesetzt. Außergewöhnlich sei das zutreffende Wort für den Bau, der nach 70 Jahren auf einer unansehnlichen Brache eine Baulücke in der Stolberger Straße schloss.
Allein 107 Bohrpfeiler seien eingesetzt worden, die Kampfmittelräumfirma Tauber habe 450 (!) Testbohrungen im Vorfeld absolviert, so dass es im Gelände aussah wie in einem Schweizer Käse. Die 14 Wohneinheiten mit einer Größe von 70 bis 105 Quadratmeter wurden ebenso wie die ausgeklügelte Tiefgarage mit versetzbaren Parkplätzen penibelst vom Architekten Michael Flagmeyer konzipiert und von der Nordhäuser arko Bauplanung GmbH umgesetzt. Aufzug, Balkone, Fußbodenheizung und bodentiefe Fenster sind weitere angenehme Zutaten. Das Meisterstück ist jedoch die Aussenfassade, die schon rein optisch das Zeug zu einem neuen Wahrzeichen für die Rolandstadt besitzt. Auf der Außenhaut des Gebäudes sind vertikal 220 Quadratmeter Grünfläche angebracht, die aus einer Regenwasserzisterne versorgt werden, ordentlich Kohlendioxid verbrauchen und uns dafür Sauerstoff zurückgeben. Die aber auch den Lärmpegel der Straße senken und das Haus bei Temperaturen wie heute kühlen sollen.
Selbstverständlich verfügt die neue Stolberger Str. 18 auch über eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach, wodurch es zum klimafreundlichsten Gebäude Nordhausens wird. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte unserer Baugenossenschaft, freute sich auch Steffen Loup, der den anwesenden Gästen einige der relevanten Zahlen zur Entstehung des Hauses vortrug. Wir sind stolz auf die Umsetzung und dass wir eine Mietbindung für 20 Jahre anbieten können bei einem derzeitigen Mietpreis von 6,65 Euro pro Quadratmeter, was weit unter den realen Kosten liegt. Ermöglicht hat diesen Preis auch eine Förderung durch das Land Thüringen im Rahmen des Innenstadtstabilisierungsprogramms in Höhe von 1,4 Millionen Euro und ein Förderdarlehen der Thüringer Aufbaubank über 2,3 Millionen Euro.
Stolz präsentierten die Vorstände Steffen Loup und Sven Dörmann das aufwändigste Projekt der WBG-Geschcichte (Foto: oas)
Michael Flagmeyer erzählte von der anfänglichen Skepsis der Nordhäuser (wer hätte das gedacht!) zur Funktionalität des Gebäudes mit dem Tenor, dass das doch nie im Leben funktionieren würde. Allerdings gibt es Belege dafür, dass solche begrünten Häuser sogar in etwas wärmeren Weltgegenden als dem Harzrand wie etwa Dubai oder der katalanischen Stadt Barcelona sehr gut funktionieren und dort die Pflanzen nicht aller drei Monate eingehen. Als Blickfang und einzigartiges Bauwerk seiner Art in Thüringen stand es schon im medialen Fokus und wird weiterhin viel überregionale Aufmerksamkeit erlangen.
Nach vielen Danksagungen der Honoratioren aus Stadt und Kreis, der lobenden Anerkennung der städtischen Bau- und Wohnkonkurrenz (SWG) sowie dem sichtbaren Wohlwollen der Bewohner sagte Sven Dörmann mit einem Sektglas in der Hand noch einmal die Worte des Tages Es ist vollbracht und prostete einer Schar stolzer Mitstreiter zu. Bei Häppchen, einem Glas Sekt und Besichtigungen des Hauses nahm die fröhliche Feier sodann ihren Lauf. Alle Beteiligten an der Planung und Fertigstellung dieses sehenswerten Objektes sowie die geduldigen Nachbarn hatten sich das auch redlich verdient.
Olaf Schulze
Kommentare
geloescht.20240214
19.05.2022, 20.39 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Anm. d. Red.: Danke für den Hinweis, wir haben das korrigiert
Helena2015
19.05.2022, 20.51 Uhr
Gratulation meinerseits…
Sicher ist dieser Bau einmalig für Nordhausen und es bleibt zu hoffen, dass sich nicht nur die Elite von Nordhausen diese Wohnungen leisten können, denn die Mietangabe basiert auf Kaltmiete!
Sicher umweltfreundlich und ökologisch wertvoll!
Aber, so meine Meinung, wurden und werden derzeit auch Altbestände vernachlässigt - leider!
Viele Bauten aus den 60er Jahren bedürfen zumindest Renovierungsarbeiten, sprich Fassaden, Hausflure, Wohnungstüren, Elektrik, Parkplatzsituationen (viel zu enge Parkplätze), Türöffnungsanlagen usw. usw.
Bitte, liebe WBG ruht euch auf diesem Erfolg nicht zu lang aus, es gibt noch viel an Altbauten zu tun, packt es an!
Sicher umweltfreundlich und ökologisch wertvoll!
Aber, so meine Meinung, wurden und werden derzeit auch Altbestände vernachlässigt - leider!
Viele Bauten aus den 60er Jahren bedürfen zumindest Renovierungsarbeiten, sprich Fassaden, Hausflure, Wohnungstüren, Elektrik, Parkplatzsituationen (viel zu enge Parkplätze), Türöffnungsanlagen usw. usw.
