Mo, 20:00 Uhr
10.12.2018
Sozialfonds verteilt Wohltaten
Hilfe, die ankommt
Hilfesysteme gibt es hierzulande viele. Weil aber das Netz der sozialen Sicherung nicht alles auffangen kann oder aber erst nach dem überwinden bürokratischer Hürden greifen kann, wurde vor neun Jahren der kleine Verein "Sozialfonds Nordhausen" gegründet. Das Ziel: Hilfe dort ermöglichen, wo sie direkt ankommt. Ohne viel Papierkram...
Ein- oder zweimal im Jahr, je nach Kassenlage, verteilen die zehn Vereinsmitglieder finanzielle Wohltaten im Landkreis Nordhausen. Die wichtigste Maßgabe dabei: das Geld soll bei denen ankommen, die ganz genau wissen wo der Schuh drückt, bei Schulen, Vereinen, Sportmannschaften und anderen Einrichtungen, die direkt mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
Das kann der Lehrer sein, der sieht das ein Schüler im Winter ohne Socken in die Schule kommt oder der Trainer, der weiß das dass junge Nachwuchstalent die abgetragenen Sportschuhe der Geschwister tragen muss. "Gut gemeinte Hilfe kommt nicht immer da an, wo sie ankommen soll", sagte der Vereinsvorsitzende Joachim Claus, schwierig werde es gerade dann, wenn sich die Beteiligten wie Schulen, Vereine, Familien und Ämter nicht verstünden.
Wie Claus haben die meisten der Vereinsmitglieder ihre Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe gesammelt, man kennt die Hürden und Beschränkungen der Hilfesysteme. Vor neun Jahren fand man sich deswegen zusammen um einen Weg für unbürokratische Hilfe zu finden. Das Ergebnis war der Verein "Sozialfonds Nordhausen". Über die letzten Jahre habe man so knapp 30.000 Euro verteilen können, sagte Schatzmeister Hans-Georg Müller, das Geld stammt zum größten Teil aus dem privaten Vermögen der Vereinsmitglieder aber auch aus Spenden von Unternehmen wie der Kreissparkasse, die heute wieder ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und die Idee auch wieder monetär unterstützt. Aus der öffentlichen Hand bezieht man hingegen keinen einzigen Euro.
Im Fokus der Aufmerksamkeit standen in diesem Jahr die Förderschulen der Region. Die Schülerinnen und Schüler seien oft zweifach gehandicapt, sagte Claus, zur körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung kämen oft auch Benachteiligungen im sozialen Umfeld. Die Förderveriene der Förderzentren Pestalozzi und St. Martin aus Nordhausen wie auch die Bleicheröder Förderschule und die Freie Schule am Park aus Wülfingerode erhielten am Nachmittag je 500 Euro.
Am Förderzentrum Pestalozzi weiß man bereits, wie das Geld eingesetzt werden soll. Man Plane im Mai einen mehrtägigen Schulausflug auf den Possen, sagte Schulleiterin Bärbele Herr. Auch wenn manche Familien auf die Förderung durch das "Bildung- und Teilhabe" Paket zurückgreifen könnten, blieben für andere 100 Euro für drei Tage viel Geld. Der Förderverein plane in diesen Fällen mit dem Geld die Kosten für die Fahrt zur Hälfte zu übernehmen.
Ebenfalls 500 Euro gingen an den Förderverein der Musikschule, die Sportvereine BSG Altstadt Nordhausen und Glückauf Bleicherode erhielten jeweils 250 Euro.
Neben der direkten Hilfe baut man beim Sozialfonds auch auf nachhaltige Effekte. Kinder- und Jugendliche die Solidarität von unerwarteter Stelle erfahren, könnten in ihrem späteren Leben selber solidarisch handeln, so die Hoffnung.
Gewachsen ist der "Sozialfonds" über die letzten Jahre kaum, abgesehen von den Spendenübergaben sucht man nicht das Licht der Öffentlichkeit. Die Aufgabe soll im Mittelpunkt stehen. Das Geld des Vereins fließt allein in die Spenden, es gibt kein klassisches Vereinsleben, die Ausgaben abseits der Spenden sind gering, selbst die Briefmarken für etwaigen Schriftverkehr zahle man am liebsten aus der eigenen Tasche, meinte Schatzmeister Müller. Mitmachen kann aber theoretisch jeder, es gibt nur eine Aufnahmevorraussetzung: man muss persönlich helfen wollen, mit dem eigenen Vermögen.
