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Sa, 11:05 Uhr
30.03.2019
Thüringen wenig attraktiv für Uni-Absolventen

Aber hier leben, nein danke

Viele Studierende wollen im Anschluss an den Hochschulabschluss für den beruflichen Einstieg aus Thüringen wegziehen. Laut aktuellen Zahlen der Studienreihe „Fachkraft 2030“ muss das Land am erwerbsbiografisch wichtigen Übergang von Hochschule zu Beruf mit einer Netto-Abwanderung von 49 Prozent rechnen...

Damit verliert das Land sehr viel von dem Fachkräfte-Potenzial, das es selbst ausgebildet hat. An der Erhebung in Zusammenarbeit mit der Maastricht University haben rund 18.700 Personen aus ganz Deutschland teilgenommen.

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Am Übergang von Hochschule zu Beruf stellen sich im Leben junger Absolventen wichtige Weichen. Wo will man zukünftig leben? Wo arbeiten? Und wo möglicherweise eine Familie gründen? Doch das ist nur die eine, die subjektive Seite. Denn auch wirtschaftspolitisch ist das Wanderungsverhalten von Hochschulabsolventen in demografisch schwierigen Zeiten von zentraler Bedeutung. Stichwort: regionale Fachkräftegewinnung.

Jeder zweite Hochschulabsolvent will Thüringen nach dem Studium verlassen (Foto: Studitemps) Jeder zweite Hochschulabsolvent will Thüringen nach dem Studium verlassen (Foto: Studitemps)

Thüringen wenig attraktiv

Aktuelle Zahlen der Studienreihe „Fachkraft 2030“ bescheinigen Thüringen in dieser Frage eine schwierige Ausgangslage. So muss das Land am Übergang von Hochschule zu Beruf mit einem Wanderungsverlust von 49,0 Prozent (netto) rechnen. Kurzum: Es wollen deutlich mehr potenzielle Fachkräfte das Land verlassen als kommen. Damit ist Thüringen eines von bundesweit vier Bundesländern, die mit Wanderungsverlusten von mehr als 40 Prozent rechnen müssen.

Zum Vergleich: Auf den größten Zuzug kann sich Hamburg mit einer ermittelten Quote von rund 160 Prozent freuen. Die bundesweit größten Verluste deuten sich hingegen für Sachsen-Anhalt an, das 64 Prozent der angehenden Absolventen nach dem Studium (wieder) verlassen wollen (vgl. Tabelle 1 am Ende dieser Pressemeldung). Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung der 13. bundesweiten Erhebung zur Studienreihe „Fachkraft 2030“, die von Studitemps in Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University im September 2018 durchgeführt wurde.

Thüringen stabil negativ

Beim Blick auf die Ergebnisse der beiden Vorjahre zeigt sich für Thüringen am Übergang von der Hochschule in die Erwerbstätigkeit ein gleichbleibendes Bild. So stand nach einer identischen Fragestellung im Jahr 2016 ein Minus von 49,6 Prozent zu Buche, 2017 waren es -50,4 Prozent – und aktuell besagte -49,0 Prozent.

Negative Zahlen gibt es auch für den sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), in dem Thüringen laut „Fachkraft 2030“ in den nächsten Jahren bei Absolventen mit einer Netto-Abwanderung von 43,2 Prozent rechnen muss.

„Es sieht so aus, dass Thüringen einen Großteil seiner Absolventen nicht wird halten können. Daher muss in der Region – so schwierig das auch sein mag – umso intensiver um junge Fachkräfte geworben werden“, bewertet Eckhard Köhn, CEO bei Studitemps, die Situation vor Ort.
Autor: red

Kommentare
DDR-Facharbeiter
30.03.2019, 13.46 Uhr
Junge Fachkräfte durch attraktive Arbeitsplätze im Lande halten.
... in der Region muss intensiver um junge Fachkräfte geworben werden“.
Zitat Eckhard Köhn, CEO bei Studitemps.
Kann man mit Werbung junge Fachkräfte im Lande halten?
Wie soll das gehen?

Nach meiner Lebenserfahrung gelten andere Kriterien:
Ein junger Ingenieur mit Frau und Kleinkind suchte nach erfolgreichem Studienabschluss einen Arbeitgeber .
Was waren seine Such-Kriterien ?
1. Arbeitgeber mit seinem Fach- und Interessengebiet.
2. Bessere Bezahlung als im Umkreis seiner Hochschule.
3. Bezahlbare Wohnung für seine Familie.

Ergebnisse:
1. Alle interessanten Arbeitgeber fand er in einem anderen Bundesland.
Er musste den liebgewordenen Studienort verlassen.
2. Er und seine Familie entschieden sich für den Arbeitgeber, der zusätzlich
zum sonst gleichen Lohn eine preiswerte Neubauwohnung und einen
Kindergartenplatz anbot.

Junge Fachkräften suchen oft
1. Arbeitgeber mit interessanten und gut bezahlten Arbeitsplätzen
in der Nähe ihrer Heimat und
2. Standorte mit bezahlbaren Wohnungen.

FAZIT: Nordthüringen mit Nordhausen solte sich aufraffen
- attraktive Bedingungen für noch mehr Niederlassungen von Arbeitgebern
zu entwickeln
- lebenswerte Wohnumgebung anzubieten.
Katzengreis
30.03.2019, 18.21 Uhr
Junge Menschen werden nicht bezahlt
Tochter studiert in NDH und sucht einen Praktikumsplatz. Gibt es hier tatsächlich, aber ohne oder mit miesester Bezahlung. Prima liebe Unternehmer, jammert nur weiter über den Weggang von Fachkräften oder fehlenden Nachwuchs. Spart ruhig jeden Monat ein paar Euro ein, statt sie arbeitenden Praktikanten zu bezahlen. Etwas kurz gedacht.....
Ach ja, sie wird wohl nach Erfurt gehen. Da kann sie tatsächlich etwas verdienen und davon sogar ein Zimmer finanzieren. Man will sie unbedingt haben, da die Leistung im Studium top ist. Das Abitur war mit Einser Abschluss auch nicht so schlecht. Leider beeindruckt das in NDH niemanden.
Fürchte sie bleibt dort hängen :(
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