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Sa, 09:04 Uhr
13.06.2020
Lichtblick

„Aber er petzt nicht…“

Kennen Sie den Witz von dem Pfarrer und seinem Apfelbaum? Jedes Jahr dasselbe Spiel: Bevor der Pfarrer die Äpfel ernten kann, verschwinden Nacht für Nacht immer mehr dieser köstlichen Äpfel. Dem Pfarrer wird’s zu bunt. Er bringt ein großes Schild an...


„Der liebe Gott sieht alles!“ Doch am nächsten Morgen fehlen noch mehr Äpfel. Entrüstet steht er vor dem Baum und liest das Warnschild: „Der liebe Gott sieht alles!“ Doch mit krakeliger Handschrift hat jemand noch einen Satz dazu gesetzt: „Aber er petzt nicht!“

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Ja, Gott petzt nicht. Ganz im Gegenteil. Wir lesen im Neuen Testament, dass er Vergehen und Versagen vergibt, dass er Schuld abnimmt und auslöscht. Dafür ist Jesus in die Welt gekommen. Wie gut ist das, wenn Menschen in ihrem Heranwachsen Gott so kennen lernen.

Tatsächlich tun dem Pfarrer ein paar Äpfel weniger nicht weh. Wirklich schmerzhaft ist aber etwas anders. So gab es jüngst an unserer Stadtkirche hier in Schlotheim wieder Formen von Vandalismus. An Kirchen kommt das vor, aber genauso an Parkbänken, Blumenrabatten usw. Ob die Kirchgemeinden, die Kommunen, Privatpersonen auch Schilder aufstellen sollten mit der Aufschrift? „Der liebe Gott sieht alles?“ Wohl eher nicht. Bei Vandalismus geht es auch nicht um den geklauten Apfel, sondern um mutwillige Zerstörung. An vielen Orten werden Überwachungskameras aufgestellt, um wertvolle Dinge zu schützen. Das ist eigentlich eine gruselige Vorstellung, dass man einfach so gefilmt wird. Aber vielerorts weiß man sich nicht anders zu helfen.

Die Alternative kann nur sein, dass jeder, der Teil der Gesellschaft ist, mit darauf schaut, was geschieht. Und dann darf man die Augen und den Mund nicht schließen, wenn Unrecht geschieht. Gegenseitiger Respekt und die Achtung vor meinem Nächsten und auch seinem Besitz sind eigentlich selbstverständlich.

„Behandelt die Menschen so, wie ihr selbst von ihnen behandelt werden wollt“, sagt Jesus (Matthäus 7,12). Diese goldene Regel hat an Aktualität nicht verloren.

Es grüßt Sie

Ihr Pfarrer Frank Freudenberg
Autor: red

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