Angelo Glashagel
Autor: redEin- oder zweimal im Jahr, je nach Kassenlage, verteilen die zehn Vereinsmitglieder finanzielle Wohltaten im Landkreis Nordhausen. Die wichtigste Maßgabe dabei: das Geld soll bei denen ankommen, die ganz genau wissen wo der Schuh drückt, bei Schulen, Vereinen, Sportmannschaften und anderen Einrichtungen, die direkt mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.
Das kann der Lehrer sein, der sieht das ein Schüler im Winter ohne Socken in die Schule kommt oder der Trainer, der weiß das dass junge Nachwuchstalent die abgetragenen Sportschuhe der Geschwister tragen muss. "Gut gemeinte Hilfe kommt nicht immer da an, wo sie ankommen soll", sagte der Vereinsvorsitzende Joachim Claus, schwierig werde es gerade dann, wenn sich die Beteiligten wie Schulen, Vereine, Familien und Ämter nicht verstünden.
Wie Claus haben die meisten der Vereinsmitglieder ihre Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe gesammelt, man kennt die Hürden und Beschränkungen der Hilfesysteme. Vor neun Jahren fand man sich deswegen zusammen um einen Weg für unbürokratische Hilfe zu finden. Das Ergebnis war der Verein "Sozialfonds Nordhausen". Über die letzten Jahre habe man so knapp 30.000 Euro verteilen können, sagte Schatzmeister Hans-Georg Müller, das Geld stammt zum größten Teil aus dem privaten Vermögen der Vereinsmitglieder aber auch aus Spenden von Unternehmen wie der Kreissparkasse, die heute wieder ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und die Idee auch wieder monetär unterstützt. Aus der öffentlichen Hand bezieht man hingegen keinen einzigen Euro.
Im Fokus der Aufmerksamkeit standen in diesem Jahr die Förderschulen der Region. Die Schülerinnen und Schüler seien oft zweifach gehandicapt, sagte Claus, zur körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung kämen oft auch Benachteiligungen im sozialen Umfeld. Die Förderveriene der Förderzentren Pestalozzi und St. Martin aus Nordhausen wie auch die Bleicheröder Förderschule und die Freie Schule am Park aus Wülfingerode erhielten am Nachmittag je 500 Euro.
Am Förderzentrum Pestalozzi weiß man bereits, wie das Geld eingesetzt werden soll. Man Plane im Mai einen mehrtägigen Schulausflug auf den Possen, sagte Schulleiterin Bärbele Herr. Auch wenn manche Familien auf die Förderung durch das "Bildung- und Teilhabe" Paket zurückgreifen könnten, blieben für andere 100 Euro für drei Tage viel Geld. Der Förderverein plane in diesen Fällen mit dem Geld die Kosten für die Fahrt zur Hälfte zu übernehmen.
Ebenfalls 500 Euro gingen an den Förderverein der Musikschule, die Sportvereine BSG Altstadt Nordhausen und Glückauf Bleicherode erhielten jeweils 250 Euro.
Neben der direkten Hilfe baut man beim Sozialfonds auch auf nachhaltige Effekte. Kinder- und Jugendliche die Solidarität von unerwarteter Stelle erfahren, könnten in ihrem späteren Leben selber solidarisch handeln, so die Hoffnung.
Gewachsen ist der "Sozialfonds" über die letzten Jahre kaum, abgesehen von den Spendenübergaben sucht man nicht das Licht der Öffentlichkeit. Die Aufgabe soll im Mittelpunkt stehen. Das Geld des Vereins fließt allein in die Spenden, es gibt kein klassisches Vereinsleben, die Ausgaben abseits der Spenden sind gering, selbst die Briefmarken für etwaigen Schriftverkehr zahle man am liebsten aus der eigenen Tasche, meinte Schatzmeister Müller. Mitmachen kann aber theoretisch jeder, es gibt nur eine Aufnahmevorraussetzung: man muss persönlich helfen wollen, mit dem eigenen Vermögen.
Angelo Glashagel
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