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So, 11:23 Uhr
17.05.2020
KKH sagt: Pflegende Angehörige sind systemrelevant

Bundespläne für Corona-Hilfen in der Pflege sind sinnvoll

Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen sind immer mehr Pflegebedürftige auf die Unterstützung durch Angehörige angewiesen. „In der Corona-Krise wird verstärkt privates Engagement vorausgesetzt...

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Viele Menschen stehen jedoch vor großen Herausforderungen, die pflegerische Tätigkeit mit Berufs- und Privatleben zu vereinbaren“, weiß Andrea Schneider, Leiterin der Pflegekasse bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Der Bundesgesundheitsminister will deshalb pflegende Angehörige in der Corona-Krise durch eine Verlängerung des Pflegeunterstützungsgeldes stärker unterstützen. „Der Vorschlag ist sinnvoll. Wir begrüßen, dass die Regierung die Probleme von Pflegepersonen erkannt hat und für kurzfristige Unterstützung sorgt. Denn pflegende Angehörige sind eine wichtige systemrelevante Säule unseres Pflegesystems.“

76 Prozent der zu Pflegenden werden in der eigenen Häuslichkeit betreut, jeder Zweite davon wird allein durch pflegende Angehörige versorgt. Bei der KKH ist die Zahl derjenigen, die zu Hause einen Angehörigen pflegen, allein in den vergangenen sechs Monaten um fast 12 Prozent gestiegen. „Vor allem seit Anfang März stellen wir eine Zunahme der Anträge auf Pflegegeld fest“, sagt Andrea Schneider, Leiterin der Pflegekasse bei der KKH. „Angehörige müssen nun die Versorgung von Pflegebedürftigen sicherstellen. Denn Tagespflegeeinrichtungen sind vielerorts geschlossen, und ambulante Pflegedienste haben mit Personalmangel zu kämpfen und die Unterstützungsleistungen vor Ort reduziert.“

Generell ist seit längerem in Deutschland ein Trend zu häuslicher Pflege erkennbar. Seitdem die Anspruchsvoraussetzungen für die Pflegegrade im Jahr 2017 geändert wurden, hat die KKH bis heute einen Anstieg der Pflegepersonen um fast 40 Prozent verzeichnet. Mehr als 70.500 Angehörige kümmern sich bei der KKH aktuell um die Pflege eines nahen Verwandten, 2017 waren es dagegen etwa 50.500 Pflegepersonen. Die KKH rät Betroffenen, sich in der aktuellen Situation mit der Pflegekasse in Verbindung zu setzen und individuelle Möglichkeiten zu prüfen. Sollte in die ursprüngliche Versorgung ein Pflegedienst involviert gewesen sein, der in der aktuellen Situation keine freien Kapazitäten zur Verfügung stellen kann, helfen die Pflegekassen bei der Suche nach einem alternativen zugelassenen Pflegedienst. „Es besteht aber auch die Möglichkeit, unbürokratisch eine Umstellung auf Pflegegeldleistungen bei der Pflegekasse zu beantragen“, so Andrea Schneider.

Außerdem sollten Angehörige, die aufgrund systemrelevanter Berufe die Pflege ihrer Verwandten nicht sicherstellen können, sogenannte Notgruppen in Betracht ziehen und sich erkundigen, ob in der Umgebung eine solche Betreuungsmöglichkeit besteht. Um die Pflege zu organisieren, haben Arbeitnehmer zudem Anspruch auf zehn Tage Pflegeunterstützungsgeld, wenn sie eine Auszeit von ihrer Berufstätigkeit nehmen müssen. „Wer sich für einen längeren Zeitraum um einen pflegenden Angehörigen kümmern muss, kann für sechs Monate aus dem Job aussteigen und Pflegzeit beantragen“, erklärt Andrea Schneider.

