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Di, 14:41 Uhr
21.01.2020
Abgestimmt

Mirácoli ist "Mogelpackung des Jahres"

Mirácoli von Mars ist zur "Mogelpackung des Jahres 2019" gewählt worden. Mehr als ein Drittel von insgesamt 43.044 abgegebenen Stimmen ging an das Nudelfertiggericht, das seit letztem Jahr ohne Käse verkauft wird. Die Politik muss Verbraucherinnen und Verbraucher endlich besser vor den Tricksereien der Unternehmen schützen, fordert die Verbraucherzentrale Hamburg...

Mogelpackung des Jahres (Foto: Verbaucherzentrale Hamburg) Mogelpackung des Jahres (Foto: Verbaucherzentrale Hamburg)
Viel Unmut über Käseschwund
"Wir haben jede Menge Beschwerden zu Mirácoli erhalten", berichtet Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Hersteller Mars spart nicht nur am Käse, sondern auch an Tomatensauce und Würzmischung. Doch der Handel verkauft das Nudelgericht nach wie vor zum alten Preis.

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Einen gesonderten Hinweis auf den reduzierten Inhalt sucht man vergebens auf dem Mirácoli-Karton. "Dabei wäre es ein Leichtes für Mars, ehrlich mit seinen Kunden umzugehen", meint Valet. "Warum bietet man nicht einfach eine zweite Variante mit Käse an?"

Abstimmungsergebnis im Überblick
Neben den Mirácoli-Nudeln standen vier weitere Produkte als mögliche "Mogelpackung des Jahres 2019" zur Wahl. Zweitplatzierter knapp hinter Mirácoli ist ein Karottensaft von Hipp, dessen Preis sich mehr als verdoppelt hat. Auf Rang drei bis fünf folgen eine Rama-Margarine, Schokolade von Milka und die Frosties Cerealien.

1. Platz: »Mirácoli« von Mars
15.749 Stimmen (36,6 Prozent)

2. Platz: »100 % Bio Direktsaft Karotte« von Hipp
13.934 Stimmen (32,4 Prozent)

3. Platz: »Rama Unser Meisterstück« von Upfield
6.329 Stimmen (14,7 Prozent)

4. Platz: »Darkmilk« von Milka
3.723 Stimmen (8,6 Prozent)

5. Platz: »Frosties« von Kellogg
3.309 Stimmen (7,7 Prozent)

Situation für Verbraucher verbessern
"Verbraucher haben kaum eine Chance, versteckte Preiserhöhungen im Handel zu erkennen, und wir können keine rechtlichen Schritte einleiten", sagt Verbraucherschützer Valet. Während die Hersteller die Füllmenge reduzieren, legen die Händler laut Kartellrecht die Preise fest. "Da schiebt einer dem anderen den Schwarzen Peter zu und am Ende war es keiner gewesen", so Valet.
Bundesverbraucherschutzministerin Christine Lambrecht will sich laut Presseberichten nun dafür einsetzen, dass bei versteckten Preiserhöhungen für mehr Klarheit gesorgt wird. "Wir nehmen die Ministerin beim Wort und fordern eine Transparenzplattform, auf der Hersteller Füllmengenänderungen samt UVP veröffentlichen müssen. Würden diese Informationen um die Preise des Handels ergänzt, könnten Verbraucher nicht mehr so leicht über den Tisch gezogen werden."

Immer mehr Beschwerden
Über 2.500 Beschwerden zu Mogelpackungen erhielt die Verbraucherzentrale Hamburg im zurückliegenden Jahr. Neben versteckten Preiserhöhungen ärgern sich Verbraucher vor allem über Verpackungen mit viel Luft und wenig Inhalt, die die Umwelt belasten. Wer der Mogeleien überdrüssig ist, sollte Politik mit dem Einkaufszettel machen, rät Valet. "Nur wenn wir alle die Produkte im Regal liegen lassen, über die wir uns ärgern, kommen die Unternehmen vielleicht endlich zur Besinnung!"

