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Mi, 12:00 Uhr
11.12.2019
Bauarbeiten am Nordhäuser Ladepark gehen voran

Elektrisch durch den Alltag

Wenn alles fertig ist, soll es am Elektro-Ladepark vor Bielen nicht viel anders zugehen, als an einer normalen Tankstelle. Vorfahren, Fahrzeug „betanken“, bezahlen, abfahren. Um zum Stand des Pilotprojektes zu informieren und einen neuen Partner vorzustellen, wurde heute morgen auf die Baustelle geladen…

Drei Projektpartner, eine Lösung - der Nordhäuser Ladepark soll Elektromobilität alltagstauglich machen (Foto: Angelo Glashagel) Drei Projektpartner, eine Lösung - der Nordhäuser Ladepark soll Elektromobilität alltagstauglich machen (Foto: Angelo Glashagel)

Ehe man an der „normalen“ Tankstelle mit allem fertig ist, vergingen gut und gerne zehn Minuten. Länger soll der Aufenthalt am Ladepark auch nicht dauern, mit dem kleinen Unterschied, das direkt per EC oder Kreditkarte an der Ladesäule bezahlt werden kann, erklärte Olaf Salomon, Geschäftsführer der Stadtwerke Nordhausen heute morgen auf der Baustelle bei Bielen.

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Wenn der Ladepark im April kommenden Jahres in Betrieb geht werden insgesamt sechs Ladestellen zur Verfügung stehen. Kernstück der Anlage ist der „Elektro-Charger“. Der große Kubus steuert den Energiebedarf der einzelnen Stationen, an den Säulen selber erfolgt nur noch die Abgabe des Stroms, nicht mehr die Umwandlung. Elektrofahrzeuge der moderneren Generation sollen dann für eine Ladung mit einer Reichweite von etwa 400 Kilometern nicht länger als besagte zehn Minuten brauchen. Die Gesamtleistung der Anlage beträgt 600 kW. An vier Ladestationen kann mit bis zu 350 kW (DC) geladen werden, zwei weitere Stationen bieten bis zu 22 kW (AC). Die „Leistungseinheit“ der Firma Enercon verfügt über zwei Gleichrichter mit 300 kW (AC/DC) und zwölf Leistungsverteiler mit je 60 kW (DC/DC).

Das Herzstück der Anlage ist noch ordentlich verpackt (Foto: Angelo Glashagel) Das Herzstück der Anlage ist noch ordentlich verpackt (Foto: Angelo Glashagel) Soweit die technischen Grunddaten, für den Nutzer wird es letztendlich wichtiger sein, wie praxistauglich das „tanken“ im Alltag wird. In Nordhausen wohnen sieben von zehn Personen nicht in einem Eigenheim, erläuterte Sebastion Kupfer von der Firma „Intrasol“, die für die Planung des Ladeparks Sorge trug. Es werde schlicht nicht möglich sein im Stadtgebiet ausreichend Ladesäulen aufzubauen, die Lösung über das Tankstellensystem könne das aufladen der Fahrzeuge salonfähig machen.

„Die Möglichkeit das eigene Fahrzeug abseits der Haustür zu laden, ist die Lösung, die die Leute brauchen.“, meint auch Dennis Schuldig von der Thüringer Energie AG, einmal in der Woche an die Ladesäule zu fahren reiche für den Alltag in der Regel aus. Die TEAG ist am Nordhäuser Ladepark neben der Firma Enercon und den Stadtwerken seit neuestem der Dritte Partner im Bunde. Die TEAG betreibt bereits zwei technologisch vergleichbare Ladepunkte an der A9 nahe Schleiz und am Erfurter Kreuz. Die Auslastung an der A9 sei inzwischen so groß, dass man die Kapazität um zwei Ladepunkte erweitern werde, hinzukommen sechs Ladepunkte, die noch in Planung sind.

v.l: Olaf Salomon, Dennis Schuldig und Sebastian Kupfer (Foto: Angelo Glashagel) v.l: Olaf Salomon, Dennis Schuldig und Sebastian Kupfer (Foto: Angelo Glashagel)

Das Nordhäuser Projekt hat für die Beteiligten trotz oder vielleicht wegen der bisher gemachten Erfahrungen Pilotcharakter. Die überdachte Anlage soll neben den Ladesäulen auch einen kleinen Aufenthaltsbereich erhalten, inklusive „Kindererlebniswelt“ rund um das Thema erneuerbare Energie und kostenfreies WLAN. Vorfahren, kurz das Auto „anstöpseln“, vielleicht auf einen Kaffee beim benachbarten Schnellrestaurant vorbeischauen, mit den Kindern spielen oder kurz im Web surfen, dann bezahlen und wieder abfahren - das ist die Vision der Projektpartner.

