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Do, 15:07 Uhr
19.11.2020
Sieger gekürt

Geschichte: Debattiert

„Geschichte: Debattiert!“ war ein im April beworbenes Preisausschreiben für junge Geschichtsfreunde, die sich im Schreiben über die Zeit der Reichsstadt einmal gedanklich und schreibkreativ vertiefen wollten. Der Gewinner steht nun fest...

„In der Zeitung und weiterführend auf der Internetseite des Geschichtsvereins habe ich von dem Wettbewerb erfahren und fand das Thema gleich ansprechend und als willkommene Herausforderung in meinem Interessengebiet, da ich das späte Mittelalter und Reichsgeschichte generell sehr spannend finde“, so der Gewinner des Wettbewerbes, Hannes Angelstein.

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Am Mittwoch wurde ihm das Preisgeld mit Blumen im Tabakspeicher übergeben. Dabei ergab sich auch die Gelegenheit zu einem interessanten Austausch mit Hannes Angelstein, der über die Arbeit am Aufsatz sprach: „Die Themenwahl ermöglichte mir vom Allgemeinen zum Einzelnen das Bürgertum und seine Anfänge in dieser Zeit in den Blick zunehmen. Es ist doch spannend, dass auch Nordhausen hier eine Rolle spielte. Jedoch darf man nicht von dem heutigen Verständnis über das Bürgertum ausgehen. In das Bürgertum im 14. Jahrhundert spielten viele uns heute nicht mehr gelebte Faktoren wie feudal-gesellschaftliche Strukturen, Normen und Werte des Mittelalters mithinein.“

Sein Interesse an Geschichte wurde bereits in der 5. Klasse geweckt. „Ich hatte einen guten Lehrer in der Realschule, der mein Interesse am späten Mittelalter weckte, sodass ich mich weiter damit intensiv befasste. Auf dem Gymnasium war ab der 7. Klasse die Textanalyse gut vermittelt worden. Ein wichtiges Werkzeug, das ich auch bei meinem Aufsatz verwendete, um Geschichte zu analysieren, zu verstehen und kritisch niederzuschreiben. Auch die Familiengeschichte und besonders die von meinem Urgroßvater weitervererbten zwei Teile zur Historie der Stadt von 1927 legten in mir die Wurzeln für Geschichte.“

Der 2020er- Abiturient und geschichtsinteressierte Hannes Angelstein hat mit seinem Aufsatz die Jury überzeugen können.  (Foto: Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein) Der 2020er- Abiturient und geschichtsinteressierte Hannes Angelstein hat mit seinem Aufsatz die Jury überzeugen können. (Foto: Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein)


Natürlich stellt sich die Frage im Gespräch an einen jungen geschichtsinteressierten Menschen, was er anderen Geschichtsinteressierten empfehlen würde. „Wenn ich ehrlich bin, ist Geschichte unter den jungen Generationen wenig verbreitet, weil die Faszination dafür oft nicht gegeben ist. Man sollte den Geschichtsunterricht nicht nur als Unterrichtsfach betrachten, sondern sich daraus Themen ziehen, die einen begeistern. Der Unterricht bietet eine Menge Themen dafür und hilft, damit umzugehen. Ohne den Geschichtsunterricht kann man nichts aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen. Jedoch müsste die Geschichtsvermittlung das Bild des Auswendiglernens verändern. Besonders wenn Projekte und Exkursionen nicht durchgeführt werden, festigt sich der Eindruck bei den Schülern, dass sie das Fach Geschichte dann nur so viel wie nötig besuchen. Nein, Geschichte ist auch eine Abfolge von Zusammenhängen vom Lernen und Abwegen, Erfahrungen aus der Vergangenheit betrachten und daraus lernen, es besser zu machen.“
Wer dieses Jahr am Wettbewerb nicht mitmachen konnte, kann nächstes Jahr die Chance wahrnehmen und an „GESCHICHTE: DEBATTIERT!“ teilnehmen. Thema und Form werden derzeit noch im Verein abgestimmt und zu gegebener Zeit auf der Internetseite eingepflegt.

Hannes Angelsteins Aufsatz wird auch im 45. Band der „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ zu lesen sein. Vereinsmitglieder erhalten wie jedes Jahr die neu erschienene Ausgabe ohne weitere Kosten, da diese bereits mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten sind. Also Mitglied werden lohnt sich. Mehr dazu steht auf der neuen Internetseite des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins: www.ngav.de.

Der Vereinsvorstand arbeitet schon an den Themen und Veranstaltungen für das kommende Jahr, denn das Rad der Zeit und damit für die Geschichte dreht sich auch 2021 weiter. So wird schon an der inhaltlichen Ausrichtung des nächsten Bandes der „Beiträge zur Geschichte aus Stadt und Landkreis Nordhausen“ gearbeitet. Der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein und seine Mitherausgeber sind deshalb an der Zusammenarbeit mit Autorinnen und Autoren interessiert, die zu den Themenbereichen: Geschichte, Archäologie und mit interdisziplinärem geschichtlichen Kontext Politik, Wirtschaft und Soziales, Geologie, Umwelt sowie Technik wissenschaftlich gearbeitet, methodisch geforscht, Sammlungen zusammengetragen oder sich anderweitig zu den obengenannten Zielen im öffentlichen Interesse betätigt haben.

Der Vorstand und die Mitglieder unterstützen gern die Autoren bei der Quellenrecherche, tauschen unser Wissen und unsere Erfahrungen aus und geben ihnen gern die Kontakte zu Experten weiter. Näherer ist aus der Autorenvereinbarung und den Richtlinien auf www.ngav.de zu entnehmen. Der Verein nimmt auch gern Aufsätze bis Ende Juli eines jeden Jahres entgegen. Neue Autoren werden darum gebeten, bis Ende März mit dem Vereinsvorsitzenden Kontakt aufzunehmen, um sich einmal kennenzulernen und um näheres abzustimmen. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Idee!

Das Jahr war und ist für viele Vereine durch Corona eine Zeit der Entbehrungen. So hatte auch der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins seine Veranstaltungen im 150-jährigen Jubiläumsjahr nicht durchführen können. Auch wird die traditionelle und unter den Mitgliedern beliebte und geplante Weihnachtsfeier im Dezember 2020 nicht stattfinden können. Der Vorstand des Vereins bedauert dies sehr und wird sich mit einem Weihnachtsgruß in der Jubiläumsausgabe der Gelben Reihe an die Mitglieder wenden.
Der Vorstand und die Mitglieder des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins
Autor: red

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