Fr, 10:43 Uhr
21.09.2018
CASEA-Gesellschafter Löderbusch zur Debatte um den Gipsabbau
Zu einer fairen Debatte weiter bereit
Die Diskussion um den neuen Regionalplan hat zu einer erneuten Debatte um den Gipsabbau im Südharz geführt. Leider werden dabei wieder Argumente verwendet, die sachlich falsch sind, aber geeignet, die Bürger der Region gegen die Gipsindustrie aufzubringen, sagt Silvio Löderbusch, Geschäftsführer der REMONDIS Production GmbH, der Mutterfirma der CASEA GmbH in Ellrich...
Dabei sei es seit mehreren Jahren das Ziel der gesamten Gipsindustrie der Region, mit allen Beteiligten offene und ehrliche Argumente auszutauschen und zu Lösungen kommen, die für alle Seiten zufriedenstellend sind.
Die Gipsindustrie ist dabei viele für sie schmerzhafte und auch teure Schritte gegangen, um zu einer Beilegung der Auseinandersetzungen zu kommen – darunter auch solche Schritte, zu denen sie nicht verpflichtet ist, sagt Löderbusch. So wird derzeit in einer gemeinsamen Aktion der Firmen Knauf, CASEA, Saint Gobain Formula und der Kohnstein Bergwerks GmbH freiwillig eine Machbarkeitsstudie zur Renaturierung des in DDR-Zeiten verunstalteten Kohnsteins finanziert.
CASEA engagiert sich darüber hinaus führend als Projektpartner der Industrie in einem Forschungsprojekt Gipsrecycling als Chance für den Südharz, das die Hochschule Nordhausen im Wissenschaftsverbund mit der Bauhaus-Universität Weimar seit einem Jahr auf besonderes Betreiben des CASEA erarbeitet. Ziel des laufenden Forschungsprojektes, an dem auch der Bundesverband Gips intensiv mitarbeitet, ist es, Konzepte zu entwickeln, die den damit verbundenen Bedarf an Naturgips durch die steigende Verwendung von Recycling-Gips teilweise kompensieren und dabei einen Beitrag zur Schonung von Naturgipsvorkommen zu leisten. Auch die Firma Knauf forscht seit Jahren bereits mit der Hochschule Nordhausen zum Thema Gipsrecycling zusammen und wird in Kürze eine entsprechende Anlage in Betrieb nehmen.
Löderbusch: Die Bündnisgrünen in Nordhausen haben diese Partnerschaften offenbar nicht mitbekommen. Mit sorgfältigerer Information hätten sie uns nicht dieser Tage aufgefordert, uns diesem Projekt anzuschließen, sagte er. CASEA sei, wie auch den anderen Unternehmen, das Recycling wichtig, um Rohstoffe nicht zu verschwenden und das zurückgehende Gipsaufkommen aus der Rauchgasentschwefelung der Kohlekraftwerke wenigstens zu kleinen Teilen ersetzen zu können. Die Möglichkeiten, aus recyceltem Baumaterial wieder erneut verwendungsfähigen Gips zu gewinnen, sind allerdings leider begrenzt, sagte Löderbusch. Zu diesen Hemmnissen trage auch die Politik durch immer neue Vorschriften und unglückliche Regulierungen nicht unerheblich bei.
Darüber hinaus habe CASEA in Gesprächen mit Politik und Umweltschutz-Organisationen angeboten, auf den umstrittenen Abbau im CASEA-Bergwerkseigentum Winkelberg unter der Voraussetzung zu verzichten, dass an anderer Stelle qualitativ und quantitativ entsprechende Abbaumengen rechtsfest zur Verfügung stehen. Da es sich um unser Eigentum handelt, das wir da aufgeben sollen, ist das ein bedeutsamer Schritt, meinte Löderbusch. Zugleich verwies er darauf, dass man den Gips für die Bauherren in ganz Deutschland abbaue, auch für die in Thüringen. Ohne Gips wird heute kein Haus mehr errichtet, ohne Gipsplatten ist keine Aufstockung möglich, kein Leichtbau, eben auch nicht hier in Thüringen.
