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Di, 08:17 Uhr
04.01.2022
Polizeibericht

Spaziergänge am Montag - der Überblick

Die andauernden Corona-Proteste stellten auch am ersten Montag dieses Jahres mal wieder einen Einsatzschwerpunkt der Thüringer Polizei dar. Unter Leitung der Landespolizeidirektion waren über 800 Einsatzkräfte aus den Landespolizeiinspektionen sowie der Bereitschaftspolizei Thüringen zur Durchsetzung der aktuellen Verordnungslage im Einsatz...


Mehrheitlich wurde in den sozialen Medien zur Teilnahme an sogenannten Hygienespaziergängen in verschiedenen Regionen Thüringens aufgerufen. In mehreren Thüringer Städten musste das größtenteils nicht rechtskonforme Versammlungsgeschehen mit Polizeikräften begleitet werden.

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Schwerpunktmäßig wurden Versammlungslagen in Erfurt, Gera, Ilmenau, Jena, Nordhausen, Saalfeld und Meiningen polizeilich begleitet. Weitere Versammlungen wurden unter anderem in Weimar, Eisenach und Hermsdorf registriert. Landesweit beteiligten sich über 17.000 Personen an den Versammlungen. Es wurden 134 Identitätsfeststellungen durchgeführt, um im Nachgang Bußgeldverfahren einleiten zu können. 78 Platzverweise wurden ausgesprochen, 35 Strafanzeigen und 51 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wurden aufgenommen.

In Erfurt konnten durch starke polizeiliche Präsenz Personen zur Teilnahme an einem verbotenen Versammlungsgeschehen abgehalten werden. Hingegen widersetzte sich eine Gruppierung von rund 50 Personen in Sömmerda den polizeilichen Maßnahmen. Nachdem sich diese Gruppierung auf dem Markplatz in Sömmerda ohne Mund-Nasenschutz und Mindestabstand versammelten, mussten seitens der Polizei mehrere Platzverweise ausgesprochen werden. Aufgrund des aggressiven Auftretens der Personen, wurde Pfefferspray zum Einsatz gebracht. Entsprechende Strafanzeigen wurden eingeleitet.

In Weimar versuchte eine Gruppierung von etwa 20 Personen einen Aufzug von rund 150 Personen zu stören. Vereinzelt kam es zu verbalen Attacken zwischen den beiden Lagern, welche durch konsequentes Einschreiten der Polizei unterbunden wurden.

In Kaltennordheim versammelten sich etwa 100 Personen, unter denen zwei verantwortliche Initiatoren ausfindig gemacht werden konnten. In der Folge wurde bei den vermutlichen Initiatoren eine Identitätsfeststellung durchgeführt. Diesen Personen droht nunmehr eine Ordnungswidrigkeitenanzeige, welche mit einem Bußgeld von bis zu 1.500 Euro geahndet werden kann.

In Gera versammelten sich auf dem Theaterplatz 3.500 Personen und zogen durch die Innenstadt. Unter den Spaziergängern waren auch ein Bundestagsmitglied der Partei "Alternative für Deutschland" sowie Einzelpersonen aus der rechten Szene festzustellen. 1.000 Demonstranten wurden je in Gotha sowie Ilmenau gezählt, welche durch die Innenstadt zogen. Etwa 800 Menschen zählte die Polizei in Jena, welche sich auf dem dortigen Marktplatz versammelt hatten. In Nordhausen fanden sich rund 500 Spaziergänger zusammen, darunter auch ein Bundestagsmitglied der Partei "Alternative für Deutschland", in Saalfeld 1.000, in Meiningen knapp über 500. In Eisenach versammelten sich zu einem unangemeldeten Protestaufzug etwa 650 Personen, welche in der weiteren Folge vom Eisenacher Markt ausgehend durch die Innenstadt liefen.

Die Thüringer Polizei wird auch in den kommenden Tagen mit starker Präsenz im Einsatz sein, um die aktuelle Verordnungslage im Zusammenhang mit dem Pandemiegeschehen durchzusetzen.
Autor: psg

Kommentare
Utnapischtim
04.01.2022, 09.59 Uhr
In Sondershausen...
...waren auch über einhundert Spaziergänger unterwegs. Müsste eine Regionalzeitung schon mitbekommen, auch wenn es nicht die TA ist, die ja eigentlich gar nichts mehr merkt.
Aber die offiziellen Demoteilnehmerzahlen sind scheinbar genauso belastbar wie die Coronazahlen...
RWE
04.01.2022, 10.25 Uhr
Richtig so
die Proteste müssen bei hohen Zahlen noch lange weitergehen. Aber da bin ich optimistisch. Schlechtreden und totschweigen funktioniert nicht mehr. Omikron wird ein Rohrkrepierer und mit etwas Druck von der Straße wird vielleicht ein Umdenken stattfinden. Ich fürchte aber, es wird bald die nächste Sau durchs Dorf getrieben.
Herbert53
04.01.2022, 11.10 Uhr
„Wir“ gegen "Die"
Beim Thema "Spaziergäner" merkt man, wie weit die Gesellschaft inzwischen gespalten ist. Mancher wird noch aufwachen, viele jedoch nicht mehr. Dafür ist die Spaltung zu weit fort geschritten.

