Sa, 07:00 Uhr
08.09.2018
EINE REISE IN DAS HAVELLAND
Fontane, Ribbeck und der Birnbaum
Reisen bilden. Sagt man. So man das auch möchte und sie entsprechend plant. Danach kann man auch viel erzählen. Das können die 38 Mitglieder der Vereinigung der Landsenioren Nordhausen. Detailliert geplant, besuchten sie das Havelland. Da durfte im Programm der Ort Ribbeck nicht außen vor bleiben...
Auf den Spuren Theodor Fontanes. Foto: Kurt Frank
Nordhausen/Havelland. Durch das Gedicht von Theodor Fontane über den Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand wurde er weithin bekannt. Aufmerksam standen die Senioren vor dem Birnbaum (Bild) und lauschten, was es mit ihm und den besagten Herrn auf sich hat. Hans-Georg von Ribbeck habe gern Birnen an die Kinder des Dorfes verschenkt. Er starb 1759 im hohen Alter und erbat angesichts seines knauserigen Sohnes listig eine Birne mit ins Grab. Jahre später sei aus der Gruft an der Kirche ein Birnbaum gewachsen.
Der legendäre Birnbaum steht nicht mehr. Aber der Stumpf dieses 1911 durch einen Sturm gefallenen historischen Baumes ist heute noch in dem Gotteshaus in Ribbeck zu sehen. Zum Bedauern der Senioren war sie verschlossen. Was heute an der Kirche steht, sei die 6. Nachpflanzung. Wer nun die Früchte des Baumes erntet, genießt eine Melanchton-Birne.
Ein Pfarrer Gösch aus Pengau schenkte einst dem Reformator Philip Melanchton äußerst wohlschmeckende Birnen. Weil sie mit den römischen Legionären nach Germanien kamen, nannte man sie Römische Schmalzbirnen. Daraus wurde die heutige Melanchton-Birne. Es gab nur noch wenige Exemplare dieser Birnbäume. Es gelangt aber, von alten sortengerechten Spenderbäumen Reiser zu entnehmen und diese auf robusten Birnenunterlagen aufzupfropfen und großzuziehen.
Unterwegs im Havelland. Foto: Otfried Pabst
Neben Ribbeck mit dem Birnbaum sollte der Reisende den Bio-, Milch -und Reiterhof Zum Mühlenberg im Ortsteil Damsdorf des Ortes Kloster Lehnin nicht vergessen. Dort regiert ein junger Mann namens Timo Wessels. Gern führt er Gäste durch Hof und Stallungen des Unternehmens, das man einfach erlebt haben muss:1500 Hektar Land, davon 300 Hektar Grünland. 70 Pferde, davon 35 eigene, Kutschfahrten (Bild). 140 Mädchen und Jungen, die Woche für Woche sich im Reiten üben. Den Reiterhof angegliedert ist ein nur 200 Meter entferntes Gut, ein ausgebauter Vierseitenhof. Bis zu 65 Personen können dort übernachten.
Wie die Reiseleitung, so die Stimmung der Gruppe. Mehrere Tage begleitete Christine Behrendt die Südharzer Landsenioren. Die 34-Jährige, studierte Kauffrau für Tourismus und Freizeit, so nennt es sich heutzutage, machte sich selbstständig. Wer mit diesem Beruf seine Brötchen verdienen will, muss mit Herz bei der Sache sein. Die junge Maid ist es. Fach -und geschichtskundig, war ihr Mundwerk stundenlang in Dauerbetrieb. Ob ein Picknick (Bild) unterwegs, Stadt -und Rundfahrten, die engagierte Frau hatte alles im Griff, vermittelte Wissen.
Auf dem Reiterhof. Foto: Otfried Pabst
Besonders sympathisch muss der Christine Behrendt wohl Busfahrer Uwe Keitel vom gleichnamigen Reiseunternehmen aus Hainrode gewesen sein. Kein Tag verging ohne ihn mehrmals erwähnt zu haben. Liebevoll. Leider fand sich an der Seite der netten Dame bislang noch kein passender Mann. Ihr fehle, sagte sie, dafür einfach die Zeit. Nur einen Kurzurlaub von fünf Tagen gönne sie sich im Oktober, ansonsten wäre sie nur auf Tour. Ihren Namen sollten sich Reiseunternehmen schon mal vormerken.