Der Strom für die E-Fahrzeuge kommt direkt von der Energieversorgung Nordhausen und wird zu 100% aus regenerativen Quellen gewonnen. Aus Sicht des Energieversorgers hat das mehrere Vorteile. Zum einen kann man die Ladeinfrastruktur konzentriert an einem Punkt managen, anstatt hunderte Ladesäulen im Auge zu behalten, die sich über ein weites Gebiet verteilen würden. Zum anderen bleibt die Wertschöpfung in der Region, wer hier tankt spült sein Geld nicht in die Taschen globaler Mineralölkonzerne, sondern in die des kommunalen Unternehmens und seiner Partner.

Zwischen März und Januar soll das System auf „Herz und Nieren“ geprüft werden, erklärte Kupfer. „Wir werden ein paar Fahrzeuge herbringen, die die Anlage richtig ausreizen und an ihre Nennleistungsgrenze bringen können um Erfahrungen zu sammeln und zu sehen, wie sich mögliche Leistungsverluste darstellen“. Unterstützung erhalten die Planer dabei aus Spanien, die Studentin Virginia Martina Sanchez von der Universidad Jaume I de Castellón schreibt derzeit ihre Masterarbeit zur Ladeinfrastruktur am Beispiel Nordhausen.

Das Pilotprojekt weckt auch nationales Interesse, das ZDF und Spiegel TV waren bereits vor Ort, die ARD erwartet man noch. Die Dokumentation des ZDF über die „Helden der Energiewende“ wird am 30. Dezember um 19:30 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Oachkatzlschwoaf
11.12.2019, 12.27 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Externe links sind nicht zulässig
copper
11.12.2019, 12.32 Uhr
Stromtankstelle , wunderbar,
wer bezahlt den die Errichtung und die Unterhaltung
dieser Elektrotankstelle.
Dazu kommt noch der elitäre Kreis der preisgünstigen
Autoflotte.
Das ARD und ZDF sich dieses ansehen und dem
Bürger Sand in die Augen streuen, wundert mich nicht.
Passt hinein in diese öffentliche Berichterstattung.
Na dann, Frohe Weihnachten und Gute Nacht!
tannhäuser
11.12.2019, 12.45 Uhr
Ob der ADAC...
...dann auch Tipps für die günstigsten Zeiten zum Tanken und für den Endverbraucher sinnlose Durchschnittspreise veröffentlicht?

Oder kommt dann "Im letzten Monat war der Solarstrom teurer, tanken Sie lieber dort, wo Energie aus Wind angeboten wird!"?

Und hat man Kapazitäten wie die von der zukünftigen Nobelpreisträgerin für Physik erwähnten Kobolde und Speicher im Netz für einen Blackout in Reserve?
Oachkatzlschwoaf
11.12.2019, 12.50 Uhr
Wie auch schon an anderer Stelle
Die FAZ schreibt zum Thema E-Auto: "Händler berichten von seit Wochen einbrechender Nachfrage, es komme quasi zu keinen neuen Kaufverträgen mehr..."

Vom Volkswagen E-Golf wurden im Oktober gerade mal 723 Exemplare verkauft und das zumeist an gewerbliche Kunden.

Der BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte im Sommer: „Es gibt keine Nachfrage von Verbrauchern nach batterieelektrischen Fahrzeugen. Keine“. Nachzulesen in der Welt.

Flixbus hat sich gerade von seinen E-Bussen verabschiedet und ihren probeweisen Einsatz auf der Strecke zwischen Mannheim und Frankfurt aufgrund wiederholter technischer Probleme beendet - da wird jetzt wieder gedieselt...

