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Di, 16:30 Uhr
18.09.2018
20 Jahre Instant Acts in Nordhausen

Mit Musik und Kunst gegen Gewalt und Rassismus

Bewegung, Tanz, Gesang und Schauspiel können gerade Kindern und Jugendliche neue Sichtweisen auf ihre Umwelt vermitteln. Die internationale Künstlertruppe der "Instant Acts" tut genau das seit nunmehr 25 Jahren. Fast genauso lang gehört zu den jährlichen Gästen im Landkreis, seit 20 Jahren touren die Künstler auch durch die Schulen des Südharzes. Demnächst ist es wieder soweit...

Die "Instant Acts" 2016 in Heringen (Foto: Archiv) Die "Instant Acts" 2016 in Heringen (Foto: Archiv)

Probleme mit Jugendgewalt und Rassismus hatte man hierzulande auch schon vor 20 Jahren. Als Streetworkerin beim Horizont-Verein engagierte sich Sigrid Dathe damals in der Kriminalitätsprävention unter Jugendlichen und wurde dabei auf ein noch junges Kunstprojekt aus Berlin aufmerksam: die "Instant Acts", eine Aktion des Vereins "interkunst". Junge Musiker, Artisten, Sänger und Schauspieler aus aller Herren Länder tourten durch die Schulen der Republik und brachten dem Nachwuchs Aspekte ihrer Kultur nahe, auf ihre ganz eigene Weise.

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Die "Instant Acts" gibt es immer noch, mit nur einer Unterbrechung war die bunt gemischte Truppe wechselnder Nachwuchskünstler seit 1998 jedes Jahr einmal im Landkreis Nordhausen zu Gast. "Bei allem Auf und Ab sind wir bis heute dabei geblieben die Instant Acts nach Nordhausen zu holen. Einfach weil es immer wieder ein toller Tag ist, der bei den Kindern und Jugendlichen Eindrücke hinterlässt, die hängen bleiben.", sagt Sozialarbeiterin Dathe, "da ist immer wieder unheimlich viel positive Energie im Raum, auch wenn es um schwierige Themen geht."

Jedes Jahr bietet das Künstlerkollektiv den jungen Zuschauern eine andere Show, die sich mit den Problemen und Hürden der aktuellen Welt befasst. Das kann Rassismus sein, Mobbing, Arbeitslosigkeit, Vergewaltigung oder auch einfach Schulschwänzerei. Man nimmt kein Blatt vor den Mund, auch wenn man sich eigentlich nicht verbal mit den Schülerinnen und Schülern verständigen kann.

Denn die wenigsten der Artisten, Musiker und Sänger kommen aus Deutschland oder beherrschen die Landessprache. Allein im diesjährigen Line-Up sind 10 Nationen vertreten, verteilt auf dem ganzen Globus. Trotz oder gerade wegen der Sprachbarriere sucht man bei "Instant Acts" den intensiven Kontakt zum Publikum. Über Angebote wie Capoeira-Tanz, Hula Hoop, Theaterspiel, Beatboxing, Body Percussion und noch einigem mehr sollen die jungen Zuschauer zum mitmachen animiert werden und ihre Gedanken zum Thema in ihrer eigenen "Sprache" auszudrücken.

"Auf diese Weise kann man sich Themen in einem ganz anderen Umfeld nähern. Oft merken die Jugendlichen nicht direkt worum es sich da eigentlich gerade geht, aber sie kommen ins nachdenken. Und da fängt dann die Arbeit der Pädagogen und Sozialarbeiter an", sagt Sigrid Dathe.

Am Ende des Tages soll auch das weitere Publikum etwas vom Besuch der Künstler haben. Die kommen am 24. September an die Regelschule "Am Förstemannweg" und organisieren ihren Aktionstag mit den Schülerinnen und Schülern. Um 17:30 folgt traditionell auch noch einmal eine Showeinlage, die für alle Besucher offen steht.
Angelo Glashagel
Autor: red

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