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Do, 11:27 Uhr
15.10.2020
15 Jahre Physiotherapie Schmidt

Haltung finden und bewahren

Den aufrechten Gang zu erlernen hat einige Zeit gedauert. Die richtige Haltung auch zu bewahren ist dank Handy und Computer heute aber gar nicht mehr so selbstverständlich. Die Physiotherapie Schmidt will zu ihrem 15. Jubiläum neue Wege zurück zur körperlichen Mitte aufzeigen…

Das Rückgrat krumm, die Schultern nach vorne verzogen, der Blick gesenkt und stumm starrend auf Tastatur oder Bildschirm gerichtet - für viele Menschen sieht so oder so ähnlich der Arbeitsalltag heute aus. Früher oder später knackt und knirscht es im Gerüst des Körpers und der Schmerz kommt. Rückenprobleme gelten heute als „Volks“- oder „Zivilisationskrankheit“.

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„Früher haben wir mehr geradeaus geschaut, heute blicken wir auf das Handy oder den PC. Das ist fast schon so etwas wie eine Rückkehr in die gebückte Haltung“, erzählt Yvonne Reichhardt und sie weiß, wovon sie spricht, schließlich sieht ihr Arbeitsalltag oft auch nicht anders aus. Wobei Frau Reichhardt das Glück hat, in einer Phyisotherapie-Praxis zu arbeiten. Wenn wieder mal der Nacken schmerzt, ist professionelle Abhilfe nicht weit. Besagte Praxis existiert seit nunmehr 15 Jahren und wurde damals von Britta Schmidt und zwei Kolleginnen gegründet. Heute zählt Frau Schmidt 24 Therapeuten zu ihrem Team, darunter drei Heilpraktiker und Osteopathen.

Der Ruf ist gut, manch Patient kommt von weither, von München bis Hamburg, um sich in Nordhausen behandeln zu lassen, erzählt die Physiotherapeutin. Selbst qualifiziertes Personal müsse man, entgegen der allgemeinen Lage, nicht suchen, die Bewerbungen kommen von allein. Nur die Arbeit, die ist nicht leichter geworden, im Gegenteil. „Wir sehen heute häufiger multiple, teils schwere Krankheitsbilder. Früher sind manche Leute noch der Wellness wegen zur manuellen Therapie gekommen. Das gibt es gar nicht mehr, heute geht es viel mehr um akute Beschwerden.“ Und immer wieder fällt auf: der Rücken ist instabil, die Muskulatur der Wirbelsäule zu schwach, selbst bei eher sportlichen Typen.

Zurück zur körperlichen Mitte: Yvonne Reichhardt und Sebastian Allner an den neuen Geräten (Foto: agl) Zurück zur körperlichen Mitte: Yvonne Reichhardt und Sebastian Allner an den neuen Geräten (Foto: agl)

Zum Tag der offenen Tür in der kommenden Woche will die Praxis dem interessierten Publikum deswegen auch neu angeschaffte Geräte präsentieren, die speziell auf die Rückenschulung hin ausgelegt sind. Yvonne Reichhardt hat das „Rücken-Kompetenz-Zentrum“ nach Dr. Wolff schon ausprobieren können, unter der Anleitung der Kollegen versteht sich. Am liebsten sind ihr die Faszien-Rollen, die das Faser-Gewebe rund um Muskeln und Organe lockern sollen. Doch damit allein ist es nicht getan, rund 16 Wochen dauert das Training in vier distinkten Phasen und an verschiedenen Geräten. „Am Anfang geht es erst einmal um das Körpergefühl, darum den eigenen Mittelpunkt zu finden, der dem Körper Stabilität verleiht und das lernen „normaler“ Bewegungsabläufe. Im Alltagssport wird da oft nicht viel Wert drauf gelegt. Wer etwa einseitig nur „nach oben“ trainiert, der mag zwar sportlich sein, vernachlässigt aber oft die Basis“, erzählt Reichhardt. Gewichte und der Aufbau der Tiefenmuskulatur kommen erst im zweiten Schritt dazu, in Phase drei wird die mechanische Hilfe zurückgefahren, es geht mehr um den eigenen Körpereinsatz und in der finalen Phase steht funktionelles Training für den Alltag auf dem Plan, wobei die Therapeuten über den gesamten Zeitraum hinweg individuelle „Hausaufgaben“ verteilen.

Britta Schmidt will mit Kraft aus der Krise gehen und das 15. Jubiläum ihrer Praxis feiern (Foto: agl) Britta Schmidt will mit Kraft aus der Krise gehen und das 15. Jubiläum ihrer Praxis feiern (Foto: agl)
Britta Schmidt sieht in ihrem Rücken-Kompetenz-Zentrum auch einen Weg, um mit Kraft aus der Corona-Krise zu gehen, wobei die freilich noch nicht überstanden ist.

Es trainieren zugleich drei Leute plus Therapeut, so dass am Ende, wenn in allen vier Phasen Patienten trainieren, höchstens 12 Leute im Raum sein werden. Der Tag der offenen Tür findet am 21.10. von 10 bis 18 Uhr in der Grimmelallee 4c statt. Ohne aktives Training dürfen sich maximal 33 Personen gleichzeitig zwischen den Sportgeräten tummeln. Durch drei Ein- und Ausgänge werde dies unkompliziert möglich sein, sagt Britta Schmidt. Das tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist selbstverständlich Pflicht, ausgenommen während des Essens und Trinkens. Dafür wird die Praxis den Tag hinweg und in ihrer ganzen Bandbreite für das (Fach-) Publikum geöffnet sein.
Angelo Glashagel
Autor: red

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