Mi, 07:03 Uhr
18.09.2019
Wacker-Trainer Heiko Scholz im Interview
Ich habe 16 Stammspieler
Am Freitag empfängt der FSV Wacker 90 in der Regionalliga zum prestigeträchtigen Duell den FC Rot-Weiß Erfurt. An der Seitenlinie steht bei den Nordhäusern seit Januar Heiko Scholz, ehemaliger Nationalspieler, Pokalsieger in zwei deutschen Staaten und EC-Finalist. Vor dem Flutlichtkracher gab er der nnz ein exklusives Interview. Olaf Schulze sprach mit dem Wacker-Trainer.
Herr Scholz, Sie sind jetzt seit neun Monate in Nordhausen. Wie fällt Ihr Fazit über die Stadt, den Verein und die Fans aus?
Das ist hier schon anders als in Leipzig, aber für mich sehr altersgerecht: schöne kleine Stadt mit einer wunderbaren Umgebung. Dazu ein Verein, der in den letzten Jahren vieles richtig gemacht und mit dem neuen Stadion eine Perspektive für die 3. Liga hat. Die treuen Fans hätten sich das verdient.
Momentan belegt Wacker nach acht Spielen mit nur einem Punkt Abstand auf die Spitzenreiter den dritten Platz. Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
Wenn man die Summe aller acht Spiele betrachtet, bin ich zufrieden. Wir haben einige gute Leistungen gezeigt und hatten auch ein Spiel dabei, wo wir gar nicht auf dem Platz waren. Ich finde, es ist eine normale Ausbeute an Punkten bis zum jetzigen Zeitpunkt.
Im Thüringen-Pokal geht es für ihr Team im Achtelfinale nach Altengottern. Scheint eine machbare Aufgabe zu sein, oder?
Ich habe gehört, die haben viele gute ausländische Spieler dabei. Wir werden sie intensiv beobachten und keineswegs auf die leichte Schulter nehmen.
Ist die Regionalliga Nordost in dieser Spielzeit noch stärker geworden, als sie ohnehin im letzten Jahr schon war?
Von der Breite her gesehen: ja, auf jeden Fall. Von den ersten zehn Mannschaften kann jeder jeden schlagen. Das Niveau wird beständig höher, ich hoffe nur, dass nicht wieder eine Truppe so wie im letzten Jahr enteilen wird. Die Hertha-Bubis wären so ein Kandidat, wenn die noch von ihrer Bundesligamannschaft Unterstützung bekommen sollten.
Trainer Scholz bedankt sich nach dem Spiel beim Amerikaner Lucas Stauffer
Am Freitag kommt Rot-Weiß Erfurt und es wird mit den vielen Fans unter Flutlicht ein Fußballfest werden. Wie wichtig ist Ihnen ein Sieg in so einem prestigeträchtigen Derby?
Wir wollen natürlich die drei Punkte und oben dran bleiben. Das ist wichtig für die Stadt, für den Verein und besonderes für die Fans. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit. Rot-Weiß hat eine gute Mannschaft und es ist ein Derby. Da spielen wir am Freitag absolut auf Augenhöhe mit den Erfurtern.
Beim FSV schwang sich in den letzten Spielen mit Nils Pichinot ein alter Hase zum Goalgetter auf, während Carsten Kammlott sich gerade eine kleine Torflaute gönnt. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung?
Wir wissen sehr genau, was wir an Carsten haben, auch wenn er mal keine Tore schießt. Außerdem hat er doch schon ein paar Treffer erzielt. Gegen seinen alten Verein wird der garantiert alles geben. Und Pichi (Nils Pichinot) habe ich nach dem Abgang von Pierre Merkel mit in die Spitze genommen, weil ich der Meinung war, dass er auf der rechten Seite etwas verschenkt ist. Mit seiner enormen Kopfballstärke gehört der vorne rein.
Die Wochen der Wahrheit brechen an mit dem RWE-Spiel, dann geht’s zu Lok und im Anschluss kommt Cottbus. Wird das eine vorentscheidende Phase im Kampf um die Herbstmeisterschaft?
Die ist mir egal. Aber es wird natürlich eine Standortbestimmung gegen die drei Kontrahenten. Wir wollen hier im AKS unsere Heimmacht ausbauen und RWE und Cottbus schlagen. Bei Lok hängen die Trauben erfahrungsgemäß sehr hoch, aber in der letzten Spielzeit haben wir dort auch freitags unter Flutlicht gewonnen.