Da Pflegebedürftige zur Risikogruppe von Covid-19 gehören, müssen besonders strenge hygienische Maßnahmen von den pflegenden Angehörigen beachtet werden. „Für Pflegepersonen gilt in dieser Zeit, besonders umsichtig und vorsichtig zu agieren, um sich selbst nicht anzustecken und das Virus nicht an gefährdete Menschen weiterzugeben“, sagt Andrea Schneider.
Autor: red

Kommentare
DonaldT
17.05.2020, 23.00 Uhr
Pflegezeit und Pflegeunterstützungsgeld
Warum sichert man Pflegepersonen nicht dadurch ab, dass bei häuslicher Pflege gleichviel ausgezahlt wird, wie an die Pflegedienste? Mit dem Geld könnten die Pflegepersonen sich nämlich wirklich kümmern, bräuchten nicht noch zu arbeiten, damit Geld für Miete, Lebensunterhalt und klar, GEZ aufgebracht werden kann!
Aber wenn so gehandelt werden würde, dann entfiele ja der unglaublich hohe Profit, Profit bei den Inhabern/Betreibern der Pflegedienste, der nie bei den Beschäftigten ankommt!
Die Beschäftigten erhalten meist nur Mindestlohn, oder knapp darüber!
Da sind die jetzt maximal steuerfrei möglichen 1.500,00 € für 2020 nur ein Tropfen auf den bekannten "Heißen Stein" - denn bezahlen sollen 1000,00 € die Pflegekassen!
Und wer zahlt in diese Kassen ein?
Und wie oft wurde schon der Beitrag erhöht?
Und warum wurde uns damals ein Feiertag weggenommen? - damit der Beitrag gering bleibt! Und was zahlen wir jetzt?
Lug und Betrug, wie bei der gegenwärtigen "Regeln".
Maske rauf, Maske runter - Regeln, die sich in sich wiedersprechen und das Gesamtgesellschaftlich.
Übrigens: Nah der Impfpanik und der kurz bevorstehenden Impfpflicht, wegen der Schweinegrippe, wurden die selben Parteien und die selben unfähigen "Experten" doch mehrheitlich erneut gewählt.
Aber wehe wir sagen was, dann sind wir rechtsextreme Verschwörungstheoretiker die ins antisemitische (Thüringer IM Maier dieser Tage) abzugleiten drohen.
Micha123
18.05.2020, 07.44 Uhr
Warum bekommt die Pflegeperson keine Vergütung?
Wahre Worte @DonaldT.

Warum erhalten Pflegepersonen, bei häuslicher Pflege nicht das Geld, was die Kassen den Pflegediensten zahlen, bei gleicher ambulanter Pflege?

Zum Beispiel Pflegegrad 4... dort erhält die zu pflegende Person, wenn diese in der häuslichen Pflege durch Pflegepersonen betreut wird eine Summe von 728 Euro pro Monat.
Würde diese Tätigkeit ein ambulanter Pflegedienst übernehmen, so erhält dieser 1612 Euro.
Der Pflegedienst kommt vielleicht 3-4 Mal am Tag, saust oft in Windeseile durch die Bude und verrichtet notwendige Grundpflege.
Eine Pflegeperson, welche vielleicht sogar mit der zu pflegenden Person in der gleichen Wohnung/Haus lebt, welche praktisch immer da ist, welche sich ständig um die zu pflegenden Person kümmern kann, was erhält die?
Einige Rentenpunkte aber sonst keine Leistungen, damit diese Person seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Wenn die zu pflegende Person ... zum Beispiel Abends ein "großes Geschäft" macht, vielleicht mit einer Windel "geschützt" ist, so muss er unter Umständen zig Stunden warten, bis dann am nächsten Morgen der ambulante Pflegedienst erscheint und das Übel beseitigt...
Wo ist da die Menschenwürde? Vielleicht hat die zu pflegende Person Angehörige, welche die Tätigkeit übernehmen würden aber es nicht können, weil sie finanziell nicht abgesichert sind, keine Sozialversicherung hätten usw.

Dieses System ist bei weitem nicht durchdacht.
Es gab zig Reformen aber die Kernprobleme, welche schon vor 10 Jahren angesprochen wurden sind, wurden nie beseitigt.
Krankheit und Pflege führen automatisch zu Armut.

Und da sich im Moment immer viele Menschen auf ihre Grundrechte berufen, wie gesagt, wo ist da die Würde, welche der Mensch hat, wenn sich am Ende alles nur um Geld und um Zeit dreht?

Mein Respekt an alle Pflegekräfte, welche in ambulanten Diensten tätig sind. Diese stehen unter enormen Zeitdruck und rennen von einer zu pflegenden Person zur nächsten. Der Mangel an Pflegepersonal könnte durch finanzielle Vergütungen z.B. für pflegende Angehörige behoben werden. Es wäre so einfach...
diskobolos
18.05.2020, 10.36 Uhr
@ DonaldT
Eigentlich neige ich nicht dazu andere Kommentatoren abzukanzeln, aber Sie schreiben so wirr, dass jede Ihrer Aussagen zum Widerspruch anregt.