Hinweis: An der sechsten Wahl der »Mogelpackung des Jahres« nahmen so viele Verbraucher teil wie nie zuvor. Weitere Informationen zum Abstimmungsergebnis und Bildmaterial sind veröffentlicht auf der Internetseite der Verbraucherzentrale Hamburg unter:
www.vzhh.de/mogelpackung-des-jahres
Autor: red

Kommentare
Kobold2
21.01.2020, 20.50 Uhr
Fehlender Käse
ist sicher noch das kleinere Übel.
Ich würde mir eher Gedanken machen, was da so drin ist, im Industriemix Fertigfutter.....
Vermutlich will man das aber lieber nicht wissen.
tannhäuser
21.01.2020, 23.11 Uhr
Käseschwund?
Ist ja nicht so, dass man sich welchen am Stück kaufen und dann auf die Nudeln reiben könnte.

Wenn solcher "Verlust" zur Bezeichnung "Mogelpackung des Jahres" führt, trifft das demnächst sicherlich Stilles Tafelwasser, weil die Blubberblasen fehlen.

Sowas ist nicht mal mehr "Betreutes Denken", sondern Verlust der meisten für Logik und Selbstständigkeit verantwortlichen Gehirnzellen.
Leser X
22.01.2020, 07.10 Uhr
Vorsätzlicher Betrug am Kunden
Die versteckten Preiserhöhungen durch Reduzierung des Inhalts sind ein heimtückischen Betrug am Kunden, immer verbunden mit der Hoffnung, dass es unbemerkt bleibt.

Einzige Möglichkeit für uns sind Sanktionen. Sprich Boykott und Ausweichung auf andere Produkte.
Kobold2
22.01.2020, 09.25 Uhr
in Zeiten
wo für viele, aufwärmen von industriellem Fertigfutter schon Kochen bedeutet, Lieferservice und Mikrowelle, die Hauptakteure in der Küche sind und man eher auf das rundrum-sorglos Paket fixiert ist, rückt halt Eigenständigkeit und Kreativität immer mehr in den Hintergrund.
Viele Endkunden stehen dann eher mit einem ohnmächtigen "was solln mer da machen????" vorm Regal, anstatt von ihrer Marktmacht Gebrauch zu machen.
Es wird niemand gezwungen den Kram zu kaufen.
Und das Kundenverhalten hat auch schon so manche Firma (z.B. Lidl oder Jack Wolfskin) zum Umdenken gezwungen.
Eine Firma braucht seine Kunden und nicht umgekehrt
Herr Schröder
22.01.2020, 09.50 Uhr
Selber frisch kochen
1. weiß man was drin ist, 2. geht das meist genau so schnell und 3. kann man sich das Essen so würzen das es einem auch schmeckt.
Das Argument "keine Zeit" kann man stecken lassen. Stimmt einfach nicht. Keine Lust und zu faul trifft es eher. Dann muß man halt mit diesen Mogelpackungen leben und sich nicht aufregen.
Kobold2
22.01.2020, 10.01 Uhr
genau Herr Schröder
beim Essen sollte man auch den guten Ruf Thüringes bewahren. Nicht nur im Wirtshaus, auch zu hause.
Da brauchts kein Maggifix, Knorrfix, Miracolix, Idefix oder Weisnix und Kannnix.
tannhäuser
22.01.2020, 19.25 Uhr
Zustimmung Herr Schröder und Kobold2!
Allerdings sollte man frische Waren aus dem Supermarkt wegen qualitätsmäßig bedingter eingeschränkter Haltbarkeit zügig verbrauchen.

Besser gleich auf Tomaten oder Gurken mit länger Anreise verzichten. "Noch" gibts regionale Produzenten, deren Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten oder Gurken nicht nach 3 Tagen trotz sachgerechter Lagerung schimmeln oder verfaulen.
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