Woran liegt das?

Andere Gruppen abzuwerten hilft die eigene Gruppe aufzuwerten. Es geht um Machterhalt und um ein „Wir“ gegen "Die". Ist der Gedanke der Ungleichheit erst gesät, läuft der Hass nach einem bestimmten Muster ab:

1. Kategorisierung: Menschen werden in Gruppen eingeteilt, zum Beispiel in Flüchtlinge, Frauen, Ungeimpfte usw.
2. Stereotypisierung: Diesen Gruppen werden Merkmale zugeschrieben – "Die sind so ..."
3. Vorurteile: Die Merkmale werden nicht mehr hinterfragt, sie werden zu Vorurteilen gegenüber der jeweiligen Gruppe und gegenüber allen vermeintlichen Mitgliedern dieser Gruppe.
4. Diskriminierung: Die Gruppe und alle Menschen, die zu der Gruppe zählen, werden abgewertet, ausgegrenzt und benachteiligt. Dadurch wird die eigene Gruppe aufgewertet.
5. Vernichtung, Dehumanisierung, Bestrafung: Die anderen werden zum Beispiel als "Schädlinge" oder "Leugner" bezeichnet, die es zu vernichten gilt. Wir befinden uns inzwischen schon im "Kampf" gegen Mitbürger.

Diese 5 Punkte laufen übrigens immer in der genannten Reihenfolge ab. Wer etwas nachdenkt, dem fallen bestimmt ein paar Beispiele ein. Ohne diese Punkte wäre nie ein Krieg möglich gewesen.
Kobold2
04.01.2022, 14.02 Uhr
Konsequent
ist man zumindest bei der (nicht) Wahrnehmung der Realität.
Die Pandemie ist nicht da und wir werden auf jeden fall mit unserem Protest was ändern.
"Druck von der Straße" sieht aber anders aus. Da wird sich zu viel herbeigeredet und wenn man noch einem findet der mit mach, fühlt man sich auch noch stark und bestätigt.
Ich wünsche mir, das ich beim Wandern in unserer schönen Umgebung, mal auf mehr Spaziergänger treffe..... Da sieht es leider recht trostlos aus.....
grobschmied56
04.01.2022, 22.01 Uhr
Nein, Kobold - Ihr Vorredner hat es...
... viel besser begriffen als Sie. Wenn die neue Diktatur daherkommt, wird sie nicht laut rufen: 'Ich bin die neue Diktatur!'
Sie wird ein hübsches, buntes Mäntelchen umhaben, auf dem lauter nette Sachen gedruckt sind.
- Schutz der Demokratie
- Umweltschutz
- Klimaschutz
- Artenschutz
- Minderheitenschutz
Lauter Schutzmaßnahmen werden draufstehen, auf dem kunterbunten Mäntelchen.
Und dann wird es Verbote hageln, am laufenden Band.
Man wird dies nicht mehr dürfen, dann das.
Und für jedes Verbot wird es eine ganz tolle und einleuchtende Begründung geben!
Ihr dürft Euch nicht mehr auf der Straße treffen, wegen der ganz großen Ansteckungsgefahr!
Ihr dürft kein Silvesterfeuerwerk mehr veranstalten, weil es mindestens 2000 Schwerverletzte geben wird, aber auf den Intensivstationen, die von Corona-Fällen schon überlaufen kein Platz mehr ist!
Ihr dürft in kein Wirtshaus, in kein Kino, in keine Tanzveranstaltung mehr, nur auf Arbeit dürft ihr noch, irgendwo müssen ja die Steuern herkommen.
Und die Dummen werden das kaufen. Die ganz Dummen werden den verkorksten Mist sogar noch verteidigen.
Das kenne ich noch aus der DDR. Da gab es ein paar Super-Überzeugte, die haben den Murks der SED-Ideologie noch verteidigt, als ihre Vorgesetzten und Parteisekretäre schon in Duderstadt und Göttingen in der Warteschlange standen, um ihre 100 DM Begrüßungsgeld in Empfang zu nehmen.
Das ist der Vorteil, wenn man alt ist und Erfahrung gesammelt hat. Bestimmte Dinge erlebt man dann immer wieder mit dem gewissen Déjà Vu - Gefühl.
Alles schon mal dagewesen.
Auch im Jahr 1989 wurden uns von der 'Partei - und Staatsführung' ganz schlimme Dinge vorhergesagt:
Der Untergang des Sozialismus werde den Weltfrieden gefährden, nukleares Inferno und das Ende der Menschheit sei dann die unausweichliche Folge.
Ein paar altgediente Genossen der SED haben das tatsächlich ernst und für bare Münze genommen und sich mit ihrer Dienstwaffe ins Jenseits geballert.
Die taten mir wirklich Leid. Einige von denen waren vermutlich die Schlechtesten nicht, die haben nur zu fest an ihr komisches Weltbild geglaubt.
Paßt auf, daß ihr nicht zu fest an das Weltbild der neuen Dogmatiker und Ideologen glaubt, es könnte Euch mal Leid tun.
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