Sarah Kirschs Band "La Pagerie" über einen Sommeraufenthalt in der Provence in einem zum Dichten und Komponieren anregenden Anwesen mit Garten-Park steht am 29. September im Mittelpunkt in Limlingerode...

Dichterstätte La Pagerie (Foto: privat)
Dieser poetische Nachmittag beginnt ausnahmsweise um 15. 00 Uhr. Gestaltet wird er durch Dr. med. Jörg Trenkner aus Nordhorn, einem sehr belesenen Zeitgenossen, der seit Jahren Mitglied des Sarah-Kirsch-Förderereins ist und für die Bibliothek der Dichterinnen und Dichter in L. so manchen besonderen Druck des Werkes der Kirsch entdeckt hat.

Im 20. Jahr des Bestehens des Vereins wird er die erwähnte lyrische Prosa in den Mittelpunkt stellen, die 1980 bei der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart gedruckt wurde. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Komponisten Wolfgang von Schweinitz, der dann "unter der östlichen Platane" u.a. ein Klavierkonzert schreiben wird, war sie in den Süden aufgebrochen. "Jetzt besitze ich einen fröhlicheren Paß, ein rechtes Sesam-öffne-dich Blättchen."

Eingangs erfährt der Lesende: "Im Garten von La Pagerie,... an der Stelle, wo die Camargue in die Provence überläuft, sitzt eine rote gebrannte Dame und liest seit Jahrhunderten die gleiche Seite." Diese Skulptur ziert den Einband des Buches, das in der Dichterstätte vorliegt. Der Patron des Anwesens, Monsieur genannt, früher Kunsthändler gewesen, lebt mit seinem Hund hier und versorgt die Gäste auf liebenswürdige Art, ist aber nicht wirklich zu ergründen.

Dichterstätte La Pagerie (Foto: privat) Die Natur und das anmutig-verwunschene Anwesen werden im unverwechselbaren lyrischem Ton der Kirsch vorgestellt, etwas wie Verzauberung liegt in der Luft, Licht und Farben und Wettererscheinungen berauschen. Abends redet man mit den Eulen, spricht über die Welt. Man erobert die Umgebung, besteigt den Mont Ventoux und spricht mit Petrarca und Laura, in St. Remy wollen sie im Kloster etwas über Vincent van Gogh erfahren, treffen dann auch den "Kollegen Daudet".

Jörg Trenkner erläutert den Zuhörern zudem Passagen, die nicht so ohne weiteres zu entschlüsseln sind. Von ihm erfahren wir auch etwas, was bis jetzt noch nicht in der literarischen Welt bekannt ist - es waren noch andere "Menscher" mit in La Pagerie, die mit der Kirsch bekannt waren. In der Dichterstätte werden neben den Erläuterungen darüber auch mehrere Fotografien von damals so manches Geheimnis lüften.Die privaten Fotografien sind dem Verein übereignet worden.

Zum Schluss noch ein Hinweis auf eine besondere Veranstaltung am Freitag, 12. Oktober, in Erfurt im Haus Dacheröden Am Anger 37. Die Mitglieder des Fördervereins erhielten eine Einladung, um das Wirken für die Lyrik, inspiriert von Sarah Kischs Werk, vorzustellen. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr, Besucher sind herzlich willkommen.