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Mi, 16:37 Uhr
31.10.2018
Mixed-Volleyballer der VG Bleicherode bei der Deutschen Meisterschaft

Sehr beachtliches Abschneiden am Bodensee

Am vergangenen Wochenende fand die Deutsche Meisterschaft für Mixed-Volleyballer statt. Erstmals in der Geschichte des Thüringer Volleyballs, hatte sich hierfür ein Team aus dem Freistaat qualifiziert. Die Volleyballgemeinschaft Bleicherode machte sich mit 11 Aktiven sowie Familienangehörigen und Unterstützern auf den Weg an den Bodensee. René Walther berichtet...

Bleicherode gegen Konstanz (Foto: privat) Bleicherode gegen Konstanz (Foto: privat)
Der Austragungsort Rielasingen-Worblingen, unweit der Schweizer Grenze gelegen, beherbergte in der Talwiesenhalle die besten 12 Mixed-Mannschaften aus dem gesamten Bundesgebiet. Nach dem Einmarsch der Teams und den Eröffnungsworten durch den BFS-Wart des Deutschen Volleyballverbandes Michael Wüchner, dem Veranstalter TV Rielasingen sowie dem Bürgermeister der Gemeinde wurde die Nationalhymne gespielt und von allen Aktiven auf dem Parkett und Zuschauern auf den Rängen mitgesungen.

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Die Bleicheröder sprachen hier bereits von „Gänsehautmoment der besonderen Art“.
In der Vorrunde wurden zwei Staffeln gespielt. Die Nordthüringer mussten sich mit den Teams TSV Vaterstetten, HSV Landau, FSV Bad Friedrichshall, USC „Kaboom“ Konstanz und der Kölner Turnerschaft 1843 messen. Im Eröffnungsspiel gegen die Kölner Mixedmannschaft, die mittlerweile seit über 10 Jahren um den Titel regelmäßig mitspielen, tat man sich schwer. Nach dem ersten Satzerfolg (25:23) mussten sich die Bleicheröder im zweiten Satz geschlagen geben (22:25).

Im zweiten Spiel kam es zum Aufeinandertreffen gegen einen alten Bekannten von den Süddeutschen Meisterschaften. Der Landesmeister aus Rheinland-Pfalz, HSV Landau, war der damaliger Gegner um das Ticket zur DM, gegen den man sich äußerst knapp durchsetzen konnt. Die Landauer waren im Nachhinein noch auf den DM-Zug aufgesprungen, da es einen Verzicht eines norddeutschen Teams gab. Die Freude des Wiedersehens war groß und zugleich wusste man bereits vor Spielbeginn, dass es zwischen beiden Teams abermals eng werden würde.

Den ersten Satz des Spiels verschlief das Bleicheröder Team komplett. Auch Umstellungen brachten nicht den nötigen Impuls das Ruder noch herumzureißen. Nach der Satzniederlage (17:25) stimmte man sich während des Seitenwechsels nochmal neu ein. Mit einem kräftigen „Volleyball macht Spaß“ ging es in Satz 2. Deutlich konzentrierter und ruhiger agierten alle Akteure und man konnte den Pfälzern Paroli bieten. Zum Satzende konnte sich die VG vom Gegner absetzen und schaffte den Satzausgleich (25:21). Mit zwei Spielen, die jeweils 1:1 ausgingen, mussten sich die „Schneckenhengste“ nicht verstecken.

Im darauffolgenden Spiel gegen den 3. der Süddeutschen Meisterschaft, dem FSV Bad Friedrichshall, konnte lediglich der ersten Satz ausgeglichen gestalten werden. Nach hartem Kampf ging dieser jedoch an die Württemberger. Im Folgesatz gelang den Bleicherödern wenig und die hohe Eigenfehlerquote verhinderte einen Satzgewinn. Erstmals während der DM musste man sich 0:2 (23:25, 15:25) geschlagen geben.

Ein schwieriger Gegner an diesem Tag wartete noch auf die Nordthüringer. Der Süddeutsche Meister TSV Vaterstetten galt als haushoher Favorit nicht nur für dieses Spiel sondern auch auf den Titelgewinn. Spielertrainer René Walther erinnerte die gesamte Mannschaft an das letzte Zusammentreffen beider vor fünf Wochen als man sich in Heidelberg 1:1 trennte. Scheinbar konnte sich auch der Gegner erinnern und ging das Spiel konzentriert an. Zu Satzende des Eröffnungsdurchgangs setzten sich die Bayern ab und sicherten den Satzgewinn (25:19).

