Im Oktober vergangenen Jahres rückten auf dem Bahnhofsvorplatz die Bauarbeiter an um Leuchtelemente, die 2004 eingebaut worden waren, zu reparieren werden. Dabei wollte man sich gleichzeitig um ein Blindenleitsystem kümmern. Dazu hat ein Leser der Nnz ein paar Fragen gehabt…


Herr S. ist blind, ein ordentliches Leitsystem liegt ihm entsprechend nah am Herzen. Die Bauarbeiten am Bahnhofsplatz hat er mit regem Interesse verfolgt. Im Oktober vergangenen Jahres hatte man damit begonnen, ein taktil wie visuell erfassbares Leitsystem in Form weißer Rillen- und Noppenplatten zu verlegen.

Abgeschlossen sind die Arbeiten bisher nicht und Herr S. kritisiert, dass das Leitsystem im Moment für Blinde „nicht nutzbar“ sei. „Es weist gravierende Mängel auf. […] Die Überquerung des Platzes ist für blinde und sehbehinderte Menschen sehr gefährlich, weil verschiedene Straßen zu überqueren sind und zeitweise ein starker Verkehr durch Busse zu beachten ist.“, schreibt uns Herr S.

Als blinder Fußgänger könne man taktil nicht erfassen, ob er sich auf der Fahrbahn oder auf einem Zwischenbereich befinde. Die Wegeführung sei allgemein problematisch und umfasse insgesamt fünf Richtungswechsel, um von der Straßenbahn zum Bahnhof zu gelangen. Zudem gebe es eine Stolperecke am Bussteig und das Leitsystem werde von Bussen gequert.

Herr S. wollte nun wissen, ob die Streckenführung noch korrigiert werden soll und wann die Arbeiten ihren Abschluss finden sollen. Wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage der nnz mitteilt, habe man Nachbesserungen mit allen Beteiligten, darunter auch Vertreter der Verbände, abgestimmt. Prinzipiell bleibe die Wegführung weitestgehend unverändert, in den Bereichen der Schrägen und der Straßenbahnhaltestelle werde es aber geringe Änderungen geben. Die Restarbeiten sollen, je nach Witterung, im Frühjahr abgeschlossen werden. Vor April sei mit einer Fertigstellung nicht zu rechnen.