Die Menschen hier leben, wie in anderen Teilen der Bundesrepublik auch, von Rohstoffen, die anderswo angebaut werden, und umgekehrt geben sie einen kleinen Teil ihrer Gipsvorkommen eben für die nationale Rohstoffverwendung ab, das ist nur fair, sagte er. Wenn die Gipsunternehmen in Deutschland also auf der Möglichkeit des Abbaus bestehen, dann tun sie das aus einer ihnen national auferlegten Verpflichtung zur Rohstoffversorgung heraus, sagte Löderbusch. Rohstoffkolonialismus, also der Abbau in anderen Ländern trotz eigener Vorkommen, sei unethisch und käme deshalb für ein anständiges Deutschland nicht in Frage.
Der in diesem Zusammenhang immer wieder verwendete Vorwurf, Gipsabbau zerstöre die Natur, ärgert Löderbusch besonders. Heute würden abgebaute Gips-Trassen sofort und sukzessive wieder renaturiert, nicht erst, wenn ein gesamtes Abbaufeld ausgeschöpft sei. Sie würden an die Natur als Biotope zurückgegeben, wovon der Gipskarst das beste Zeugnis sei. Der Gipsabbau verursache keinerlei dauerhafte Schäden, er verunreinige kein Grundwasser, er hinterlasse nach Durchführung aller landschaftspflegerischen Begleitmaßnahmen eine hochwertigere Natur als die vorgefundene.
Wenn fachgerecht abgebaut werde, dann trage die Gipsindustrie dazu bei, dass Bewohner und Gäste auch in Zukunft vom artenreichen Gipskarst fasziniert sein und in einer intakten und einmaligen Landschaft leben könnten, wie die Sprecherin der Nordhauser Bündnisgrünen sich das eben gewünscht habe, meinte Löderbusch. Daran sei die Gipsindustrie auch selbst interessiert, erstens ihrer Verantwortung wegen, und zweitens auch im Interesse ihrer vielen Hundert Mitarbeiter in dieser Region.
Die Sprecherin der Bündnisgrünen hatte gesagt: Wir sind der Meinung, dass die derzeit ausgewiesenen Gebiete für die Gipsgewinnung noch für viele Jahre Erträge liefern. Das, so Löderbusch, sei ein frommer Wunsch, der durch die Fakten nicht gedeckt sei. Wäre es anders, würde der Regionalplan keine Gebiete dafür ausweisen. Die vorhandenen Abbaufelder sind endlich und müssen ersetzt werden. Für CASEA heißt das: Entweder der Winkelberg oder ein anderes entsprechendes Gebiet.
Auch sei die Annahme der Gips-Gegner, hier der Nordhäuser Bündnisgrünen, der Tagebau sorge nicht für mehr Arbeitsplätze und sprudelnde Steuereinnahmen für unsere öffentlichen Kassen, vollkommen fehlgeleitet, sagte Löderbusch. In einer bereits 2015 veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der sich auch im Besitz der Nordhäuser Grünen befinde, sei nachgewiesen, dass alleine die hiesigen Unternehmen von Knauf, Saint Gobain Formula sowie CASEA deutschlandweit mehr als 92 Millionen Euro direkte, indirekte und induzierte Bruttowertschöpfung realisierten. Sie sorgten schon damals für insgesamt 1 341 Arbeitsplätze, davon 674 in der Region Südharz (50,3 %). Hinzu kämen allein aus der Tätigkeit hier in der Region deutschlandweit 32,7 Millionen Euro direkte, indirekte und induzierte öffentliche Einnahmen, davon zwei Drittel in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.
Die einzelnen Unternehmen waren schon damals danach auch für signifikante Anteile der Gewerbesteuereinnahmen in den jeweiligen Gemeinden verantwortlich (im Durchschnitt 48 % des Gewerbesteuer-Istaufkommens). So realisierten die drei Unternehmen im Jahr 2013 direkte, indirekte und induzierte Gewerbesteuern von 1,4 Millionen Euro. Im Jahr 2014 stellten die Unternehmen für soziale, kulturelle und touristische Zwecke mehr als 200 000 Euro zur Verfügung.
