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Fr, 08:19 Uhr
14.05.2021
Neue Studie zeigt Umgang mit defekten Elektrogeräten

Stündlich 50 Tonnen Elektroschrott

Jährlich 436.548 Tonnen Elektroschrott verursachen deutsche Haushalte, indem sie defekte Geräte nicht reparieren lassen, sondern entsorgen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Spezialversicherers Wertgarantie...

Elektroschrott in Deutschland (Foto: WERTGARANTIE) Elektroschrott in Deutschland (Foto: WERTGARANTIE)

Die Studie zeigt: Knapp die Hälfte aller untersuchten Geräte weisen innerhalb der ersten zehn Jahre einen Defekt auf, der zur Funktionsunfähigkeit führt. 78 Prozent der Befragten entscheiden sich in diesem Fall gegen eine Reparatur, auch wenn diese möglich wäre. Bei nicht vorgenommener Reparatur entsorgen anschließend 84 Prozent das funktionsunfähige Gerät – was zu großen Mengen an Elektroschrott führt.

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Reparaturen sind ein wichtiger Faktor zur Einsparung von Elektroschrott
Weshalb entscheiden sich Verbraucher mehrheitlich gegen eine Reparatur defekter Geräte? Jeder Dritte bezeichnet zu hohe Reparaturkosten als ausschlaggebend, 43 Prozent nennen Neuanschaffungen als Grund gegen eine Reparatur.

In 84 Prozent der Fälle, in denen sich Verbraucher gegen eine Reparatur entscheiden, werden die defekten Geräte anschließend entsorgt – was dazu führt, dass in Deutschland pro Stunde rund 50 Tonnen Elektroschrott produziert werden. Eine Menge, die sogar das Leergewicht eines Mittelstreckenflugzeugs (etwa 42 Tonnen) übersteigt.

„Der stetig wachsende Berg von Elektroschrott ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt“, warnt Wertgarantie-Vorstand Konrad Lehmann. „Die Studienergebnisse belegen das große Umweltschutz-Potenzial, das in Geräte-Reparaturen steckt. Im Jahr 2020 wurden dadurch für alle Haushalte in Deutschland insgesamt bereits 217.160 Tonnen Elektroschrott vermieden.“

Versicherungen tragen zu nachhaltigerem Konsumentenverhalten bei
Eine zentrale Botschaft der Studie lautet: Je mehr Elektrogeräte repariert werden, desto mehr Elektroschrott kann vermieden werden. Dabei hätte bereits ein kleiner Anstieg der Reparaturhäufigkeit einen großen Einfluss auf die Elektroschrottmenge: Wenn sich die aktuelle Reparaturhäufigkeit (von durchschnittlich 22 %) um ein Viertel auf 27,5 % erhöhen würde, könnten allein in Deutschland schon mehr als 100.000 Tonnen Elektroschrott vermieden werden.

Lediglich zwei Prozent der Deutschen schließen aktuell eine Versicherung für ihre Elektrogeräte ab, die im Schadensfall für eine Reparatur aufkommt – dabei tragen Geräteversicherungen dazu bei, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und Ressourcen zu schonen. Wertgarantie konnte im Jahr 2020 eine Reparaturquote von 75 Prozent aufweisen – das heißt, in drei von vier Fällen konnte ein Schaden mit einer Reparatur des Gerätes reguliert werden.

Die deutschlandweit repräsentative Studie „Reparieren statt Wegwerfen“ im Auftrag der Wertgarantie SE liefert Ergebnisse zum typischen Nutzerverhalten deutscher Haushalte von 38 Elektrogeräten. Die Umfrage unter insgesamt 5.400 Haushalten in Deutschland wurde von der imug Beratungsgesellschaft im Auftrag der Wertgarantie SE im Dezember 2020 durchgeführt.
Autor: red

