Der Karnevalverein in Werther kann auf nunmehr 60 Jahre zurückblicken ein besonderes Jubiläum, das am gestrigen Abend gebührlich gefeiert wurde. Im festlich geschmückten Saal konnten die Besucher ein vielseitig gestaltetes Programm erleben, bei dem für Jung und Alt etwas dabei war...


„Wir haben nicht nur eine rote Garde, sondern auch eine blaue“, stellte Karnevalpräsident
Günter Rauh gleich zu Beginn der Veranstaltung eine Besonderheit der Veranstaltung heraus. Rauh engagiert sich schon seit 49 Jahren beim Karneval. Nun wird es langsam Zeit für einen Nachfolger. Dieser wurde auch gleich am gestrigen Abend vorgestellt und führte als „Praktikant“ durch das Programm. Zuvor irrte noch ein weiterer Prinz in Unterhose über die Bühne, der die Veranstaltung verwechselt hatte und der Prinzessin Avancen machte.

Das Prinzenpaar, Jens und Elke, ist seit nunmehr 36 Jahren im Karnevalsverein aktiv und wurde bereits zum zweiten Mal proklamiert. Die Prinzessin hatte sich eigens für diesen Anlass ein neues Kleid gekauft: „Prinzenpaar, Gardemädchen, Präsidenten und Elferrat stehen immer mit einem `Werther Hei-Jo´ bereit. Funkenmariechen, erst klein und jetzt groß. Die Jahre gehen vorüber. Der Nachwuchs ist unser großes Los“, sagte die karnevalistische Majestät in ihrer Festrede. Gleicher Ansicht ist auch die Präsidentschaft, die sich über einen Generationenwechsel nicht beklagen kann.


Emil ist der jüngste Büttenredner im Verein. Er ist bereits in der fünften Saison mit dabei und brachte das Publikum gestern mit so mancher humoristischen Einlage zum Lachen. Im Anschluss zeigten die WKV-Kids eine sportliche Darbietung. Luca Knopf war in diesem Jahr das zweite Mal als Büttenredner dabei. Er nahm die Probleme, die Jugendliche oft mit den Eltern haben, aufs Korn. Natürlich durfte auch das Thema Datenschutz, das mit einem entsprechenden Beschluss des Europaparlamentes seit dem vergangenen Jahr in aller Munde ist, nicht fehlen. Dazu erklärte der Datenschutzverordnete der Veranstaltung, wie zu verhindern sei, dass Bilder ungewollt in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.

Die Disharmoniker stimmten auf das närrische Jubiläum ein und besangen mit einem bunten musikalischen Blumenstrauß den hiesigen Karneval. Einzig die Qualität des Bieres fanden sie nicht zufriedenstellend: „Schmeckt so`n bisschen wie warmer Damensattel nach zwei Stunden Ausritt“, stellten sie fest. Die Hofsänger gaben gleich im Anschluss weitere Stimmungslieder auf das Getränk aus Hopfen und Malz zum Besten, um das Trinkverlangen der Gäste zu steigern. Dabei durfte auch das bekannte Lied vom Münchener Hofbräuhaus nicht fehlen. Kordula Grün kam vorbei und präsentierte ihren musikalischen Hit. Heinz schlüpfte in diesem Jahr in die Rolle einer älteren Dame, die gemeinsam mit ihrem Mann und einer Freundin ein Abendessen erlebte. Irene Becker und Alicia Schneller begeisterten als kleine Tanzmariechen.

Das Hofballett zeigte sein ganzes Können und wurde aufgrund der ausgesprochen guten Darbietung unlängst sogar durch den Nordhäuser Handballverein auf ein Engagement angesprochen, wie Karnevalpräsident Rauh gestern freudig verkündete.
Cornelia Wilhelm