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So, 18:07 Uhr
07.11.2021
BUND-Einsatz 124

Arterhaltung im Alten Stolberg

Sieben Mitglieder und Freunde des BUND-Kreisverbandes Nordhausen setzten ihr diesjähriges Arterhaltungsprogramm am vergangenen Sonnabend mit einem landschaftspflegerischen Einsatz im Naturschutzgebiet Alter Stolberg fort. Auf besagter Fläche fand am 14. April 2010 auch die erste arterhaltende Maßnahme der Gruppe statt...

Die in Deutschland gefährdete Orchidee Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) ist die vielleicht optisch ansprechendste Art, die wir auf der in diesem Beitrag beschriebenen Mahdfläche erhalten. Die anderen dort siedelnden, meist stärker gefährdeten Arten, sind eher unscheinbar. Die Aufnahme entstand 2013 in den Fahner Höhen bei Eschbergen. (Foto: B. Schwarzberg) Die in Deutschland gefährdete Orchidee Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) ist die vielleicht optisch ansprechendste Art, die wir auf der in diesem Beitrag beschriebenen Mahdfläche erhalten. Die anderen dort siedelnden, meist stärker gefährdeten Arten, sind eher unscheinbar. Die Aufnahme entstand 2013 in den Fahner Höhen bei Eschbergen. (Foto: B. Schwarzberg)
Die kontinuierliche Durchführung von Mahd beziehungsweise Entfilzung über mittlerweile elf Jahre hat dazu geführt, dass keine der dort siedelnden, gefährdeten Arten in dieser Zeit verschwunden ist. Im Gegenteil. Bei den von uns überwachten Beständen der bundesweit stark gefährdeten Arten Abbiss-Pippau (Crepis praemorsa) und Schmalblättrige Wiesenraute (Thalictrum simplex ssp. tenuifolium) vergrößerten sich die Bestände entgegen dem Landes- und Bundestrend zum Teil beträchtlich.

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So wird der Bestand ersterer Art, die im Alten Stolberg bis 2006 sogar als verschollen galt, auf mittlerweile 500 bis 600 Exemplare geschätzt. Auch die Zahlen beim in Deutschland gefährdeten und in Thüringen stark gefährdeten Steppen-Sesel (Seseli annuum) weisen nach oben. Insgesamt erhalten wir auf dieser Mahdfläche mindestens acht Gefäßpflanzenarten der Roten Listen Deutschlands bzw. Thüringens, darunter eine Orchideenart.

Der enorme Einsatz von uns sieben Aktiven an Freischneidern, Harken, Heugabeln und Bigbags führte dazu, dass wie unsere ehrenamtliche Arbeit bereits nach viereinhalb Stunden beenden konnten, und das trotz der üblichen und gemütlichen Mittagspause bei wunderbarem Spätherbstwetter.

Als Wermutstropfen bleibt eigentlich nur, dass es auch in Thüringen nach wie vor kein wirksames, praxistaugliches Konzept für die Erhaltung der zahlreichen gefährdeten und seltenen Pflanzenarten gibt, was mitunter dazu führt, dass bedrohte Arten selbst auf vermeintlich optimal bewirtschafteten so genannten Natura 2000-Flächen bedroht sind oder aber ganz verschwinden. Die Widersprüche zwischen dem Anspruch der Politik, den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen und der Realität, muss immer wieder herausgestellt werden.

Eine geeignete Landschaftspflege ist dabei eine vergleichsweise, nicht immer, aber oftmals einfache und kostengünstige Lösung mit großen Effekten, wie wir vom BUND-Kreiverband vielfach belegen können.
Bodo Schwarzberg
BUND-Kreisverband Nordhausen
Autor: psg

Kommentare
TRA
07.11.2021, 18.48 Uhr
So viel Arbeit
180 kostenlose Arbeitsstunden zur Erhaltung des Halbtrockenrasens um Steigerthal und den Wanderwegen im Alten Stolberg waren dem BUND, Naturpark Südharz und der Stadt Nordhausen keine Rückmeldung wert.

Ich habe es längst mündlich verbreitet.
Selbst Schuld.

Ich liebe die Natur vor meiner Haustür.
Einfach so.
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