Alle diese Zahlen haben sich mittlerweile deutlich erhöht, denn die Unternehmen haben weiter in ihre Anlagen investiert und mehr Mitarbeiter eingestellt, sagte Löderbusch. Es wäre nun gut, wenn wir die Debatte um einen umweltschonenden Gipsabbau transparent und fair miteinander führen würden. Wir als CASEA, aber auch alle anderen Unternehmen hier in der Region, haben uns zu völliger Transparenz verpflichtet und sind zu diesem Dialog weiter bereit.
Autor: redDabei sei es seit mehreren Jahren das Ziel der gesamten Gipsindustrie der Region, mit allen Beteiligten offene und ehrliche Argumente auszutauschen und zu Lösungen kommen, die für alle Seiten zufriedenstellend sind.
Die Gipsindustrie ist dabei viele für sie schmerzhafte und auch teure Schritte gegangen, um zu einer Beilegung der Auseinandersetzungen zu kommen – darunter auch solche Schritte, zu denen sie nicht verpflichtet ist, sagt Löderbusch. So wird derzeit in einer gemeinsamen Aktion der Firmen Knauf, CASEA, Saint Gobain Formula und der Kohnstein Bergwerks GmbH freiwillig eine Machbarkeitsstudie zur Renaturierung des in DDR-Zeiten verunstalteten Kohnsteins finanziert.
CASEA engagiert sich darüber hinaus führend als Projektpartner der Industrie in einem Forschungsprojekt Gipsrecycling als Chance für den Südharz, das die Hochschule Nordhausen im Wissenschaftsverbund mit der Bauhaus-Universität Weimar seit einem Jahr auf besonderes Betreiben des CASEA erarbeitet. Ziel des laufenden Forschungsprojektes, an dem auch der Bundesverband Gips intensiv mitarbeitet, ist es, Konzepte zu entwickeln, die den damit verbundenen Bedarf an Naturgips durch die steigende Verwendung von Recycling-Gips teilweise kompensieren und dabei einen Beitrag zur Schonung von Naturgipsvorkommen zu leisten. Auch die Firma Knauf forscht seit Jahren bereits mit der Hochschule Nordhausen zum Thema Gipsrecycling zusammen und wird in Kürze eine entsprechende Anlage in Betrieb nehmen.
Löderbusch: Die Bündnisgrünen in Nordhausen haben diese Partnerschaften offenbar nicht mitbekommen. Mit sorgfältigerer Information hätten sie uns nicht dieser Tage aufgefordert, uns diesem Projekt anzuschließen, sagte er. CASEA sei, wie auch den anderen Unternehmen, das Recycling wichtig, um Rohstoffe nicht zu verschwenden und das zurückgehende Gipsaufkommen aus der Rauchgasentschwefelung der Kohlekraftwerke wenigstens zu kleinen Teilen ersetzen zu können. Die Möglichkeiten, aus recyceltem Baumaterial wieder erneut verwendungsfähigen Gips zu gewinnen, sind allerdings leider begrenzt, sagte Löderbusch. Zu diesen Hemmnissen trage auch die Politik durch immer neue Vorschriften und unglückliche Regulierungen nicht unerheblich bei.
Darüber hinaus habe CASEA in Gesprächen mit Politik und Umweltschutz-Organisationen angeboten, auf den umstrittenen Abbau im CASEA-Bergwerkseigentum Winkelberg unter der Voraussetzung zu verzichten, dass an anderer Stelle qualitativ und quantitativ entsprechende Abbaumengen rechtsfest zur Verfügung stehen. Da es sich um unser Eigentum handelt, das wir da aufgeben sollen, ist das ein bedeutsamer Schritt, meinte Löderbusch. Zugleich verwies er darauf, dass man den Gips für die Bauherren in ganz Deutschland abbaue, auch für die in Thüringen. Ohne Gips wird heute kein Haus mehr errichtet, ohne Gipsplatten ist keine Aufstockung möglich, kein Leichtbau, eben auch nicht hier in Thüringen.
Die Menschen hier leben, wie in anderen Teilen der Bundesrepublik auch, von Rohstoffen, die anderswo angebaut werden, und umgekehrt geben sie einen kleinen Teil ihrer Gipsvorkommen eben für die nationale Rohstoffverwendung ab, das ist nur fair, sagte er. Wenn die Gipsunternehmen in Deutschland also auf der Möglichkeit des Abbaus bestehen, dann tun sie das aus einer ihnen national auferlegten Verpflichtung zur Rohstoffversorgung heraus, sagte Löderbusch. Rohstoffkolonialismus, also der Abbau in anderen Ländern trotz eigener Vorkommen, sei unethisch und käme deshalb für ein anständiges Deutschland nicht in Frage.