Nach dem Seitenwechsel startete die Volleyballgemeinschaft mit der Heidelberger Startformation. Diese Umstellung vom Trainer sollte sich bezahlt machen. Von Satzbeginn weg konnte ein beruhigender Vorsprung herausgespielt werden. Der Gegner schien nach fruchtlosen Auszeiten und Spielerwechseln verzweifelt. Vaterstetten war angezählt und kam nicht wieder zurück in den Satz. Abermals konnte man den Favoriten ein Bein stellen und einen wichtigen Satz (25:20) abnehmen. Die Bleicheröder zeigten die beste Tagesleistung und gingen mit viel Vertrauen und Rückenwind aus dem ersten Spieltag.

Im eigens für die Deutsche Meisterschaft eingerichteten Liveticker gingen die Ergebnisse in Richtung Heimat an die Angehörigen, Freunde und Unterstützer. Im gleichen Moment erreichten das Team am Bodensee die Glückwünsche aus der Heimat für die hervorragenden Spielergebnisse.

Stolz gingen die Frauen und Männer der VG Bleicherode in das Abendprogramm mit gemeinsamen Abendessen sowie Playersparty mit den anderen Teams. Das Zwischenfazit von Co-Trainer Ingmar Berger und Betreuer André Kretzschmar verhieß für das letzte Vorrundenspiel am Sonntagmorgen die Chance auf Platz 3 in der Gruppe. Jedoch würde es im direkten Vergleich mit HSV Landau knapp nach Ballpunkten werden. Zwischen Platz 3 und 6 in der Vorrunde war je nach Spielverlauf gegen USC Kaboom Konstanz alles möglich.

Bleicherode gegen Landau (Foto: privat) Bleicherode gegen Landau (Foto: privat)
Die Spieler und Spielerinnen schienen nach der Zeitumstellung ausgeschlafen. Im letzten Vorrundenspiel gegen das Team vom Bodensee ließ man keinen Zweifel aufkommen, wer dieses Spiel gewinnen möchte. Lediglich zu Satzende im 2. Satz wurde es nochmal spannend. Durch eine gelungene Blockaktion konnte man aber auch diesen Satz gewinnen. Mit dem 2:0-Erfolg (25:21, 26:24) war Bleicherode wie am Vorabend vorausgesagt Satz und Punktgleich mit den Landauern. Die kleinen Punkte sollten darüber entscheiden, dass Landau mit 6 Ballpunkten mehr - vor den Bleicherödern - den 3. Platz in der Vorrunde erreicht.

Im direkten Vergleich ging es für die „Schneckenhengste“ am Nachmittag im Platzierungsspiel um Platz 7 gegen den Viertplazierten aus der anderen Vorrundengruppe.

In den nun stattfindenden Halbfinalspielen setzten sich der SV Vaihingen (2:1 gegen TSV Vaterstetten) und der FSV Bad Friedrichshall (2:1 gegen Wartenberger SV) durch.

Im Platzierungsspiel gegen TSV Palling trafen die Bleicheröder auf eine befreundete bayrische Mannschaft, die die Thüringer ebenfalls bereits während der Süddeutschen Meisterschaft vor der Brust hatte. Die Pallinger hatten am Vorabend noch Ambitionen auf den Halbfinaleinzug, so dass deren Mannschaftsführer sogar eine Nachtruhe und vorzeitigen Partyabzug verordnete. Dies alles hilf jedoch nicht. Durch einen misslungenen Auftritt im letzten Gruppenspiel rutschten die Bayern noch ab.
Überraschend für einige Teammitglieder der Bleicheröder stellte der eigene Spielertrainer im letzten Spiel um.