Sie loben oder tadeln nach den Spielen immer das ganze Team. Dennoch: wer von ihren Jungs hat sie im bisherigen Saisonverlauf am meisten überrascht?
Ich muss vor allem den jungen Spielern ein großes Kompliment machen, wie die sich reinhängen. Auch wenn Leon Gümpel noch keine Einsatzzeit bekommen hat, aber Gino Dörnte hat hervorragend gespielt und Lucas Stauffer gefällt mir besonders. Auch was Lucas Scholl auf der linken Seite macht ist gut und Stepan Kores kommt nach seiner Verletzung immer besser in Tritt.
Das führt mich zu der Frage, ob in der Startelf wieder mit einer größeren Rotation im Gegensatz zum 2:2 in Babelsberg zu rechnen ist?
Die Babelsberg-Mannschaft kam ja auch schon aus der Rotation zustande. Wir Trainer versuchen im Training die beste Truppe fürs nächste Spiel herauszufinden, aber das ist sehr schwer. Ich habe 15-16 Stammspieler, darunter vier tolle Stürmer und vier absolut gleichwertige Innenverteidiger. Da entscheiden Nuancen über die Nominierung und auch, gegen welchen Gegner es geht, wie der spielt und mit welchen Spielern bei denen zu rechnen ist.
Rudelbildung beim letzten torlosen Aufeinandertreffen mit RWE im AKS
Erfurt kommt nach dem Sieg über den BFC mit Selbstvertrauen in den AKS. Welchen Spielverlauf erwarten Sie?
Ich habe das Spiel gesehen und die Erfurter waren in der zweiten Hälfte ganz stark. Die spielen ein ähnliches System wie wir, modern und angriffsorientiert. Da klappt nicht immer alles, aber es ist sehr ansehenswert. Wir müssen sehen, wie wir die am Freitag geknackt kriegen.
Warum geht Wacker am Freitag dennoch als Sieger vom Platz?
Weil wir ein Tor mehr als Rot-Weiß schiessen werden.
Olaf Schulze
Anstoß ist am Freitag bereits um 18 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark. Tickets gibt es noch bis Donnerstag an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.
Die nnz ist selbstverständlich ab 17.30 Uhr mit dem Liveticker dabei und informiert Sie über alle entscheidenden Momente der Partie.
Autor: redHerr Scholz, Sie sind jetzt seit neun Monate in Nordhausen. Wie fällt Ihr Fazit über die Stadt, den Verein und die Fans aus?
Das ist hier schon anders als in Leipzig, aber für mich sehr altersgerecht: schöne kleine Stadt mit einer wunderbaren Umgebung. Dazu ein Verein, der in den letzten Jahren vieles richtig gemacht und mit dem neuen Stadion eine Perspektive für die 3. Liga hat. Die treuen Fans hätten sich das verdient.
Momentan belegt Wacker nach acht Spielen mit nur einem Punkt Abstand auf die Spitzenreiter den dritten Platz. Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?
Wenn man die Summe aller acht Spiele betrachtet, bin ich zufrieden. Wir haben einige gute Leistungen gezeigt und hatten auch ein Spiel dabei, wo wir gar nicht auf dem Platz waren. Ich finde, es ist eine normale Ausbeute an Punkten bis zum jetzigen Zeitpunkt.
Im Thüringen-Pokal geht es für ihr Team im Achtelfinale nach Altengottern. Scheint eine machbare Aufgabe zu sein, oder?
Ich habe gehört, die haben viele gute ausländische Spieler dabei. Wir werden sie intensiv beobachten und keineswegs auf die leichte Schulter nehmen.
Ist die Regionalliga Nordost in dieser Spielzeit noch stärker geworden, als sie ohnehin im letzten Jahr schon war?
Von der Breite her gesehen: ja, auf jeden Fall. Von den ersten zehn Mannschaften kann jeder jeden schlagen. Das Niveau wird beständig höher, ich hoffe nur, dass nicht wieder eine Truppe so wie im letzten Jahr enteilen wird. Die Hertha-Bubis wären so ein Kandidat, wenn die noch von ihrer Bundesligamannschaft Unterstützung bekommen sollten.
