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Di, 10:04 Uhr
04.06.2019
Marktmeister Andreas Heise

Musik, Marktage und Menschen

Vier mal in der Woche muss Andreas Heise ganz früh raus - wenn auf dem Rathausplatz die Händler des Nordhäuser Wochenmarktes ihre Stände aufbauen, dann muss der "Marktmeister" dabei sein. Nach zwanzig Jahren als Veranstalter ist nun der Ruhestand in greifbare Nähe gerückt und Marktmeister Heise blickt zurück auf die Anfänge in Ellrich und Nordhausen...

Markttreiben vor dem Rathaus (Foto: Angelo Glashagel) Markttreiben vor dem Rathaus (Foto: Angelo Glashagel)

Angefangen hat alles mit der Musik, genauer mit einem "Sängertreffen" des gemischten Chores Ellrich. Mit von der Partie war damals auch Andreas Heise, gelernter Sanitärfachmann und zugezogener Neu-Ellricher. "Das war 1999. Wir hatten damals keine Möglichkeit größere Chor-Treffen abzuhalten. Wenn man pro Chor mit etwas 10 bis 15 Leuten rechnet kommt das schnell was zusammen.", erinnert sich Andreas Heise.

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Mit dem Unterfangen das Sängertreffen in seine neue Heimat zu holen begann Heise's neuer Lebensweg. Er konnte den Chor, die Stadtverwaltung, Förderverein und das kirchliche Bauamt davon überzeugen das Treffen in der halbsanierten Johanniskirche durchzuführen. Von da an ging es immer weiter. Fünf Stadtfeste organisierte Heise in Ellrich, sechs Weihnachtsmärkte, diveres Jugendweihemessen, Konzerte, Museumstreffen und vieles mehr bis er 2007 schließlich nach Nordhausen kam und hier die Organisation des Wochenmarktes übernahm.

Knapp 3.500 Wochenmärkte hat der noch 63jährige "Marktmeister" inzwischen hinter sich und macht immer noch weiter. Zumindest noch bis zum Ende des kommenden Jahres. Selbstverständlich ist das nicht, das Geschäft mit den frischen Waren aus der Region ist nicht immer leicht. "Mit einem Supermarkt kann hier keiner konkurrieren. Aber man weiß wo die Waren herkommen und das sie nicht von sonstwo herangeschifft wurden.", erzählt Heise, "das schmeckt dann auch noch wirklich nach Tomate, Gurke oder Erdbeere, der Fisch ist frisch und das Fleisch hat Qualität. Unsere Kunden sind zu gut 70% Rentner aber ich denke dieses Marktdenken, das regionale und saisonale kaufen, das kommt langsam wieder in die Köpfe rein, auch bei den jungen Familien"

Seit 20 Jahren Veranstalter, seit 12 Jahren Nordhäuser Marktmeister: Andreas Heise (Foto: Angelo Glashagel) Seit 20 Jahren Veranstalter, seit 12 Jahren Nordhäuser Marktmeister: Andreas Heise (Foto: Angelo Glashagel)

Vier mal in der Woche wird aufgebaut, immer Dienstags, Donnerstags, Freitags und Samstags. Hinzu kommen Sonderveranstaltungen wie der Blumenmarkt im Frühling, der Zwiebel- und Kürbismarkt im Herbst und Angebote rund um das Rolandsfest. Heise passt auf das alles seinen Gang geht, kümmert sich um seine Händler, den Platz und die Kundschaft. Für den Markt hat eine eigene kleine Website eingerichtet, Warnschilder für unachtsame Radfahrer aufgestellt und regelt den Kontakt mit Verwaltung und Behörden. "Das ist alles sehr familiär hier, viele sind schon seit Jahren dabei. Man kennt einander, weiß was bei den anderen los ist und hilft auch mal aus wenn es geht". Und die Händler danken des dem Nordhäuser Markt und Heise indem sie dem Rathausplatz die Treue halten, auch wenn die Zeiten mal schwieriger sind.

Wie es im kommenden Jahr weiter geht wenn Heise der wohlverdiente Ruhestand ruft, weiß man noch nicht. Ohne Veranstaltung, ohne "Marktmeister", kein Markt. Doch Heise ist optimistisch: "Das Marktwesen ist kein Auslaufmodell. Manchmal muss man den Händlern entgegenkommen und kann nicht nur nehmen. In Nordhausen hat das bisher immer gut geklappt".
Angelo Glashagel
Autor: red

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