Mo, 14:01 Uhr
12.08.2019
Hochschule Nordhausen
Geotechniker besuchen sturmsichere Windkraftanlagen
Kyrill, Lothar, Xavier: Wer kennt sie nicht, die verheerenden Stürme, die so große Schäden in Deutschland angerichtet haben. Der Klimawandel wird für weitere Stürme sorgen und wir fragen uns: Wie halten eigentlich die Großwindkraftanlagen diesen enormen Belastungen stand? Warum werden sie nicht einfach umgeblasen? Die Geotechniker der Hochschule sind diesen Fragen nachgegangen...
Mit Fragen wie diesen befassten sich Studierende der Geotechnik auf ihrer einwöchigen Exkursion nach Berlin und Hamburg. Nach dem Besuch eines komplexen Projektes zur Absenkung des Grundwasserspiegels in Köpenick und einer Stippvisite auf dem Schöneberger EUREF-Campus ging es zunächst auf den Spreebogen, wo Professor Genske die Entwicklung dieses historisch bedeutenden Areals von der Eiszeit bis zum Mauerfall erläuterte.
Am nächsten Morgen folgte der Besuch des QH-Tracks vor dem Berliner Hauptbahnhof. Ein ganzes Stadtviertel wird neu gebaut und die schwierigen Baugrundverhältnisse stellen hier die Geotechniker von Bauer Spezialtiefbau vor besondere Herausforderungen. Schon mittags ging es weiter nach Hamburg zur Hafen City und zur Elbphilharmonie.
Wie man extrem kontaminierte Böden wieder reinigt, wurde den Studierenden am nächsten Vormittag zunächst von der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie und der reconsite GmbH auf dem Eurogate-Gelände demonstriert und dann von der Bauer Resources GmbH/Bauer Umwelt auf der bundesweit bekannten Altlast von Boehringer Ingelheim.
Auf dem zu sanierenden Areal Eurogate in Hamburg zusammen mit der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie und der reconsite GmbH. (Fotos: privat)
Der vierte Exkursionstag führte die Teilnehmer zur 5. Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel, wo insbesondere die Umlagerung der Schlickböden die Geotechniker vor technische und logistische Herausforderungen stellt, wie das Ingenieurbüro Küster & Petereit aus Elmshorn anschaulich demonstrieren konnte.
Am letzten Tag wurde dann schließlich die eingangs erwähnte Frage zur Gründung von Windkraftanlagen beantwortet: Im Landkreis Ludwigslust-Parchim südlich von Schwerin entsteht ein Windpark mit 16 Windkraftanlagen vom Typ N117/3600 der Nordex Group mit einer Nennleistung von 58 Megawatt. Am Bau beteiligt sind die LOSCON GmbH aus Beeskow, die Gemeinde Hoort und die mea Energieagentur. Der Rotordurchmesser beträgt 117 Meter bei einer Nabenhöhe von 141 Metern. Mit seinen Rotorblättern ist eine solche Anlage höher als der Kölner Dom. Damit diese Riesen auch starken Stürmen standhalten, reicht die notwendige kreisförmige Gründung im Zentrum bis 8 m in die Tiefe. Hierfür werden 600 Kubikmeter Beton benötigt, die an einem Tag gegossen werden müssen. Der anschließende Turmaufbau erfolgt in Hybridbauweise: Bis in 80 Meter Höhe werden eckige Betonfertigteile und danach runde Stahlbauteile verbaut.
Nach diesem eindrucksvollen Einblick in den Spezialtiefbau ging es zurück an die Hochschule Nordhausen in der Gewissheit, dass auch bei starken Stürmen das Licht nicht ausgehen wird. Die Studierenden zeigten sich beeindruckt von dem runden und anspruchsvollen Programm – obwohl ein Aspekt fehlte: Es waren wirklich nur Studenten mit von der Partie, keine einzige Studentin. Und es waren wirklich nur Bauleiter und Ingenieure vor Ort, keine einzige Bauleiterin oder Ingenieurin. Die Hochschule Nordhausen ruft daher ausdrücklich auch Interessentinnen auf, sich in den Studiengang Geotechnik einzuschreiben, der eigens nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik entwickelt wurde. Traut Euch! Zu tun gibt es genug und willkommen sind alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Autor: redMit Fragen wie diesen befassten sich Studierende der Geotechnik auf ihrer einwöchigen Exkursion nach Berlin und Hamburg. Nach dem Besuch eines komplexen Projektes zur Absenkung des Grundwasserspiegels in Köpenick und einer Stippvisite auf dem Schöneberger EUREF-Campus ging es zunächst auf den Spreebogen, wo Professor Genske die Entwicklung dieses historisch bedeutenden Areals von der Eiszeit bis zum Mauerfall erläuterte.