Wie die Elektromobiliät im Stresstest funktioniert, zeigte sich jüngst in Kalifornien zu Thanksgiving, wo bekanntlich der gemeine Amerikaner gerne Familie oder Freunde besucht. Kleiner Einblick gefällig? Youtube: Tesla Energy Crisis

Aber so weit müssen wir gar nicht schauen. Die Autobild schrieb unlängst: „Wer sich mit seinem Elektroauto bei Kälte auf die Straße traut, büßt bis zu 70 Prozent der Reichweite ein, die der Hersteller verspricht“ - schauen wir also einmal, was der Winter so bringt...
Und wenn wir dann doch einmal im Wintersportort in Österreich angekommen sind, könnte es für den nicht so gut betuchten E-Auto Fahrer kalte Füße geben, denn, so schreibt Focus Online, „Schon in Österreich kostet die DC-Kilowattstunde (Gleichstrom-Schnellladen) 1,29 Euro...wer ein großes Elektroauto wie einen Tesla S 100 D lädt, zahlt da schnell dreistellige Beträge – theoretisch bis zu 129 Euro einschließlich möglicher Ladeverluste.“

Zuletzt noch ein Beispiel aus unserer besten Hauptstadt aller Zeiten:
Der Taxifahrer Martin Doll gibt auf. Seit dem eine Ladung für seinen Tesla statt 2€ nun 11€ kostet, rechnet sich das Taxi nicht mehr. Außerdem hat VW im Juni 1.500 schwer verkäufliche E-Golfs für dieses unsägliche Carsharing auf die Straßen von Berlin gekippt, die nun die Ladesäulen verstopfen.
Warum aber das Beispiel "Martin Doll"? Nun, es gab eben nur den einen in Berlin...

Abschließend fällt mir dann im Zusammenhang mit diesem Bericht nur noch Brecht ein:

"Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht."

@NNZ: Einigt euch einmal, auch intern unter den einzelnen Zensoren, auf verbindliche Normen! Der hier verweigerte Link wurde an anderer Stelle bei euch auch schon freigegeben. Soll ich darauf verlinken, weil dann ist's ja intern?
Oachkatzlschwoaf
11.12.2019, 13.08 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
Envites
11.12.2019, 14.26 Uhr
Elektro geht 2020 ab, weil
@schneider es hilft nicht immer wieder die gleichen Aussagen zu wiederholen. Jetzt kommt die neue Förderung. Volksstromer und sw. Erst raus. Es ist unsinnig wie Sie das machen. Vor 2022 gibt es nix zu verteufeln. Es wird elektrisch deutlich nach oben gehen. Aber ich denke auch. Anders als viele sich das gedacht haben. Leute gebt Elektronengas. Verbrenner fahren ist langweilig!!!
tannhäuser
11.12.2019, 14.40 Uhr
@ Envites!
Sachlich und ernsthaft nachgefragt:

Kann es einen Wettbewerb geben, bei dem Kunden die Preise zum Aufladen vergleichen können?

Wenn alles überall gleichviel kostet, führt das doch in diesem Bereich die Marktwirtschaft Ad absurdum.
Oachkatzlschwoaf
11.12.2019, 15.01 Uhr
Die Realität
sagt etwas anderes, @Schäfer!

Ich versuche einmal, auf Ihren sehr schwierig zu lesenden Text einzugehen. (Hoffentlich habe ich ihn richtig verstanden...)

Die gleichen Aussagen werden Sie immer wieder hören, weil sie einfach den Tatsachen entsprechen. Mir ist natürlich vollkommen klar, dass die Realität offensichtlich in Ihrer Filterblase keine Rolle mehr spielt.
Wie sonst können Sie die ganzen von mir aufgezeigten realen Tatsachen ignorieren?

Was bitteschön ist denn ein Volkstromer? Sowas wie ein Volksempfänger, der Volkssturm oder doch nur Opium für's Volk? Das ist lächerlich!

Am Ende des Tages werden wir sehen, wer Recht behält. Die individuelle Elektromobilität ist und bleibt in Deutschland für eine sehr lange Zeit bestenfalls eine Nische. Mehr aber auch nicht!