Grund dafür war die gegnerische Mannschaft, die in der Spielbeobachtung Vortags oftmals den Erfolg von der Bank brachte. Die Pallinger waren mit Ihrer Personaldecke äußerst sehenswert mit nahezu 15 Aktiven vertreten. Die Bleicheröder hatten nach Verletzungspech eine weitaus dünnere Mannschaftsstärke aufzuweisen. Daher entschied man sich eventuell im Spielverlauf noch von der Bleicheröder Bank zündeln zu können. Der erste Satz wurde von beiden Teams ausgeglichen gestalten. Mal waren die Pallinger in Front, mal hatten die Bleicheröder die Nase vorn.

Durch die besagten taktischen Wechsel auf gegnerischer Seite fanden die Bleicheröder plötzlich auf der anderen Netzseite in der Angriffsreihe drei Männer gegenüberstellen. Durch einen doppelten „Geschlechterwechsel“ auf Bleicheröder Seite konnte das Missverhältnis am Netz ausgeglichen werden. Dies war auch der entscheidende Wechsel zum ersten Satzerfolg (25:22). Nach der Satzansprache wurde die Startformation des ersten Satzes erneut auf das Parkett geschickt. Was nun passierte war wirklich beachtlich.

Durch gute Feldabwehr, gelungene Passstafetten, knallende Angriffe aus allen Feldpositionen und geschickte Aufschlagvariationen zog man dem Gegner scheinbar den Zahn (19:12). Zu Satzende hatte man dann jedoch Probleme in der Annahme und somit den geordneten Spielaufbau. Der Gegner war plötzlich wieder da und glich tatsächlich nochmal zum 24:24 aus. Die beiden nächsten Ballwechsel konnte jeweils die annehmende Mannschaft für sich entscheiden (25:25). Auf Bleicheröder Seite gab es durch einen gelungenen Angriff über die Mitte den erneuten Matchball.

Es sollte der letzte Aufschlag über das Netz fliegen, denn die Pallinger konnten nach 3 Ballberührungen den Ball nicht im Bleicheröder Feld unterbringen und verfehlten selbiges im Angriff um einen halben Meter an der Seitenlinie. Das Spiel war aus und die Bleicheröder Spieler und Spielerinnen lagen sich in den Armen und feierten sich als siebendbestes Mixedteam in Deutschland.

Im rein württembergischen Finale setzte sich der SV Vaihingen im Tiebreak gegen den FSV Bad Friedrichshall durch (18:25, 25:18, 15:11) und kann sich erstmals Deutscher Mixedmeister nennen.

Co-Trainer Ingmar Berger fasste die Mixed-Saison 2018 mit folgenden Worten zusammen: „Wir haben im ganzen Mixedjahr genau zwei Spiele verloren und das gegen den Deutschen Meister im Vorrundenspiel bei der Süddeutschen Meisterschaft und hier gegen den Vizemeister ebenfalls in der Vorrunde. Respekt ans gesamte Team ‚Hut ab‘ und Danke für alles“.

Ein besonderer Dank möchte das gesamte Team denen widmen, ohne deren Unterstützung das Abenteuer „Deutsche Meisterschaft“ kaum zu meistern gewesen wäre, den Sponsoren: Seniorenzentrum „Glück auf“ Bleicherode vom Jugendsozialwerk Nordhausen, Autohaus Albrecht GmbH Bleicherode, Militär-Versandhandel Steve Krings Bleicherode, Kultur floral Bleicherode, Bauhandwerksmeister Norbert Meyer Großlohra, Obermann Nutzfahrzeuge GmbH Nordhausen sowie der Kreissparkasse Nordhausen.

Endergebnis Deutsche Mixedmeisterschaft 2018: 1. SV Vaihingen, 2. FSV Bad Friedrichshall, 3. TSV Vaterstetten, 4. Wartenberger SV, 5. HSV Landau, 6. Weidener SF, 7. VG Bleicherode, 8. TSV Palling, 9. Kölner Turnerschaft 1843, 10. TV Kressbronn, 11. USC Kaboom Konstanz, 12. TV Rielasingen

Mannschaft & Betreuer VG Bleicherode: Judith König, Luisa Stemme, Anja Tausendfreund, Johanna Kretzschmar, Nicole Arend, Torsten Weber, Jeffrey Bierwirth, Tobias König, Karl Jödecke, René Walther (Spielertrainer), Ingmar Berger (Co-Trainer), André Kretzschmar (Betreuer)
Autor: red

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