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Mi, 10:49 Uhr
19.05.2021
Weltbienentag

Noch immer sind zu viele Arten bedroht

Von den bis zu 416 Wildbienenarten sind in Thüringen insgesamt 189 Arten gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. 43 Arten sind bereits ausgestorben oder verschollen. Zum morgigen Weltbienentag der Vereinten Nationen äußerte sich jetzt Umweltministerin Siegesmund...

„Insekten und Bienen steht noch immer zu wenig intakte Natur als Lebens- und Schutzraum zur Verfügung. Der Weltbienentag erinnert daran. Gerade Wildbienen sind sehr wichtig für unsere biologische Vielfalt. Wild- und Honigbienen bestäuben mehr als 75% aller Nutz- und Kulturpflanzen in Europa.“

Wenn von «Bienensterben» die Rede ist, sind Wildbienen gemeint. Denn die Honigbiene ist eine vom Menschen domestizierte Art, die nicht vom Aussterben bedroht ist.

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„Um das noch immer bedrohliche Bienensterben und den Insektenschwund zu stoppen, setzen wir uns mit vielfältigen Initiativen und Förderprogrammen für den Insektenschutz ein. Und ich freue mich, dass unsere aktuelle Samentüten-Aktion ‚Werden Sie Artenschützer*in’ so erfolgreich ist und so viele zum Mitmachen anregt. Mit kleinen und großen gesunden Blühflächen drehen wir das gemeinsam“, so Siegesmund weiter.

Aus dem Sonderfonds Insektenschutz werden beispielsweise speziell größere Naturschutzprojekte für den Insektenschutz gefördert. Im Projekt „Via Natura“ werden zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Bundesumweltministerium, in den nächsten Jahren 5,7 Millionen Euro für blühende Feldraine zur Verfügung gestellt.

Das Umweltministerium unterstützt nicht nur große Projekte, sondern auch viele kleinere Projekte für den Insektenschutz. Allein im Jahr 2020 wurden über das Förderprogramm NALAP 55 Insektenschutzvorhaben bewilligt. Damit wurden schwerpunktmäßig insektenreiche Lebensräume wie Halbtrockenrasen und Streuobstwiesen optimiert oder wiederhergestellt. Zudem unterstützt das Umweltministerium die Aussaat von Blühflächen auf von Feldmäusen geschädigten Rapsflächen. Mit dem thüringenweiten Wettbewerb „Mehr Natur in Dorf und Stadt“ werden 2021 zusätzliche spezielle Projekte für den Insektenschutz im Siedlungsbereich gefördert – Bewerbungen von Kommunen dafür sind noch bis zum 1. Juni möglich.
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
19.05.2021, 11.49 Uhr
Bienensterben: neue Probleme werden geschaffen...
...beispielsweise dadurch, dass es für spezielle Artengruppen immer weniger Spezialisten gibt. Frau Siegesmund sollte sich mit dem Bildungsministerium dafür stark machen, dass im Biologie-Studium auf die Forschung im Gelände wieder mehr Wert gelegt wird, als seit der Wende allgemein üblich. Sonst haben wir bald keine Leute mehr, die das Artensterben überhaupt nachweisen können. Da kann sich Frau Siegesmund an der Ausbildung im DDR-Biologie-Studium ein Beispie nehmen.

Weiterhin tut Frau Siegesmund zu wenig dafür, dass im Rahmen der Umsetzung der FFH-Richtlinie Fehler vermieden werden: Bestehende artenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen werden eben nicht blütenreich erhalten, wenn man sie, wie stellenweise auch hier im Landkreis zu beobachten, intensiv mit Schafen beweidet werden.

Bekanntlich wurde Deutschland erst jüngst angezeigt, weil es bezüglich der Zielkonzepte im FFH-Management schlichtweg versagt hat. Darin müsste zum Beispiel stehen, welche Arten konkret auf welchen Flächen wie zu erhalten und zu fördern sind.

Weil das nicht drinsteht in vielen Konzepten, können trotz wohlmeinender Worte Artenverluste auf so manchen bisher noch gut aufgestellten Flächen nicht immer verhindert werden.

Die Erhaltung des Bestehenden ist noch nicht optimal in Thüringen Frau Siegesmund. Davon können Mittel für auch sinnvolle Blühstreifen nicht ablenken.
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