"Warum sichert man Pflegepersonen nicht dadurch ab, dass bei häuslicher Pflege gleichviel ausgezahlt wird, wie an die Pflegedienste?"
Weil es schlicht nicht bezahlbar wäre, weil die Pflegedienst alle Kosten davon tragen müssen. Unsere Sozialsysteme werden in Zukunft ohnehin überbelastet.

" Profit bei den Inhabern/Betreibern der Pflegedienste,..."
Ja, Profit ist der Antrieb für wirtschaftliche Tätigkeit, ohne macht keiner etwas. Wenn der Staat diese Arbeit übernähme, würde es nicht besser, sondern teurer.

"Die Beschäftigten erhalten meist nur Mindestlohn, oder knapp darüber!"
Wer sollte da nach Ihrer Meinung ändern? Sollen die Politiker die Löhne vorgeben? Nur in der Pflege, oder in allen Bereichen? Hatten wir schon mal...

"Und warum wurde uns damals ein Feiertag weggenommen? - damit der Beitrag gering bleibt! Und was zahlen wir jetzt?
Lug und Betrug,...".
Haben Sie gar nicht mitbekommen, dass die Leistungen der Pflegeversicherungen seit ihrer Einführung deutlich ausgeweitet wurden? Und die Zahl der Pflegebedürftigen ansteigt?

"Aber wehe wir sagen was, dann sind wir rechtsextreme Verschwörungstheoretiker die ins antisemitische (Thüringer IM Maier dieser Tage) abzugleiten drohen."
Das ist jetzt die Krönung! Nicht "die, die was sagen", sind das Problem, sondern Rechtsextreme, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten. Ob Sie da einzuordnen sind, kann ich nicht beurteilen, aber es gibt diese Leute.
Micha123
18.05.2020, 16.34 Uhr
Widersprüche bei Pflege
DonaldT wollte anscheinend auch einfach nur "Dampf" ablassen. Grundlegende Dinge seiner Auffassung habe ich verstanden und versucht in meinem Kommentar genauer zu erläutern.
Das Thema Pflege ist sehr komplex. Ich kann es nicht genau beurteilen aber vielleicht ist es ja bewusst so gewollt, dass es dadurch für viele "Laien" und auch den "Otto Normalbürger" undurchsichtig wird.

Es gibt darin viele Widersprüche.
Ein Beispiel:
So gibt es die sogenannte Verhinderungspflege. Ist eine Pflegeperson krank, nimmt Auszeit oder Urlaub von der Tätigkeit bei der zu pflegenden Person, so gibt es für maximal 42 Tage im Jahr ein "Ersatzgeld".
Wer also in häuslicher Pflege von z.B. Angehörigen gepflegt wird, der kann dann für diese Zeit einen ambulanten Pflegedienst oder eine selbst bestimmte Person mit der Tätigkeit beauftragen. Die Pflegekasse stellt dafür einen maximalen Betrag in Höhe von 1612 Euro zu Verfügung. Der Anspruch auf Pflegegeld reduziert sich dann um 50%.
Dieser Betrag wird bezahlt, bei Pflegegrad 1, 2, 3, 4, 5. Heißt, es gibt keinen Unterschied. Obwohl es aber bei der Pflege riesige Unterschiede gibt, denn die Person, welche Pflegegrad 2 hat, verursacht weniger "Arbeit", als die Person mit Pflegegrad 4. Mit Abzug des Pflegegeldes, so macht im Grunde der, der schwerer krank ist, der mehr Aufwand braucht, noch große finanzielle Verluste, wenn er die Verhinderungspflege nutzt.
Dabei wäre es doch einfach, die erstatteten Kosten durch die Verhinderungspflege anteilig dem Pflegegrad zu bestimmen.

Betrachtet man die Vorhersagen für die Zukunft, der demografische Wandel, längere Lebenszeit usw. So wird das Thema Pflege in der Gesellschaft und Politik eine große Rolle spielen. Leider fehlt dort die Lobby und das Thema wird oft wie ein Stiefkind behandelt.
Und klar ist, der, der über ein ordentliches Einkommen verfügt, jahrelang Geld beiseite legen kann, sich noch über Versicherungen absichert, der macht sich über solche Dinge wenig Gedanken.
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