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Sa, 19:23 Uhr
15.12.2018
Neues aus dem Falkennest

Harzer Falken betreiben Wiedergutmachung

Am Ende musste man sich zwar den TecArt Black Dragons aus Erfurt nach Penaltyschießen mit 2:3 (1:0; 0:2; 1:0 – 0:1) geschlagen geben, doch was die lediglich 588 Zuschauer geboten bekamen hatte vor allem im 1. Drittel so gar nichts mit den Spielen gegen Essen und Hamburg zu tun...


Und so sah es Trainer Arno Lörsch auch nach dem Spiel. Natürlich enttäuscht über den verlorenen Punkt im Penaltyschießen sah er dennoch einige sehr gute Dinge und auch das alte Kämpferherz, das seine Jungs bislang in so vielen Spielen bereits gezeigt hatten. Wobei sie im 1. Drittel gar nicht unbedingt über den Kampf, sondern vielmehr durch ein taktisch gutes und diszipliniertes Spiel insgesamt den Ton angaben. Besonnen und ruhig wurden die Angriffe vorgetragen und schon in der 5. Minute hätte man bei einem schönen Blueliner von Patrik Franz in Führung gehen können, doch der Puck striff knapp am Pfosten vorbei.

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Und so war der Führungstreffer Dennis Gulda vorbehalten nachdem sich Gregor Kubail schön im gegnerischen Drittel durchgesetzt hatte und seinen Nebenmann mustergültig bediente. Und nur Sekunden später hätte Brandon Morley die Führung ausbauen können, doch auch er verfehlte das Tor knapp. Aber auch die Erfurter konnten immer wieder gefährliche Angriffe fahren und gleich zwei Mal musste Fabian Hönkhaus sein ganzes Können darbieten, als er in der 8. Minute einen Nachschuss aus kurzer Distanz mit der Fanghand aus dem Winkel fischte und in der 11. Minute mit einer überragenden Reaktion einen verdeckten Flachschuss ins lange Eck mit der Schiene entschärfte.

Insgesamt hätten die Harzer jedoch in dieser Phase des Spieles eher noch das ein oder andere Tor drauflegen können. Doch war es gar nicht mal einem fahrlässigen Umgang mit den gebotenen Chancen geschuldet, sondern allzu oft fehlten nur einige Zentimeter oder die Erfurter bekamen in letzter Sekunde noch Schläger oder Schlittschuh dazwischen. Wie das Spiel mit einer höheren Führung nach dem 1. Drittel gelaufen wäre, ist natürlich rein hypothetisch, denn das Erfurter Team ist jederzeit in der Lage, in ein Spiel zurückzufinden. „Ich weiß gar nicht, wie meine junge Mannschaft mit einer frühen hohen Führung umgeht.“ sah dann auch Arno Lörsch das Manko fehlende Erfahrung bei der Verwaltung oder dem Ausbauen eines Ergebnisses.

Und so musste man sich doch wieder den guten alten Comeback-Qualitäten widmen. Denn nachdem man gerade noch mit einem sicheren Fabian Hönkhaus im Harzer Kasten ein Unterzahl recht souverän überstanden hatte, bekam Valerij Guts in der 25. Minute den Erfurter Tom Fiedler einfach nicht zu greifen und dieser hatte trotz des Eingreifens des umgeschulten Verteidigers sogar noch Zeit Hönkhaus zu verladen und zum Ausgleich einzuschieben. Getoppt wurde dieser Treffer aber noch in der 39. Minute als die Harzer sogar in Überzahl spielten.

Eine Anreihung individueller Fehler gepaart mit schlechtem Stellungs- und fehlendem Körperspiel drehte das Spiel nun vollends auf den Kopf. Hönkhaus hatte zunächst einen Alleingang entschärft, doch man bekam den Puck einfach nicht aus dem Drittel. Und so spielten sich Michal Vazan, Robin Sochan und Reto Schüpping den Puck in Unterzahl noch ein wenig hin und her, bevor Schüpping die Konfusion der Harzer Hintermannschaft nutzte und ins leergespielte Tor zur Führung einschob.

Ein Treffer, der erneut Wirkung im Falkenteam zeigte. Denn unterbrochen von einem starken Reflex von Hönkhaus, der in der 44. Minute den wahrscheinlich entscheidenden Treffer der Thüringer verhinderte, waren es vor allem die Harzer, die in persona von Zerbst, Kubail und Trattner mit besten Möglichkeiten an Philip Lehr im Erfurter Tor scheiterten. Bis es in der 50. Minute doch soweit sein sollte und Zach Josepher einen überragenden Querpass von Brandon Morley mit einer ebenso schönen Direktabnahme zum Ausgleichstreffer nutzte. Viel mehr sollte es dann aber doch nicht mehr werden.

Und selbst ein Powerplay in der letzten Minute der Overtime sollte den Harzer nicht reichen, um hier mit zwei Punkten vom Eis zu gehen. Denn im anschließenden Penaltyschießen traf nur der Erfurter Topscorer Reto Schüpping und machte so den Auswärtssieg der Black Dragons perfekt.

Ein Punktgewinn jedoch, der die Hoffnungen wieder nährt, eventuell doch noch in Reichweite der Pre-Playoff-Plätze zu kommen. Denn nach dem Insolvenzantrag der Crocodiles Hamburg, die jedoch den Spielbetrieb zunächst aufrecht erhalten, sind die sportlich für die Playoffs wahrscheinlich qualifizierten Hanseaten nicht berechtigt, an diesen teilzunehmen, wodurch bereits der 11. Platz reichen würde einige Saisonspiele mehr spielen zu dürfen.

Ob diese Hoffnungen am Sonntag in Halle zusätzlich genährt werden können, bleibt abzuwarten. Grundsätzlich liegen den Harzern die Saale Bulls außerordentlich gut und im Hinspiel musste man sich erst im Penaltyschießen geschlagen geben. Doch Halle hat nochmal nachgelegt und mit Chris Francis einen dritten Kontingentspieler verpflichtet, der mit zwei Toren und zwei Torvorlagen bei der 5:4-Niederlage in Tilburg gleich mal zeigte, über welche Qualitäten er verfügt. Die Harzer sind also gewarnt und müssen sich entsprechend defensiv auf eine harte Partie einstellen. Zumal Verteidiger Nico Ehmann mit Problemen im Handgelenk auch im Auswärtsspiel an der Saale noch fehlen wird.
Steffen Heister
Harzer Falken betreiben Wiedergutmachung: Dennis Gulda  (Foto: privat)
Harzer Falken betreiben Wiedergutmachung: Gregor Kubail (Foto: privat)
Harzer Falken betreiben Wiedergutmachung: Nico Ehmann (Foto: privat)
Autor: red

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