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Mo, 18:20 Uhr
03.12.2018
Schlussstein am "Haus des Gastes" in Neustadt gesetzt

Einen Schritt weiter

Heilklimatischer Kurort ist die Gemeinde Neustadt schon, zumindest dem Titel nach. Auf dem Weg wieder mehr Kurgäste in das Südharzstädtchen zu locken hat man heute mit der feierlichen Schlusssteinsetzung am "Haus des Gastes" einen weiteren Schritt getan. Der Weg dürfte aber noch weit sein...

Schlussstein gesetzt (Foto: Angelo Glashagel) Schlussstein gesetzt (Foto: Angelo Glashagel)

Wer genau hinschaut, der kann am "Haus des Gastes" seit heute zwei markante Steine entdecken. Der eine weist auf das Jahr 1743 hin und ist ebenso alt, wie es die Jahreszahl vermuten lässt. Der andere verweist auf das Jahr 2018 und wurde heute in die Außenmauer eingelassen. Nach 275 Jahren erstrahlt der alte Bau heute wieder in neuem Glanz.

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66 Monate Planung und Bauzeit sind ins Land gegangen, seit sich Dr. André Haas dem alten Gemäuer als Eigentümer annahm. "Jemand musste den ersten Schritt machen, es war bitter nötig", sagte Haas heute. Die Gemeinde habe das damals nicht gekonnt, das Gebäude drohte zu zerfallen.

Die Sanierung des alten Verwaltungsgebäudes der Hohnstein'schen Grafschaft sollte ein erster Schritt auf dem Weg zum heilklimatischen Kurort Neustadt sein. Inzwischen hat sich einiges geändert, den ersehnten Titel hat man jetzt, das "Haus des Gastes" war eine der Vorraussetzungen dafür.

Das Innere soll in Zukunft dreifach genutzt werden. Zum einen wird hier der Naturpark Südharz seinen neuen Verwaltungssitz als Mieter beziehen. Man sei hier mitten drin im Naturpark und habe mehr Möglichkeiten sich zu entfalten als das im bisherigen Domizil im Dampfladen der Harzer Schmalspurbahn in Nordhausen der Fall gewesen sei, sagte André Richter, "Die Musik spielt im Naturpark. Hier können wir ein echtes Angebot präsentieren und ganz anderes kooperieren". Für das kommende Jahr plant man in Neustadt unter anderem die Errichtung eines Infopavillons zum Naturpark. Außerdem will man auf der Wiese zwischen Gondelteich und Sportplatz einen Obstgarten einrichten und die neuen Räumlichkeiten für die Ausbildung von Landschaftsführern nutzen.

Die Gemeinde will das "Haus der Gäste" außerdem den Vereinen Neustadts und anderen aktiven Mitgliedern des Ortes als Veranstaltungsraum zur Verfügung stellen, erklärte Bürgermeister Dirk Erfurt. Zu guter Letzt soll das Haus auch seinem Namen gerecht werden und zum Anlaufpunkt für Kurgäste werden, die sich hier über die Region informieren und Aktivitäten buchen können sollen.

Ein Haus allein wird aber nicht reichen, um wieder mehr Besucher nach Neustadt zu locken. Das weiß auch Dr. Haas. Man plant entsprechend langfristig. Als nächstes müsse ein "Kurmittelhaus" gebaut werden, erklärte der Medizinier, der Neubau würde als verbindendes Element zwischen dem alten Verwalterhaus und der Herrenhaus dienen.

Letzteres dürfte den Neustädtern noch einiges an Kopfzerbrechen bereiten, im Vergleich zu der Sanierung des Herrenhauses sei das "Haus des Gastes" ein einfaches Projekt gewesen. Man stehe ein wenig vor der Quadratur des Kreises, erklärte Dr. Haas, wenn hier eine Kurarztpraxis einziehen solle, müsse das Gebäude modernen Anforderungen gerecht werden. Demgegenüber stünden jedoch häufig die Belange des Denkmalschutzes. "Im Barock hat man leider nicht so statisch sauber gebaut wie heute, dennoch muss der Bau erhalten werden", meint der Mediziner, bei aller Schwierigkeit mache man aber dennoch Fortschritte, erst in der vergangenen Woche habe man wieder einen wichtigen Schritt in Sachen Denkmalschutz getan.

Schlussstein am Haus des Gastes in Neustadt gesetzt (Foto: Angelo Glashagel)
Schlussstein am Haus des Gastes in Neustadt gesetzt (Foto: Angelo Glashagel)
Schlussstein am Haus des Gastes in Neustadt gesetzt (Foto: Angelo Glashagel)
Schlussstein am Haus des Gastes in Neustadt gesetzt (Foto: Angelo Glashagel)

Acht bis neun Jahre könnte es aber noch dauern, ehe auch das Hauptgebäude des Areals in neuem Glanz erstrahlt, schätzt Restaurator Karsten Burgdorf, der sich am frisch restaurierten Gebäude um die Trockenmauern und das Fachwerk gekümmert hat. Dr. Haas schätzt mit 10 bis 15 Jahren noch etwas konservativer.

Mit dem "Haus des Gastes" habe man "eine gute und runde Sache geschaffen" von der die Gemeinde und die Region profitieren würden, erklärte Neustadts Bürgermeister am Nachmittag. Nun müsse hier das Leben einziehen. Bevor das passiert ist, ist die Einweihung des Hauses vor allem erst einmal ein weiterer, Schritt auf einem langen Weg für Neustadt. Aber immerhin einer, der deutlich sichtbar ist.
Angelo Glashagel
Autor: red

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