Vor 74 Jahren, am 27. Januar, ereignete sich die Auflösung der Belagerung Leningrads. Was das Ende der Belagerung Leningrads und mit dem Jugendsozialwerk Nordhausen zu tun hat, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag...

Während der 872 Tage der Blockade im heutigen St. Petersburg wurden über 1 Millionen Menschen ums Leben gebracht. Diese Tragödie gehört zu den erschreckenden Verbrechen der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.

Bereits im Januar 2019 erklärte sich das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland im Namen von Heiko Maas bereit, den Blockadeopfern mögliche Unterstützung zu leisten. Dank der initiierten „Humanitäre Geste“ wurde ein Krankenhaus für Kriegsveteranen modernisiert sowie ein deutsch-russisches Begegnungszentrum in St. Petersburg eingerichtet bzw. unterstützt.

Ein Teil der humanitären Geste ist der seit August 2019 laufende Freiwilligendienst in St. Petersburg. Als strategischer deutscher Partner wurde das Jugendsozialwerk Nordhausen bestimmt, erklärt die zuständige Mitarbeiterin Katja Firago vom Bildungscampus an der Rothleimmühle. Das Programm lädt junge Menschen aus Deutschland und Russland ein, an der Arbeit mit Blockadeopfern - also den damals Betroffenen, die heute Senioren sind - teilzunehmen. Während der Dauer von drei Monaten soll es als Anlass zum Dialog der Generationen dienen sowie Raum für den interkulturellen Dialog schaffen.

Bereits ein Dutzend Freiwillige wurden im letzten Jahr in St. Petersburg eingesetzt. Sie unterstützten regelmäßig Blockadeopfer im Alltag, leisteten Erinnerungs- und Öffentlichkeitsarbeit, beteiligten sich an Russischkursen und Kursen zu interkulturellen Kompetenzen, zur Geschichte Leninrads und zum Umgang mit den Senioren. Außerdem erhielt das deutsch-russische Begegnungszentrum in St. Petersburg durch die Freiwilligen Unterstützung bei seinen Aktivitäten. Katja Firago: „Das Geschehene ist nicht zu ändern. Trotzdem ist es von Bedeutung, der jungen Generation zu zeigen, dass das Erlebte und die Lehre davon zur Kenntnis genommen wurden und dadurch das Wiederholen vermieden sein sollte. Es ist ein Beitrag zu Toleranz und Frieden.“