Am nächsten Morgen folgte der Besuch des QH-Tracks vor dem Berliner Hauptbahnhof. Ein ganzes Stadtviertel wird neu gebaut und die schwierigen Baugrundverhältnisse stellen hier die Geotechniker von Bauer Spezialtiefbau vor besondere Herausforderungen. Schon mittags ging es weiter nach Hamburg zur Hafen City und zur Elbphilharmonie.
Wie man extrem kontaminierte Böden wieder reinigt, wurde den Studierenden am nächsten Vormittag zunächst von der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie und der reconsite GmbH auf dem Eurogate-Gelände demonstriert und dann von der Bauer Resources GmbH/Bauer Umwelt auf der bundesweit bekannten Altlast von Boehringer Ingelheim.
Auf dem zu sanierenden Areal Eurogate in Hamburg zusammen mit der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie und der reconsite GmbH (Foto: privat)
Auf dem zu sanierenden Areal Eurogate in Hamburg zusammen mit der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie und der reconsite GmbH. (Fotos: privat)
Der vierte Exkursionstag führte die Teilnehmer zur 5. Schleusenkammer am Nord-Ostsee-Kanal in Brunsbüttel, wo insbesondere die Umlagerung der Schlickböden die Geotechniker vor technische und logistische Herausforderungen stellt, wie das Ingenieurbüro Küster & Petereit aus Elmshorn anschaulich demonstrieren konnte.
Am letzten Tag wurde dann schließlich die eingangs erwähnte Frage zur Gründung von Windkraftanlagen beantwortet: Im Landkreis Ludwigslust-Parchim südlich von Schwerin entsteht ein Windpark mit 16 Windkraftanlagen vom Typ N117/3600 der Nordex Group mit einer Nennleistung von 58 Megawatt. Am Bau beteiligt sind die LOSCON GmbH aus Beeskow, die Gemeinde Hoort und die mea Energieagentur. Der Rotordurchmesser beträgt 117 Meter bei einer Nabenhöhe von 141 Metern. Mit seinen Rotorblättern ist eine solche Anlage höher als der Kölner Dom. Damit diese Riesen auch starken Stürmen standhalten, reicht die notwendige kreisförmige Gründung im Zentrum bis 8 m in die Tiefe. Hierfür werden 600 Kubikmeter Beton benötigt, die an einem Tag gegossen werden müssen. Der anschließende Turmaufbau erfolgt in Hybridbauweise: Bis in 80 Meter Höhe werden eckige Betonfertigteile und danach runde Stahlbauteile verbaut.
Nach diesem eindrucksvollen Einblick in den Spezialtiefbau ging es zurück an die Hochschule Nordhausen in der Gewissheit, dass auch bei starken Stürmen das Licht nicht ausgehen wird. Die Studierenden zeigten sich beeindruckt von dem runden und anspruchsvollen Programm – obwohl ein Aspekt fehlte: Es waren wirklich nur Studenten mit von der Partie, keine einzige Studentin. Und es waren wirklich nur Bauleiter und Ingenieure vor Ort, keine einzige Bauleiterin oder Ingenieurin. Die Hochschule Nordhausen ruft daher ausdrücklich auch Interessentinnen auf, sich in den Studiengang Geotechnik einzuschreiben, der eigens nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik entwickelt wurde. Traut Euch! Zu tun gibt es genug und willkommen sind alle, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Kommentare
tannhäuser
12.08.2019, 16.17 Uhr
Supersauber!
