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Mi, 14:07 Uhr
22.05.2019
Pokalendspiel in Erfurt

Bitterer Beigeschmack durch Stadionverbote

Am Samstag trifft der FSV Wacker 90 Nordhausen im Erfurter Steigerwaldstadion ab 16.15 Uhr auf den FSV Preußen Bad Langensalza. Nach 22 Jahren besteht für Wacker die Chance auf den Titel im Thüringenpokal und somit auf den direkten Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Ein geschichtsträchtiger Tag für den Verein, seine Fans und die Region Nordhausen. Allerdings mit einem bitteren Beigeschmack...


Seit Wochen laufen die Vorbereitungen für dieses Spiel. Der Verein hat viele Maßnahmen getroffen, um für Macher, Spieler, Partner und Fans einen unvergesslichen Fußballtag zu gestalten: Fanartikel wurden geordert, Busse bereitgestellt, Karten zum Vorverkauf in Nordhausen geordert und vieles mehr. Auch die Fans freuten sich auf dieses Spiel in Erfurt.

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Leider machte ihnen die Arena GmbH kurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Für 14 Anhänger des FSV Wacker 90 ist der Traum vom Pokalfinale geplatzt. Am vergangenen Samstag erhielten zehn von ihnen ein Hausverbot für das Steigerwaldstadion. Die restlichen Betroffenen bekamen Anfang dieser Woche Post von der Arena GmbH aus Erfurt.

Was war geschehen? Am 24. März, vor Beginn der Regionalligapartie zwischen Rot-Weiß Erfurt und Wacker Nordhausen, kam es außerhalb der Arena, jedoch auf dem Gelände des Steigerwaldstadions, zu Auseinandersetzungen zwischen der Landespolizei Thüringen und einem Teil unserer Fans. Die Bewertung dieser Vorfälle ist nach unserem Kenntnisstand aktuell noch nicht endgültig abgeschlossen.

Auch ist dem Verein nicht bekannt, dass Stadionverbote von der Polizei ausgesprochen wurden. - Üblicherweise werden solche Verbote zeitnah ausgesprochen und zugestellt, was in diesem Fall von der Arena GmbH wünschenswert gewesen wäre.

Weitere Vorfälle im Gästebereich der Arena wie zum Beispiel Sachbeschädigung, Beleidigungen gegenüber dem Arena-Sicherheits- und Servicepersonal, der unerlaubte Einsatz von Pyrotechnik oder andere strafbare Handlungen sind der Arena GmbH auf Nachfrage und auch dem Verein nicht bekannt.

"Wir als Verein können die Vorgehensweise der Arena GmbH in diesem besonderen Fall nicht nachvollziehen! Unserer Meinung nach hat das Zustellen der Hausverbote eine Woche vor dem Spiel einen äußerst prekären Beigeschmack. - Dass diverse Vorgänge ihre Bearbeitungszeit benötigen, ist uns bekannt. Nicht verständlich jedoch ist die Zustellung der Verbote für ein Geschehen vom März unmittelbar vor dem Pokalspiel Ende Mai.

Leider wurden auch Vorschläge und Bemühungen unserseits, wie zum Beispiel Bereitstellung zusätzlichen Sicherheitspersonals, das die Fans vom Startpunkt in Nordhausen, während des Spiels im Gästeblock und auf dem Heimweg begleitet, oder auch der Empfang am Stadion durch Spieler der 1. Mannschaft bzw. Offizielle des Vereins, abgelehnt.

Diese und ähnliche Maßnahmen hätten sicher ausgereicht, um die Partie für alle Beteiligten zu einem Fußballfest werden zu lassen. Auch der Vorschlag einer Verschiebung der Hausverbote - ob gerechtfertigt oder nicht - in den Zeitraum nach dem Pokalspiel wurde bedauerlicherweise nicht akzeptiert.

Jedem, der den Thüringer Fußball verfolgt, sollte bewusst sein, dass die Paarung Erfurt vs. Nordhausen eine andere Brisanz bezüglich Sicherheit und Fanszene aufweist als das Pokalendspiel zwischen Bad Langensalza und Nordhausen.

Viele Wacker-Fans teilten uns jetzt mit, dass sie das Spiel am Samstag im Steigerwaldstadion auf Grund der aktuellen Vorkommnisse aus Protest nicht live verfolgen werden. Das ist sehr bedauerlich!