Bitte, liebe WBG ruht euch auf diesem Erfolg nicht zu lang aus, es gibt noch viel an Altbauten zu tun, packt es an!
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Kama99
19.05.2022, 20.55 Uhr
Ideal ...
für Allergiker. Fenster auf und der Heuschnupfen ist da.
Anmerkung techn. Support:
Da müsste man schon auf die »verbauten« Pflanzen allergisch sein. Das ist recht unwahrscheinlich. :-)
Anmerkung techn. Support:
Da müsste man schon auf die »verbauten« Pflanzen allergisch sein. Das ist recht unwahrscheinlich. :-)
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sima
19.05.2022, 21.28 Uhr
Die Aussage oben im Text "70 Jahre Brachfläche"stimmt
nicht, das Gebäude, welches dort früher stand wurde 1978 abgerissen.
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Echter-Nordhaeuser
19.05.2022, 22.11 Uhr
"Grünes Haus"
Gab es für die Mieter beim Einzug auch Insektenspray dazu?
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Caesar
19.05.2022, 23.52 Uhr
WBG YellowOne
Die Pflanzen sind jetzt schon teilweise gelb und es ist noch nicht Sommer. Solche begrünten Häuser sind sehr pflegeintensiv und deshalb teuer in der Unterhaltung. Dafür braucht man Geld, vor allem aber auch Erfahrung. Wenn ich lese, welche Nordhäuser Lokalplaner da am Werk waren...von denen hat doch keiner wirklich Erfahrung im ökologischen Bauen. Da gibt es sehr viel zu beachten, sonst geht das ganz schnell in die Hose (z.B. müssen die Düsen regelmäßig gereinigt werden, die verstopfen schnell oder frieren im Winter ein). Für mich oberflächliche Effekthascherei, heute grün, morgen was für die Heuernte. Seht euch das in drei Jahren an, wobei man wahrscheinlich so lange gar nicht warten muss, dann kann man dort das Laubhüttenfest in entsprechendem Ambiente feiern. Aus dem heutigen Hingucker wird ein Weggucker werden, der grüne Hulk wird zur gelben Strohpuppe verkommen. Nicht falsch verstehen, ich sympathisiere sehr mit ökologischer Bauweise, aber die WBG hat jetzt schon die Baukosten erheblich überschritten und baut für gewöhnlich billiger als die SWG (was man den Gebäuden leider auch oft ansieht), die aufwendige Wartung wird man sich nicht leisten können.
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grobschmied56
20.05.2022, 00.41 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert Gehört nicht zum Thema des Beitrags
Kitty Kat
20.05.2022, 04.46 Uhr
Anders betrachtet
Allerdings hatte auch die vorherige Brachfläche durchaus etwas für sich. Eine Lücke lockert auf. Es stand ein größerer Baum dort und wirkte offener. Es gibt immer mehrere Sichtweisen und mir gefiel halt der alte Zustand besser, nun sieht es eher zugequetscht aus und die Bewohner direkt hinten in der Ecke sind bestimmt begeistert über ihren neuen Ausblick. Und ein Hingucker ist der Neubau auch nicht wirklich.
Als Bewohner des begrünten Hauses braucht man bestimmt eine hohe Akzeptanz was Spinnen, Käferchen und Co angeht. Ich stelle mir vor, dass da allerhand so Geviech in der Bude mit rumlatscht?
Als Bewohner des begrünten Hauses braucht man bestimmt eine hohe Akzeptanz was Spinnen, Käferchen und Co angeht. Ich stelle mir vor, dass da allerhand so Geviech in der Bude mit rumlatscht?
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Fischkopf
20.05.2022, 10.22 Uhr
bestimmt abgeschaut
von Mailand und Singapur.
An sich finde ich solche Ideen gar nicht schlecht, wo heutzutage eh alles zubetoniert wird und das Grün in den Städten immer weniger wird.
Ich persönlich muß aber kein Wald direkt am Fenster haben, wo sich dann sämtliches Getier aufhält. Ein Fliegengitter hilft zwar, aber dann kann man halt nicht mehr aus dem Fenster gucken ( lehnen ).
Hat alles seine Vor - und Nachteile.
An sich finde ich solche Ideen gar nicht schlecht, wo heutzutage eh alles zubetoniert wird und das Grün in den Städten immer weniger wird.
Ich persönlich muß aber kein Wald direkt am Fenster haben, wo sich dann sämtliches Getier aufhält. Ein Fliegengitter hilft zwar, aber dann kann man halt nicht mehr aus dem Fenster gucken ( lehnen ).
Hat alles seine Vor - und Nachteile.
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RWE
20.05.2022, 10.26 Uhr
Meine Güte, wem es nicht gefällt
der zieht eben nicht ein. Die Praxis wird zeigen wie sich das Erscheinungsbild, der Pflegeaufwand und die Nebenkosten entwickeln.
Danach wird es sich richten, ob es einen Leerstand gibt oder sogar ähnliche Neubauten im Stadtbild zu sehen sein werden.
Danach wird es sich richten, ob es einen Leerstand gibt oder sogar ähnliche Neubauten im Stadtbild zu sehen sein werden.
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Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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