Aber mehr als Verbrenner langweilen mich ja geblendete Menschen, die denken, die Weisheit mit Löffeln zu sich genommen zu haben. In diesem Sinne...
Paulinchen
11.12.2019, 15.05 Uhr
Schon komisch
Heute steht in einigen Zeitungen, Toyota wird kein reines E Auto produzieren. China stellt in 2020 die Förderung von E Autos ein.
Wie ich schon geschrieben habe, was taugt das E Auto im Gespannbetrieb? Ich bin fündig geworden. Die E Autos sind bis jetzt noch nicht für den Gespannbetrieb geeignet. Derzeit beträgt die Anhängelast 750 kg. Begründung : Im Gespannbetrieb wird der Akku überdurchschnittlich belastet und dabei sinkt die Leistung rapide. Die Reichweite minimiert sich um fast die Hälfte. Somit stünde fest, so in dem Test, dass im Gespannbetrieb der Dieselmotor der effizientere ist. Heute meldet sich der Chef von Bosch. Nichts gegen den Klimawandel, aber es geht nicht mit Gewalt. Innovationen müssen her, sonst haben wir Massenarbeitslosigkeit, wie noch nie. So sein Tenor. Der Trend unserer Autos führt sicherlich nur zum Hybridauto. Das könnte für VW in China der Dolchstoss werden, bevor die Autos den dortigen Markt erobert haben. Wollen wir in Kürze zu viel und alles aufeinmal? Sägen wir an dem Ast, auf dem wir sitzen, und oder schlachten wir die Kuh, deren Milch wir täglich benötigen? Also doch Klimahysterie?
Flitzpiepe
11.12.2019, 15.14 Uhr
Das sehe ich genauso
wie Tannhäuser: Alle die zukünftigen E-Auto Fahrer, die nicht an der eigenen Steckdose aufladen können, werden abgezockt, da keine Konkurrenz entstehen wird.
E-Zapfsäulen werde auf lange Sicht ein rares Gut bleiben und deshalb immer überteuert sein.
Wenn dann noch die Stromknappheit dazu kommt, dann schnellt der Strompreis durch die Decke.
Wie es Herr Schäfer gerade selbst schreibt - 'Verbrenner fahren ist langweilig!!!' - geht es nur darum, dass E-Auto fahren geil ist.
Nicht mehr und nicht weniger.
Was schert mich die genauso schlechte Öko-Gesamtbilanz von Herstellung, Nutzung und Entsorgung der E-Flitzer, wenn es doch einfach nur Spaß macht und die negativen Auswirkungen weit weg sind...
Wolfi65
11.12.2019, 15.15 Uhr
Man muss es auch mal anders betrachtet sehen @Paulinchen
So ein Gespannbetrieb saugt die Batterie sehr schnell leer.
Aber bei Abfahrten an Gefällestrecken sorgt so ein Anhänger auch für die doppelte Schubkraft und somit die doppelte Energierückgewinnung durch Rekuperation.
Ähm oder der so ähnlich
tannhäuser
11.12.2019, 15.37 Uhr
Danke @ Flitzpiepe!
Schön, dass wir einer Meinung sind.

Wir fahren keinen Diesel, aber vergleichen Preise. Und wenn 19:00 Uhr Marktkauf oder Greenline im Internet 1,33 € für Super verkünden, gurken wir tatsächlich von SDH aus noch mal los, um 2 Kanister vollzumachen.

Aber wie sähe das bei einem E-Auto aus? Was geht dann für die paar KM an Kapazität verloren? Und vor allem...Man kann ja nichts extern speichern, in den Kofferraum packen und mit nachhause nehmen.

Und genau das und nichts anderes meine ich mit nicht vorhandenen marktwirtschaftlich relevanten Möglichkeiten.

Also vorausdenkendes Speichern und Wirtschaften ist nicht möglich. Und genau sowas stört mich extrem und würde mich vor dem Umstieg auf ein E-Auto abschrecken
Tamara Jagellovsk
11.12.2019, 15.55 Uhr
Extern speichern geht,
da müssen Sie nur mal Annalena Baerbock fragen, ein Stück Draht genügt.

Tamara Jagellovsk GSD
tannhäuser
11.12.2019, 16.29 Uhr
Liebe Tamara!
Ich habe die geschätzte Frau Baerbock hier synonymisiert erwähnt. Als zukünftige Nobelpreisträgerin für Physik.

Ich habe auch schon überlegt, ihr meinem Rasierapperat zu schicken, damit sie mir dorthinein einen Kobalt-Kobold implantiert, der dauerhaft für Strom sorgt und ich das Teil nicht mehr aufladen muss.

Aber ich habe Angst, dass sie mir wegen meines Umweltbewusstseins einen Mitgliedsantrag für die Grünen zukommen lässt, deshalb nutze ich weiterhin meine Steckdose als Dealer der unbegrenzt verfügbaren netzgespeicherten Energie.
Paul
11.12.2019, 20.55 Uhr
E-Tankstelle
Naja nun wissen wir wenigstens warum im nächsten Jahr bei der EVN der Strompreis teurer wird. Der Bau der E-Tankstelle und der dafür nötige Strom das muß ja schlieslich irgendwie finanziert werden. Proßt Neujahr !!!
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