Der Verfasser dieses Beitrages ist sich sicher, dass die Leitung der Nordhäuser Kreissparkasse gerne wieder mal zahlreichen kunstinteressierten Gästen während einer feierlichen Ausstellungseröffnung ein freudiges „Willkommen und schön, dass ihr wieder hierher gefunden habt“ zugerufen hätte. Doch die Welt sieht momentan anders aus. Die Corana-Pandemie nimmt neue Ausmaße an. Da sind Vernissagen nicht angebracht. Aber …



… ein freudiges „Hereinspaziert!“ darf wohl wieder angestimmt werden. Denn eine Künstlerin, die seit 2019 in Nordhausen lebt, schmückt seit diesem Dienstag Galerie-Sockel, Vitrinen und Wände der KSK-Galerie am Nordhäuser Kornmarkt mit ihren Werken. Ihr Name: Regina Jeznita.

Die nnz hatte am Donnerstagnachmittag Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihr. 1963 in Breitenworbis geboren, fand Regina Jeznita ab 1972 in Bleicherode eine neue Heimat. Von 1980 bis 1984 absolvierte sie in Meiningen ein Studium mit dem Abschluss als Grundschullehrerin. Seit dieser Zeit lehrt sie Deutsch, Mathematik und Kunsterziehung. Sie arbeitet als Grundschullehrerin in Heringen.

„Vor etwa 20 Jahren“, erzählt sie der nnz, „habe ich begonnen, mich intensiv mit Kunst auseinanderzusetzen, habe Kreatives in mir entdeckt.“ Anfangs habe sie hauptsächlich zu Leinwand, Pinsel und Farben gegriffen und mit dem Malen begonnen. Dabei entstanden Landschaftsbilder, Porträts und mitunter auch Stilleben.

Im Jahr 2003 war sie Mitbegründerin des Eichsfelder Kunstvereins, viele Jahre gar dessen Vorsitzende. Man war kreativ und inspirierte sich gegenseitig. Alsbald gab es zahlreiche Gemeinschaftsausstellungen, u.a. in Leinefelde, Bleicherode, Teistungen, Heiligenstadt, Eschwege und Nordhausen.

Kunst zu schaffen bedeutet für Jeznita auch ein Stück Abstand und Ausgleich vom Berufsleben. In ihrem Atelier lässt sie dann ihren Visionen, Ideen und Vorstellungen freien Lauf und es entstehen ihre Werke. Mitunter sind es großformatige Bilder, denen anzusehen ist, dass jemand mit einem kraftvollen Pinselstrich unterwegs ist. Zumeist verwendet Regina Jeznita Acrylfarben.

Neben den Gemälden entstanden mit der Zeit auch grafische Arbeiten. Gegenwärtig liegt der Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens im plastischen Gestalten mit dem Werkstoff Ton. Bei den 50 Kunstwerken, die sie aktuell präsentiert, spürt der Betrachter eine beeindruckende Kreativität. Und nicht von ungefähr hat Regina Jeznita ihre – übrigens zweite eigene Ausstellung in der KSK-Galerie – den Titel „Begegnungen“ gegeben.

So dokumentiert sie in ihren Werken Städteansichten, Bauwerke, Porträts, Blumen, Alltagsgegenstände, aber auch die Themen Wald, Vergänglichkeit und nicht zu vergessen: Figürliches – liebevoll gefertigt. All diese Thematiken begegnen sich in ihrer Kunst. So sind auch diesmal wieder Besucher des Geldhauses herzlich eingeladen, sich auf „Begegnungen“ mit der Kunst von Regina Jeznita einzulassen.

Für den 3. November um 16.00 Uhr ist ein Gespräch mit der Künstlerin geplant. Dazu ist aber eine telefonische Anmeldung in der Kreissparkasse erforderlich (03631 / 4280). Zudem ist beim Betreten des Gebäudes Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Ausstellung ist bis zum 27. November 2020 zu den Öffnungszeiten der Sparkasse (Montag bis Freitag von 08.00 bis 18.00 Uhr) zu sehen.
Hans-Georg Backhaus