Trainer Scholz bedankt sich nach dem Spiel beim Amerikaner Lucas Stauffer
Am Freitag kommt Rot-Weiß Erfurt und es wird mit den vielen Fans unter Flutlicht ein Fußballfest werden. Wie wichtig ist Ihnen ein Sieg in so einem prestigeträchtigen Derby?
Wir wollen natürlich die drei Punkte und oben dran bleiben. Das ist wichtig für die Stadt, für den Verein und besonderes für die Fans. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit. Rot-Weiß hat eine gute Mannschaft und es ist ein Derby. Da spielen wir am Freitag absolut auf Augenhöhe mit den Erfurtern.
Beim FSV schwang sich in den letzten Spielen mit Nils Pichinot ein alter Hase zum Goalgetter auf, während Carsten Kammlott sich gerade eine kleine Torflaute gönnt. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung?
Wir wissen sehr genau, was wir an Carsten haben, auch wenn er mal keine Tore schießt. Außerdem hat er doch schon ein paar Treffer erzielt. Gegen seinen alten Verein wird der garantiert alles geben. Und Pichi (Nils Pichinot) habe ich nach dem Abgang von Pierre Merkel mit in die Spitze genommen, weil ich der Meinung war, dass er auf der rechten Seite etwas verschenkt ist. Mit seiner enormen Kopfballstärke gehört der vorne rein.
Die Wochen der Wahrheit brechen an mit dem RWE-Spiel, dann geht’s zu Lok und im Anschluss kommt Cottbus. Wird das eine vorentscheidende Phase im Kampf um die Herbstmeisterschaft?
Die ist mir egal. Aber es wird natürlich eine Standortbestimmung gegen die drei Kontrahenten. Wir wollen hier im AKS unsere Heimmacht ausbauen und RWE und Cottbus schlagen. Bei Lok hängen die Trauben erfahrungsgemäß sehr hoch, aber in der letzten Spielzeit haben wir dort auch freitags unter Flutlicht gewonnen.
Sie loben oder tadeln nach den Spielen immer das ganze Team. Dennoch: wer von ihren Jungs hat sie im bisherigen Saisonverlauf am meisten überrascht?
Ich muss vor allem den jungen Spielern ein großes Kompliment machen, wie die sich reinhängen. Auch wenn Leon Gümpel noch keine Einsatzzeit bekommen hat, aber Gino Dörnte hat hervorragend gespielt und Lucas Stauffer gefällt mir besonders. Auch was Lucas Scholl auf der linken Seite macht ist gut und Stepan Kores kommt nach seiner Verletzung immer besser in Tritt.
Das führt mich zu der Frage, ob in der Startelf wieder mit einer größeren Rotation im Gegensatz zum 2:2 in Babelsberg zu rechnen ist?
Die Babelsberg-Mannschaft kam ja auch schon aus der Rotation zustande. Wir Trainer versuchen im Training die beste Truppe fürs nächste Spiel herauszufinden, aber das ist sehr schwer. Ich habe 15-16 Stammspieler, darunter vier tolle Stürmer und vier absolut gleichwertige Innenverteidiger. Da entscheiden Nuancen über die Nominierung und auch, gegen welchen Gegner es geht, wie der spielt und mit welchen Spielern bei denen zu rechnen ist.
Rudelbildung beim letzten torlosen Aufeinandertreffen mit RWE im AKS
Erfurt kommt nach dem Sieg über den BFC mit Selbstvertrauen in den AKS. Welchen Spielverlauf erwarten Sie?
Ich habe das Spiel gesehen und die Erfurter waren in der zweiten Hälfte ganz stark. Die spielen ein ähnliches System wie wir, modern und angriffsorientiert. Da klappt nicht immer alles, aber es ist sehr ansehenswert. Wir müssen sehen, wie wir die am Freitag geknackt kriegen.
Warum geht Wacker am Freitag dennoch als Sieger vom Platz?
Weil wir ein Tor mehr als Rot-Weiß schiessen werden.
Olaf Schulze
Anstoß ist am Freitag bereits um 18 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark. Tickets gibt es noch bis Donnerstag an den bekannten Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.
Die nnz ist selbstverständlich ab 17.30 Uhr mit dem Liveticker dabei und informiert Sie über alle entscheidenden Momente der Partie.
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