Wir als Verein möchten diesen Tag für uns und unsere Fans jedoch zu einem ganz besonderen machen. Deshalb werden wir im Fall eines Erfolges die Pokalfeier und alle weiteren Aktivitäten nach dem offiziellen Veranstaltungsteil nach Nordhausen legen, um gemeinsam mit ALLEN Nordhäuser Fans feiern zu können.

Wir möchten daher mitteilen, dass die Spieler und Verantwortlichen des Vereins nach dem Abpfiff keine Interviews im Steigerwaldstadion geben werden. Jedoch möchten wir die Vertreter der Presse und Medien im Fall des Titelgewinns recht herzlich nach Nordhausen einladen, um ihre Fragen etc. zu beantworten und zeitnah mit ihnen und den Wacker-Fans zu feiern.

An dieser Stelle distanzieren wir uns als Verein energisch von jeglichen Straftaten. Aus diesem Grund verstehen wir die Bemühungen der Arena GmbH um einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung und um höchste Sicherheit. Wir hätten unter Berücksichtigung der beteiligten Mannschaften, der Bedeutung des Wettbewerbs und der von uns angeboten Unterstützung für einen optimalen Ablauf mehr Sensibilität erwartet.
FSV Wacker 90 Nordhausen
Autor: red

Kommentare
geloescht.20220913
22.05.2019, 21.59 Uhr
Starke Aktion...
...vom Verein - auch wenn man sich darüber im Klaren sein sollte, dass man damit Leute unterstützt, welche in der Vergangenheit immer wieder bewusst die Konfrontation mit der Polizei gesucht haben. Ich habe schon bei so mancher Auswärtsfahrt live miterlebt, wie Mitglieder der Ultras ohne triftigen Grund mit der Polizei aneinander geraten sind. Und mir soll keiner erzählen, dass immer nur die "Bullen" schuld wären. Hätte man sich immer wie zivilisierte Menschen verhalten, wären viele sinnlose Auseinandersetzungen nie passiert. Ich hoffe, dass die betroffenen Personen dieses Signal des Vereins richtig zu deuten wissen.
Psychoanalytiker
23.05.2019, 06.51 Uhr
In diesem Land gelten Gesetze ...
... Verordnungen, Satzungen u.s.w. . Ich empfinde aber leider, dass zunehmend "das Recht" mit Füßen getreten wird. Ich gehe mal davon aus, dass (derzeitiger Kenntnisstand von Wacker Nordhausen) die Bewertung der Vorfälle tatsächlich noch nicht abgeschlossen ist. Es geht hier zwar offenbar um ein Hausrecht, aber in diesem, unseren Land gilt eigentlich die "Unschuldsvermutung". Und wenn tatsächlich keine Bewertung stattgefunden hat, kann man Menschen nicht vorverurteilen. Das Grundgesetz wird heute 70 Jahre alt und die oberste Prämisse ist die Menschenwürde, in ALLE Richtungen ...
RWE
23.05.2019, 14.37 Uhr
sich nicht mit den falschen Leuten solidarisieren
Ich bin ja ein gebranntes Kind. Bei Rot-Weiß gibt es proportional zur Fanmenge wesentlich mehr Pflegefälle. Oft habe ich mich auch schon über Horrormeldungen und übertriebene Polizeieinsätze aufgeregt und eine Lanze für Fußballfans gebrochen. Ich weiß aber von einen Wackerfan, daß es eben nicht nur ein Stinkefinger war, der den Polizisten gezeigt wurde. "Unsere" Ultras dürfen beim BFC-Spiel keine Blockfahne ins Stadion nehmen (warum wohl??)
und schon "geraten Ultras und Polizei aneinander". Und in Jena hat die Polizei wahrscheinlich aus Langeweile den Wasserwerfer angeworfen und die Horda hat wohl nur zufälling Kanthölzer dabei gehabt und in Notwehr auf die Polizei geworfen.Es ist doch seit 20 Jahren überall daselbe: erst provozieren und dann rumheulen. Und die Arena GmbH braucht gar nichts zu bewerten. Als Hausherr kann sie aussperren wen immer sie will. Hat auch schon so manchen rot-weißen "Fan" erwischt.
Das SWS ist das völlig falsche Stadion für das Spiel. Man auch auch durch einfaches Fernbleiben dagegen protestieren können. Ohne potentielle Gewalttäter zu Opfern zu machen. Entschuldigung, das ist meine Meinung. Viel Spaß beim Finale.
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