Der in diesem Zusammenhang immer wieder verwendete Vorwurf, Gipsabbau zerstöre die Natur, ärgert Löderbusch besonders. Heute würden abgebaute Gips-Trassen sofort und sukzessive wieder renaturiert, nicht erst, wenn ein gesamtes Abbaufeld ausgeschöpft sei. Sie würden an die Natur als Biotope zurückgegeben, wovon der Gipskarst das beste Zeugnis sei. Der Gipsabbau verursache keinerlei dauerhafte Schäden, er verunreinige kein Grundwasser, er hinterlasse nach Durchführung aller landschaftspflegerischen Begleitmaßnahmen eine hochwertigere Natur als die vorgefundene.
Wenn fachgerecht abgebaut werde, dann trage die Gipsindustrie dazu bei, dass Bewohner und Gäste auch in Zukunft vom artenreichen Gipskarst fasziniert sein und in einer intakten und einmaligen Landschaft leben könnten, wie die Sprecherin der Nordhauser Bündnisgrünen sich das eben gewünscht habe, meinte Löderbusch. Daran sei die Gipsindustrie auch selbst interessiert, erstens ihrer Verantwortung wegen, und zweitens auch im Interesse ihrer vielen Hundert Mitarbeiter in dieser Region.
Die Sprecherin der Bündnisgrünen hatte gesagt: Wir sind der Meinung, dass die derzeit ausgewiesenen Gebiete für die Gipsgewinnung noch für viele Jahre Erträge liefern. Das, so Löderbusch, sei ein frommer Wunsch, der durch die Fakten nicht gedeckt sei. Wäre es anders, würde der Regionalplan keine Gebiete dafür ausweisen. Die vorhandenen Abbaufelder sind endlich und müssen ersetzt werden. Für CASEA heißt das: Entweder der Winkelberg oder ein anderes entsprechendes Gebiet.
Auch sei die Annahme der Gips-Gegner, hier der Nordhäuser Bündnisgrünen, der Tagebau sorge nicht für mehr Arbeitsplätze und sprudelnde Steuereinnahmen für unsere öffentlichen Kassen, vollkommen fehlgeleitet, sagte Löderbusch. In einer bereits 2015 veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, der sich auch im Besitz der Nordhäuser Grünen befinde, sei nachgewiesen, dass alleine die hiesigen Unternehmen von Knauf, Saint Gobain Formula sowie CASEA deutschlandweit mehr als 92 Millionen Euro direkte, indirekte und induzierte Bruttowertschöpfung realisierten. Sie sorgten schon damals für insgesamt 1 341 Arbeitsplätze, davon 674 in der Region Südharz (50,3 %). Hinzu kämen allein aus der Tätigkeit hier in der Region deutschlandweit 32,7 Millionen Euro direkte, indirekte und induzierte öffentliche Einnahmen, davon zwei Drittel in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen.
Die einzelnen Unternehmen waren schon damals danach auch für signifikante Anteile der Gewerbesteuereinnahmen in den jeweiligen Gemeinden verantwortlich (im Durchschnitt 48 % des Gewerbesteuer-Istaufkommens). So realisierten die drei Unternehmen im Jahr 2013 direkte, indirekte und induzierte Gewerbesteuern von 1,4 Millionen Euro. Im Jahr 2014 stellten die Unternehmen für soziale, kulturelle und touristische Zwecke mehr als 200 000 Euro zur Verfügung.
Alle diese Zahlen haben sich mittlerweile deutlich erhöht, denn die Unternehmen haben weiter in ihre Anlagen investiert und mehr Mitarbeiter eingestellt, sagte Löderbusch. Es wäre nun gut, wenn wir die Debatte um einen umweltschonenden Gipsabbau transparent und fair miteinander führen würden. Wir als CASEA, aber auch alle anderen Unternehmen hier in der Region, haben uns zu völliger Transparenz verpflichtet und sind zu diesem Dialog weiter bereit.
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