Sa, 15:00 Uhr
08.09.2018
Stadtfest in Bleicherode
Einigkeit baut die Städte
Bleicherode kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Heute feiern die "Schneckenhengste" den 888. Geburtstag ihrer Stadt mit Musik, altem Handwerk, Feuerwerk und vielem mehr...
Der Tag beginnt mit einer Kanonade, zum 888. Stadtgeburtstag Bleicherodes zündete die "Alte Garde" der Stadt ihren Salut. Bis in die Abendstunden wird man in Bleicherode feiern. Auf dem Programm steht viel musikalisches, zum Auftakt ließ der Kinderchor der Grundschule das Heimatlied der alten Kalistadt erklingen, später soll es Blasmusik, Auftritte der "Scruffy Mutts", ein Chorsingertreffen, Tanzparty und Feuershow geben. Gegen 21 Uhr will man sich wieder mit einem Knall verabschieden und vom Festplatz am Zierbrunnen aus das Feuerwerk bestaunen.
Bereits am gestrigen Freitag hatte der Jugendclub mit dem feiern begonnen, mit einem Benefizkonzert sammelte die Bleicheröder Jugend für die Sanierung ihres Freizeittreffs und beteiligte sich an der Fassade des Kinos aktiv an der Gestaltung der Stadt. Die Bürgerschaft habe fleißig gespendet, freute sich Bürgermeister Frank Rostek, der die Festlichkeiten im Herzen der Stadt heute eröffnete. "Einigkeit baut die Städte", sagte Rostek auf der Bühne, Einigkeit die sich auch in der Ausrichtung des Festes gezeigt habe. Vom Land bekam die finanziell immer noch klamme Kommune keine Unterstützung erhalten, berichtet Rostek am Rande des Festes, stattdessen sei die Bürgerschaft eingesprungen und für ein gelungenes, regional geprägtes Fest gesorgt.
Man werde sich in den kommenden Jahren vor allem auf die Wiederherstellung der Innenstadt konzentrieren, erklärte der Bürgermeister seinen Bleicherödern. Nachdem im Zuge der Wiedervereinigung tausende Arbeitsplätze im Bergbau und der Textilindustrie verloren gegangen waren habe die Stadt in den letzten Jahren langsam wieder "an Fahrt aufgenommen".
Es wäre nicht das erste mal das sich die Stadt von schweren Schicksalsschlägen erholt. So wurde die Stadt im Jahr 1632, während des 30jährigen Krieges, gebrandschatzt. Die Not war groß, doch die Bleicheröder auch erfinderisch. In den vom Krieg verheerten Weinbergen der Stadt tummelten sich die Weinbergschnecken. Und die ließen sich zu Leipzig profitabel verkaufen. Bald hatten die Bleicheröder den abfällig gemeinten Spitznamen "Schneckenhengste" weg. Gestört hat es die Bürger nie, der "Schneckenhengst" ist heute das Wahrzeichen der Stadt und auch auf dem Stadtfest überall präsent.
Im kommenden Jahr erwartet die Stadt ein neuer Abschnitt in ihrer Historie. Aus dem kleinen Flecken der einmal von Mauer zu Mauer nur 750 Meter lang und 150 Meter breit war, soll eine Landgemeinde mit einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern werden. Auch dann wird man sicher wieder Grund zum feiern haben.
Angelo Glashagel
Autor: redDer Tag beginnt mit einer Kanonade, zum 888. Stadtgeburtstag Bleicherodes zündete die "Alte Garde" der Stadt ihren Salut. Bis in die Abendstunden wird man in Bleicherode feiern. Auf dem Programm steht viel musikalisches, zum Auftakt ließ der Kinderchor der Grundschule das Heimatlied der alten Kalistadt erklingen, später soll es Blasmusik, Auftritte der "Scruffy Mutts", ein Chorsingertreffen, Tanzparty und Feuershow geben. Gegen 21 Uhr will man sich wieder mit einem Knall verabschieden und vom Festplatz am Zierbrunnen aus das Feuerwerk bestaunen.
Bereits am gestrigen Freitag hatte der Jugendclub mit dem feiern begonnen, mit einem Benefizkonzert sammelte die Bleicheröder Jugend für die Sanierung ihres Freizeittreffs und beteiligte sich an der Fassade des Kinos aktiv an der Gestaltung der Stadt. Die Bürgerschaft habe fleißig gespendet, freute sich Bürgermeister Frank Rostek, der die Festlichkeiten im Herzen der Stadt heute eröffnete. "Einigkeit baut die Städte", sagte Rostek auf der Bühne, Einigkeit die sich auch in der Ausrichtung des Festes gezeigt habe. Vom Land bekam die finanziell immer noch klamme Kommune keine Unterstützung erhalten, berichtet Rostek am Rande des Festes, stattdessen sei die Bürgerschaft eingesprungen und für ein gelungenes, regional geprägtes Fest gesorgt.
Man werde sich in den kommenden Jahren vor allem auf die Wiederherstellung der Innenstadt konzentrieren, erklärte der Bürgermeister seinen Bleicherödern. Nachdem im Zuge der Wiedervereinigung tausende Arbeitsplätze im Bergbau und der Textilindustrie verloren gegangen waren habe die Stadt in den letzten Jahren langsam wieder "an Fahrt aufgenommen".
Es wäre nicht das erste mal das sich die Stadt von schweren Schicksalsschlägen erholt. So wurde die Stadt im Jahr 1632, während des 30jährigen Krieges, gebrandschatzt. Die Not war groß, doch die Bleicheröder auch erfinderisch. In den vom Krieg verheerten Weinbergen der Stadt tummelten sich die Weinbergschnecken. Und die ließen sich zu Leipzig profitabel verkaufen. Bald hatten die Bleicheröder den abfällig gemeinten Spitznamen "Schneckenhengste" weg. Gestört hat es die Bürger nie, der "Schneckenhengst" ist heute das Wahrzeichen der Stadt und auch auf dem Stadtfest überall präsent.
Im kommenden Jahr erwartet die Stadt ein neuer Abschnitt in ihrer Historie. Aus dem kleinen Flecken der einmal von Mauer zu Mauer nur 750 Meter lang und 150 Meter breit war, soll eine Landgemeinde mit einer Fläche von rund 100 Quadratkilometern werden. Auch dann wird man sicher wieder Grund zum feiern haben.
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