eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 11:49 Uhr
09.11.2018
Zulassung Rahmenbetriebsplan Winkelberg

Casea hat Antrag abgegeben

Die CASEA GmbH in Ellrich hat heute beim Landesbergamt in Gera den Antrag auf Zulassung des Rahmenbetriebsplanes für den Abbau von hochwertigen Naturgipsen für die Herstellung von Spezialgipserzeugnissen im CASEA-Bergwerkseigentum Rüdigsdorf/Winkelberg eingereicht...


Die Unterlagen in 15 Ordnern umfassen den Rahmenbetriebsplan, den Landschaftspflegerischen Begleitplan mit umfangreichen Maßnahmen zur raschen, abbaubegleitenden Renaturierung, die Umweltverträglichkeitsstudie mit den dafür erstellten und eingeholten Fachbeiträgen und Fachgutachten sowie die Ergebnisse der Frühen Öffentlichkeitsbeteiligung.

Anzeige symplr
CASEA ist überzeugt, dass schließlich auch der neue Regionalplan Nordthüringen, der bisher nur als Entwurf vorliegt, das Vorhaben berücksichtigen muss. „Wenn das sachgerecht und planerisch fehlerfrei abgewogen wird, gehen wir von einer Ausweisung des entsprechend beantragten Gebietes als Vorranggebiet Rohstoffgewinnung aus“, sagt Andreas Hübner, der Geschäftsführer der CASEA GmbH. Mit dem jetzt vorliegenden Entwurf des Regionalplans sei die sachgerechte und fehlerfreie Behandlung des Themas noch nicht gewährleistet. „Wir haben dementsprechend zu dem Entwurf des Regionalplans fristgemäß Stellung genommen“, sagt Hübner.

Auch das angekündigte Naturschutzgebiet „Winkelberg“ über das im Bergwerkseigentum der CASEA befindliche Gebiet steht nach Einschätzung der CASEA GmbH dem Vorhaben nicht im Wege. Dazu hat die CASEA GmbH bereits im April 2017 Stellung genommen, als der Entwurf der Verordnung vorgelegen hatte. „Vor allem haben wir darin dargelegt, dass und welche rechtlichen Hindernisse der beabsichtigten Ausweisung des Naturschutzgebietes, vor allem auf Grund des Gipskompromisses aus dem Jahr 1997, entgegenstehen.“

Dieser Gipskompromiss beruht auf verbindlichen Zusagen und Abstimmungen mit dem Land Thüringen seit dem Jahr 1991. Mit der darauf aufbauenden Kompromissvereinbarung aus dem Jahr 1997 stimmte die Rechtsvorgängerin der CASEA der Ausweisung von 24 Hektar ihres Bergwerkseigentums am Winkelberg als Naturschutzgebiet im Gegenzug mit der Zusage zu, auf der verbleibenden Fläche des Bergwerkseigentums von rund 18 Hektar Gips abbauen zu dürfen. Hübner: „Diese Zusage bricht die Staatsregierung mit der jetzigen Ausweisung auch der verbliebenen Fläche als Naturschutzgebiet. Wir werden deshalb nach Prüfung der Verordnung hier gegebenenfalls die gerichtliche Klärung suchen.

„Unverändert sind wir bereit, über etwaige Alternativen zu der beantragten und für die CASEA existenziellen Rohstoffgewinnung am Winkelberg zu reden. Jedoch sind diese derzeit nicht gegeben und auch nicht erkennbar. Hier ist die CASEA darauf angewiesen, dass der mittel- und langfristige Rohstoffbedarf des Spezialgipswerkes in Ellrich in Qualität und Quantität vergleichbar mit dem Vorkommen am Winkelberg gesichert werden kann und damit auch der weitere Bestand des Werkes und vor allem dessen Arbeitsplätze mittel- und langfristig gesichert sind“, sagt Silvio Löderbusch von der CASEA-Mutterfirma REMONDIS. „Der Entwurf des Regionalplans Nordthüringen enthält keine entsprechenden Alternativen, die rasch zur Verfügung stünden“, sagt Löderbusch.

Er rufe alle Beteiligten hier zur Suche einer tragfähigen Lösung und zu rascher Kompromissbereitschaft auf, ergänzte Löderbusch. „Wir sind selbst am Schutz der Natur im Südharz interessiert und bauen deshalb ohne Schadstoff-Belastung für Böden oder Luft ab, ergreifen umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen zugunsten der Natur, renaturieren anders als zu DDR-Zeiten am Kohnstein abbaubegleitend nach den Vorgaben der Naturschutzbehörden und hinterlassen Natur – nämlich Steinbrüche, die sich zu Biotopen entwickeln.“
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
10.11.2018, 01.01 Uhr
Casea steht das Wasser bis zum Hals
...anders sind die Worte von dessen Vertretern nicht zu interpretieren. Sowohl die Meinung der Bevölkerung (siehe nnz-Umfrage), als auch die Meinung der bekannten Parteienvertreter bezüglich Regionalplan ist gegen die Erschließung neuer Abbaufelder gerichtet.

Als Unternehmen kann man doch nicht ewig einen Kurs durchhalten, der von dem es umgebenden Gemeinwesen, trotz einiger Querschläger, am Ende nicht mitgetragen wird?

Mein Vorschlag wäre die Suche nach geeigneten Lagerstätten in anderen Ländern. Und zwar kontrolliert nach strengen Standarts. Nur wenn es dort zu keiner Zerstörung der Biodiversität kommt, wie im Gebiet des Südharzer Zechsteinrandes, sollte dort abgebaut werden dürfen. Deutsche Gipsfirmen dürfen im Ausland keinesfalls nach Gutdünken wüten.

Den Beteuerungen von Casea, zu renaturieren, kann immer nur entgegengehalten werden, dass der Landschaft geraubter Gips genauso wenig ersetzt werden kann, wie die auf ihm einst entwickelten artenreichen Pflanzen- und Tiergemeinschaften. Anderslautende Äußerungen der Gipswirtschaft sind Augenwischerei. Fast überall, wo die Wirtschaft in den letzten 250 Jahren eingegriffen hat, ist ökologisch überwiegend eine Verschlechterung eingetreten. Die Roten Listen sind Faktenmaterial genug.

Zudem sei grundsätzlich zu prüfen, inwieweit Gips als Baustoff durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen ist.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr