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Mi, 12:42 Uhr
28.11.2018
Kunst, Gott und die Welt

Wiens Aufbruch in die Moderne

Es gibt sie seit gut 13 Jahren. Seitdem hat sie sich zu einem Besuchermagnet entwickelt: die Vortragsreihe „Kunst, Gott und die Welt“. In losen Abständen laden Museumsleiter Jürgen Rennebach und sein Team dazu in den Nordhäuser Tabakspeicher ein. Am gestrigen Dienstagabend war es wieder einmal soweit…

Unter dem Titel „Der Aufbruch Wiens in die Moderne – Gustav Klimt und Egon Schiele“ präsentierte der Hallenser Kunsthistoriker und Theologe Walter Martin Rehahn ein wahres Feuerwerk an Informationen und eindrucksvollen Bildern über das Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts hinein in das 20. Jahrhundert.

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Im Mittelpunkt seines Vortages standen dabei die Maler Gustav Klimt und Egon Schiele, an deren beider 100. Todestag in diesem Jahr erinnert wird. Rehahn zeichnete eingangs ein Bild der Stadt Wien, die sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts – mehrere Ringmauern hinter sich lassend – mit der Errichtung prächtiger Gebäude im historisierenden Stil (Universität, Rathaus, Burgtheater, Kunsthallen, Regierungssitze) nachhaltig veränderte.

Die sogenannte Salonmalerei war zu dieser Zeit in der Kunstszene noch vorherrschend. Geprägt wurde sie vor allem durch Hans Makart (1840-1884), der auch als „Malerfürst“ bekannt war. Doch das sollte sich bald ändern. Um die Wende zum 20. Jahrhundert betrat nämlich ein anderer die Kunstszene: Gustav Klimt (1862 -1918). Mit der „Wiener Secession“, was so viel wie Abspaltung bedeutet, läutete er den Übergang zur Moderne ein. Die Salonmalerei war nun out. Im Atelier von Klimt entstanden u.a. nun zahlreiche Porträts, vor allem von Frauen, und ungezählte Akte.

Kunsthistoriker und Theologe Walter Martin Rehahn (Foto: Hans-Georg Backhaus) Kunsthistoriker und Theologe Walter Martin Rehahn (Foto: Hans-Georg Backhaus)

Mit weiteren 19 Künstlern entwickelte sich die Vereinigung „Secession“ in kurzer Zeit zur Hochburg des Jugendstils. U.a. hatte sich auch Egon Schiele (1890-1918) dieser Gruppe mittlerweile angeschlossen und präsentierte sich als einer der berühmtesten Vertreter des österreichischen Expressionismus.

Von dieser Entwicklung blieb auch die Architektur nicht verschont. Radikale Wandlungen führten in der Folge zu heftigen Auseinandersetzungen in der Wiener Öffentlichkeit. Zu den bekanntesten Vertretern der neuen Architektur gehörten Otto Wagner (1841-1918), der mit eindrucksvollen Bauten im Jugendstil von sich reden machte, und Adolf Loos (1870-1933). Mit nüchternen, schmucklosen Fassaden brachte er Kaiser und Bürgertum gegen sich auf.

In dem gut anderthalbstündigen Vortrag, unterstützt durch eine Power-Point-Präsentation und passender Musikuntermalung, gelang es Walter Martin Rehhahn zum wiederholten Male die annähernd 100 Besucher in seinen Bann zu ziehen, die wiederum mit mehrmaligem Applaus dafür herzlich dankten.

Noch ein freundlicher Hinweis: Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale zeigt noch bis zum Dreikönigstag, 6. Januar 2019, eine beeindruckende Sonderausstellung mit Werken des Wiener Künstlers Gustav Klimt.
Georg Backhaus
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Wiens Aufbruch in die Moderne (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Autor: red

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