Da hagelt es bald Bachelor- und Masterabschlüsse sowie Dissertationen zu den Themen "Wie Windkraftanlagen keine Vögel und Insekten töten" und "Wie speichert man den überflüssigen Ökostrom, ohne ihn verschenken zu müssen, um die deutschen Verbraucher zu entlasten".
Und einen Lehrstuhl an der Uni Lampukistan gibt's für die Entwicklung von Steckdosen direkt an den Windkraftanlagen für die Aufladung der E-Autos vor Ort an der Quelle der Sauberkeit und des guten Gewissens.
Und einen Lehrstuhl an der Uni Lampukistan gibt's für die Entwicklung von Steckdosen direkt an den Windkraftanlagen für die Aufladung der E-Autos vor Ort an der Quelle der Sauberkeit und des guten Gewissens.
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Vogelfänger
12.08.2019, 17.56 Uhr
der Neid der Besitzlosen
Geotechnik zu studieren ist zu 100 Prozent besser und gescheiter als den ganzen Tag die Zeitung voll zu nölen. Wer nicht in der Armseligkeit enden möchte ist mit einem Abschluss in Geotechnik gut beraten.
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tannhäuser
12.08.2019, 18.09 Uhr
Tja guckan...
...Lehramt ist auch eine tolle Studienrichtung, vor allem, wenn es darum geht, Deutsch zu unterrichten.
Kinder gibt's immer, freie Flächen für Windräder irgendwann nicht mehr.
Ihre Polemik, Menschen mit anderer Meinung unterschwellig als Habenichtse oder Arbeitslose abzukanzeln, ist ein Rohrkrepierer.
Wenn es irgendwann mehr Windräder als Vögel und Insekten gibt und Sie anstelle für einen Urlaub auf die nächste Stromrechnung sparen dürfen, schauen Sie in den Spiegel und beglückwünschen Sie sich selbst zu Ihren rotzigen Kommentaren, die Sie in besseren Zeiten hier abgesondert haben.
Kinder gibt's immer, freie Flächen für Windräder irgendwann nicht mehr.
Ihre Polemik, Menschen mit anderer Meinung unterschwellig als Habenichtse oder Arbeitslose abzukanzeln, ist ein Rohrkrepierer.
Wenn es irgendwann mehr Windräder als Vögel und Insekten gibt und Sie anstelle für einen Urlaub auf die nächste Stromrechnung sparen dürfen, schauen Sie in den Spiegel und beglückwünschen Sie sich selbst zu Ihren rotzigen Kommentaren, die Sie in besseren Zeiten hier abgesondert haben.
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Vogelfänger
12.08.2019, 18.54 Uhr
tja, keine Chance
Lehramt deutsch kennt den entscheidenden Unterschied zwischen Armut und Armseligkeit. Muss ihn kennen.
Diese Studenten als Tunichtgute und Dumme abzukanzeln passt schon garnicht zu Lehramt!
Soviel zu "rotzigen" Kommentaren.
Diese Studenten als Tunichtgute und Dumme abzukanzeln passt schon garnicht zu Lehramt!
Soviel zu "rotzigen" Kommentaren.
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Echter-Nordhaeuser
12.08.2019, 19.10 Uhr
Windräder
Bald können die Vögel Europas zu Fuß gehen weil es so viele Windräder gibt.
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tannhäuser
12.08.2019, 20.39 Uhr
Zwischen den Zeilen gelesen guckan?
Und falsch interpretiert.
Schade, dass Sie Studenten mit "Tunichguten" und "Dummen" assoziieren.
Mein Kommentar ging nicht gegen Geotechniker, sondern den Windkrafthype. Das haben Sie fein unterschlagen, aber wirklich verantwortungsvolle Wissenschaftler können es nicht gut finden, für dieses nicht speicherbare Gewissensleckerlie Wälder roden zu lassen und Tiere zu opfern.
Schade, dass Sie Studenten mit "Tunichguten" und "Dummen" assoziieren.
Mein Kommentar ging nicht gegen Geotechniker, sondern den Windkrafthype. Das haben Sie fein unterschlagen, aber wirklich verantwortungsvolle Wissenschaftler können es nicht gut finden, für dieses nicht speicherbare Gewissensleckerlie Wälder roden zu lassen und Tiere zu opfern.
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