Kommentare
artemis
14.05.2021, 09.35 Uhr
nicht gewollt
Die meisten Elektrogeräte sind leider so gebaut, dass sie gar nicht repariert werden können. Das ist doch so gewollt. Komischerweise gehen die Geräte oft genau dann kaputt, wenn kurz vorher die Garantiezeit abgelaufen ist. :-)))
DDR-Facharbeiter
14.05.2021, 10.06 Uhr
Konstrukteur kann Laufzeit in Betriebsstunden festlegen
Konstrukteure von Motor-Fahrzeugen lernen im Studium die Berechnung von Betriebsstunden. Der Rückwärtsgang eines Personenkraftwagen wird zum Beispiel so selten eingeschaltet, dass seine Lebensdauer vom Konstrukteur auf eine Betriebsstunde festgelegt wird. Dass man auch bei Elektrogeräten die Lebensdauer in Betriebsstunden bestimmt , ist bei Massenproduktionen zu erwarten. Da wird von qualifizierten Kosten-Prüfern jeder Werkstoff, jede Passung, jedes Fremdteil unter die Spar-Lupe genommen. In der DDR hat man mit viel Geschicklichkeit und wenig Ersatzteilen oft Wunder von Reparaturen vollbracht.
Paulinchen
14.05.2021, 10.17 Uhr
Darüber wurde...
...in den Medien doch wohl ausreichend berichtet. War da nicht auch von Sollbruchstellen und minderwertigen Elektronikteilen die Rede?

Meine Markenheckenschere hat nach 11 Jahren den Geist aufgegeben. Im Antriebsgetriebe war ein kleines Teil gebrochen. Ergebnis: Dieses Gerät wird in der Ersatzteilliste nicht mehr geführt. Somit hatte sich der Fall erledigt. Hier haben Sie ein Top Angebot vom Primus dieser Geräte und ich sorge für die fachgerechte Entsorgung des Altgerätes.

Was hat da der Kunde noch als Alternative, ausser dem Neukauf? Ach ja - das alte Gerät war von dem Hersteller B. , produziert in China und das neue ist vom Hersteller S. angeblich Made in Germany. Ob's stimmt, wie soll das der Kunde herausfinden?

Ist halt wie mit unseren Autos. Euro 5? Also der Stimmer muss von der Straße! Ab nach Afrika, dort schafft das Auto noch locker 250000 km. Aber hier - nee,das rechnet sich nicht mehr........
WischelFan
14.05.2021, 21.23 Uhr
Neukauf durch Hersteller gewollt
Kaum ein Hersteller macht sich Gedanken über die Reparaturfreundlichkeit der Geräte. Oft werden ganze Komponenten untrennbar zusammengefasst. Ein Austausch wird dann oft unrentabel da der ganze Block natürlich teurer ist, als ein einzelnes Bauteil. Da wird schnell dem Verbraucher der Schwarze Peter zugeschoben und ihm ein schlechtes Gewissen gemacht, weil er ja lieber wegwirft und neu kauft. Die Verantwortung liegt zum größeren Teil beim Hersteller. Aber wer wollte es ihm verdenken, wenn seine Geräte zu lange halten oder er nur einzelne Ersatzteile verkauft. Dabei verdient er ja nix oder mindestens weniger. Und der Aufwand einzelne Ersatzteile zu liefern statt immer nur neue Geräte zu produzieren ist auch viel aufwendiger. Da muss wohl doch erst ein Anreiz geschaffen werden, damit Reparaturen lukrativer werden als Wegwerfen. Die Geräte kann man ja schon heute dem Hersteller zurück geben. Die Verschrottung sollte vielleicht teurer werden. Da überlegt man bestimmt ob es nicht besser ist das Ding zu reparieren.
(Es birgt allerdings auch die Gefahr vermehrter illegaler Entsorgung.)
Helena2015
14.05.2021, 22.26 Uhr
Es geht doch immer nur um Geld...
Es ist nicht richtig, dass Menschen ihre defekten Geräte nicht reparieren lassen würden! Hier liegt die Betonung auf „würden“!
Nur findet sich in den seltensten Fällen vor Ort überhaupt eine Firma, die in der Lage wäre, jede Marke zu reparieren und außerdem ist oft eine Reparatur fast teurer als eine Neuanschaffung, was hier die meisten Kommentar direkt oder indirekt bestätigen!
Und mit den künftigen E-Autos wird es mit Sicherheit nicht besser!
altmeister
15.05.2021, 08.59 Uhr
Ein Vorschlag
Da die Reparaturen tatsächlich oft unrentabel sind, dieses auch, so wie es mir vorkommt, durch die Hersteller bewusst so geplant ist, wäre die einfachste Lösung für dieses Problem die Verlängerung der gesetzlich vorgeschriebenen Garantiezeit für Elektrogeräte.
Leider haben wir es auch nicht nur einmal erleben müssen, dass kurz nach Ablauf der Garantie eine nicht wirtschaftlich vertretbare Reparatur zum Neukauf gezwungen hat und das sogar bei sogenannten Markengeräten und eine Nachfrage beim Hersteller hat nicht mal eine Kulanzregelung gebracht.
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