Natürlich gibt es im Havelland viele weitere Sehenswürdigkeiten. Ribbeck, der Birnbaum und Wessels Bio -und Reiterhof gehören dazu. Wer dann noch eine Bleibe im Hotel Markgraf in der Ortschaft Kloster Lehnin findet, dürfte rundum zufrieden sein.
Kurt Frank
Autor: redAuf den Spuren Theodor Fontanes. Foto: Kurt Frank
Nordhausen/Havelland. Durch das Gedicht von Theodor Fontane über den Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand wurde er weithin bekannt. Aufmerksam standen die Senioren vor dem Birnbaum (Bild) und lauschten, was es mit ihm und den besagten Herrn auf sich hat. Hans-Georg von Ribbeck habe gern Birnen an die Kinder des Dorfes verschenkt. Er starb 1759 im hohen Alter und erbat angesichts seines knauserigen Sohnes listig eine Birne mit ins Grab. Jahre später sei aus der Gruft an der Kirche ein Birnbaum gewachsen.
Der legendäre Birnbaum steht nicht mehr. Aber der Stumpf dieses 1911 durch einen Sturm gefallenen historischen Baumes ist heute noch in dem Gotteshaus in Ribbeck zu sehen. Zum Bedauern der Senioren war sie verschlossen. Was heute an der Kirche steht, sei die 6. Nachpflanzung. Wer nun die Früchte des Baumes erntet, genießt eine Melanchton-Birne.
Ein Pfarrer Gösch aus Pengau schenkte einst dem Reformator Philip Melanchton äußerst wohlschmeckende Birnen. Weil sie mit den römischen Legionären nach Germanien kamen, nannte man sie Römische Schmalzbirnen. Daraus wurde die heutige Melanchton-Birne. Es gab nur noch wenige Exemplare dieser Birnbäume. Es gelangt aber, von alten sortengerechten Spenderbäumen Reiser zu entnehmen und diese auf robusten Birnenunterlagen aufzupfropfen und großzuziehen.
Unterwegs im Havelland. Foto: Otfried Pabst
Neben Ribbeck mit dem Birnbaum sollte der Reisende den Bio-, Milch -und Reiterhof Zum Mühlenberg im Ortsteil Damsdorf des Ortes Kloster Lehnin nicht vergessen. Dort regiert ein junger Mann namens Timo Wessels. Gern führt er Gäste durch Hof und Stallungen des Unternehmens, das man einfach erlebt haben muss:1500 Hektar Land, davon 300 Hektar Grünland. 70 Pferde, davon 35 eigene, Kutschfahrten (Bild). 140 Mädchen und Jungen, die Woche für Woche sich im Reiten üben. Den Reiterhof angegliedert ist ein nur 200 Meter entferntes Gut, ein ausgebauter Vierseitenhof. Bis zu 65 Personen können dort übernachten.
Wie die Reiseleitung, so die Stimmung der Gruppe. Mehrere Tage begleitete Christine Behrendt die Südharzer Landsenioren. Die 34-Jährige, studierte Kauffrau für Tourismus und Freizeit, so nennt es sich heutzutage, machte sich selbstständig. Wer mit diesem Beruf seine Brötchen verdienen will, muss mit Herz bei der Sache sein. Die junge Maid ist es. Fach -und geschichtskundig, war ihr Mundwerk stundenlang in Dauerbetrieb. Ob ein Picknick (Bild) unterwegs, Stadt -und Rundfahrten, die engagierte Frau hatte alles im Griff, vermittelte Wissen.
Auf dem Reiterhof. Foto: Otfried Pabst
Besonders sympathisch muss der Christine Behrendt wohl Busfahrer Uwe Keitel vom gleichnamigen Reiseunternehmen aus Hainrode gewesen sein. Kein Tag verging ohne ihn mehrmals erwähnt zu haben. Liebevoll. Leider fand sich an der Seite der netten Dame bislang noch kein passender Mann. Ihr fehle, sagte sie, dafür einfach die Zeit. Nur einen Kurzurlaub von fünf Tagen gönne sie sich im Oktober, ansonsten wäre sie nur auf Tour. Ihren Namen sollten sich Reiseunternehmen schon mal vormerken.
Natürlich gibt es im Havelland viele weitere Sehenswürdigkeiten. Ribbeck, der Birnbaum und Wessels Bio -und Reiterhof gehören dazu. Wer dann noch eine Bleibe im Hotel Markgraf in der Ortschaft Kloster Lehnin findet, dürfte rundum zufrieden sein.
Kurt Frank
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