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Do, 13:58 Uhr
05.08.2021
SPD kritisiert Rad-Tour Veranstalter

Keine Deutschland-Tour auf der „Blutstraße“

Bei der "Deutschland-Tour" soll auch bei Weimar geradelt werden. Die Streckenführung allerdings ist aus Sicht der SPD problematisch, führt sie doch über die "Blutstraße" zur Gedenkstätte Buchenwald. Der Veranstalter müsse die Strecke ändern, heißt es aus der SPD...

„Die ‚Blutstraße‘ zur Gedenkstätte Buchenwald ist kein beliebiger öffentlicher Straßenabschnitt, sondern ein Ort, an dem KZ-Häftlinge unter härtesten Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten und an dem sie von der SS brutal misshandelt, schikaniert und gedemütigt wurden“, erklärt Dr. Thomas Hartung, Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Aufarbeitung. „An einem solchen Ort, an dem Opfer der NS-Diktatur leiden mussten, führt man kein Sportevent durch. Das verbietet sich von selbst.“ Er fordere daher die Veranstalter der internationalen Deutschland-Tour der Radprofis auf, für den Etappenabschnitt rund um Weimar eine Alternativroute zu wählen.

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Die Argumentation der Deutschland-Tour-Veranstalter, mit dem geplanten Streckenverlauf auf der „Blutstraße“ wolle man „die historische Vielfalt der Republik“ abbilden, kann der Sozialdemokrat, der selbst Weimarer ist, nicht nachvollziehen. „Wer Buchenwald angemessen würdigen will, der muss der dort begangenen Verbrechen und ihrer Opfer gedenken“, sagt Dr. Hartung. „Das lässt sich nicht vom Rennrad aus und so nebenbei erledigen.“ Er hält das Festhalten an der bisherigen Streckenführung daher für pietät- und geschmacklos.

„Den Veranstaltern fehlt offenbar das nötige historische Verständnis und die Sensibilität dafür, wie man mit den Opfern der NS-Diktatur umgeht“, ergänzt der SPD-Abgeordnete. Diese Sensibilität vermisst Dr. Hartung aber auch bei Teilen des Regierungskabinetts. „Ich erwarte ein eindeutiges öffentliches Signal der gesamten Landesregierung, dass Thüringen ein Radrennen auf der ‚Blutstraße‘ ablehnt“, so der Sozialdemokrat abschließend.
Autor: red

Kommentare
geloescht.20230927
05.08.2021, 14.16 Uhr
Wenn man.....
sonst keine anderen Sorgen hat. :-)
tannhäuser
05.08.2021, 14.25 Uhr
Herr Dr. Hartung...
...sollte mal bei den Italienern nachfragen, ob sie eventuell aus historischen Schuld-Gründen die Via Appia nachträglich stilllegen wollen.
blondchen
05.08.2021, 15.17 Uhr
SPD hat Probleme
Wenn die SPD Probleme mit einer Straße hat die von Häftlingen gebaut wurde dann bitte sollten die SPD Mitglieder alle Straßen und Autobahnen meiden die von 1933 bis 1945 von Nazis gebaut wurden.
Micha123
05.08.2021, 16.01 Uhr
Gedenkminute einlegen (Blutstraße)
"Blutstraße" - etwas was man nie vergessen darf und ein Thema, welches man immer mit Sorgfalt angehen muss.

Meine Meinung ist da zweigeteilt.
Ich denke, dass die Verantwortlichen, welche die Entscheidung jetzt getroffen haben, sich damit intensiv auseinander gesetzt haben. Ebenso auch die SPD.

Vielleicht wäre es auch ein Aspekt, wenn die Tour doch dort lang führt.
Als Zeichen der Wichtigkeit, gegen Vergessen und als Mahnung, könnten die Radfahrer dort einen Stop machen und eine Gedenkminute einlegen.
Ich denke, dass man dann viele Menschen erreicht und es besser ist, wenn man den Weg der Tour so belässt.

In Sekundenschnelle vorbei rasen, den (Tunnel) Blick auf Geschwindigkeit und Zeit, ist der verkehrte Weg.
Marino50
05.08.2021, 16.20 Uhr
Radtour Weimar
Es handelt sich um ein Internationales Fahrradrennen. Warum sollte der Streckenverlauf nicht dort stattfinden. Es ist eine Art "Friedensfahrt" , wie es sie sehr viele Jahre gab. Die Achtung dieser Straße sowie des ehemaligen Konzentrationslagers würde dadurch sicher nicht leiden. Im Gegenteil, es würde sicher international darauf hingewiesen werden können, was die Straße für eine Vergangenheit hat.
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