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Do, 08:54 Uhr
06.09.2018
nnz-Foto des Tages

Der Kasper zu Gast in Nordhausen

Die Stadt Nordhausen hat einen neuen Veranstaltungsplatz. Und der erste, der dort gastiert, das ist der Kasper. Ein Sinnbild für den Zustand dieser Stadt...

Neue Einnahmequelle entdeckt (Foto: nnz) Neue Einnahmequelle entdeckt (Foto: nnz)
Ja, der Kasper, wird nach Nordhausen kommen und wird mit diversen Hüpfgeräten genau auf dem Platz sein Unwesen treiben, auf dem eigentlich schon die neue Feuerwache stehen sollte.

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Der Bau der Feuerwache mutiert in Nordhausen zu einer nahezu unendlichen Geschichte, die vermutlich immer noch nicht abgeschlossen scheint. Auch nicht abgeschlossen ist das Ausgeben von Geld für Planungen, für Konzepte, für Architektenwettbewerbe. Nicht alles war und ist für die Katz', denn scheinbar gibt es nun eine neue Einnahmequelle: Hüpfburgen und ein Kasperle-Theater bringen Geld in die Kasse des Grundstücksbesitzers an der Zorgestraße, vermutlich ist es die Kommune oder eine kommunale Gesellschaft.

Als Kasperle-Theater geht bei einigen Beteiligten auch das bisherige "Verfahren" in Vorbereitung auf den Bau der Wache in die Analen ein. Erst gestern musste der Stadtrat ein geändertes Raumkonzept aus dem Jahr 2016 beschließen, weil man, so Oberbürgermeister Kai Buchmann, konstatieren musste: "die Aufsichtsbehörden den Einbau einer Damen-Toilette angemahnt hatten, weil es bei der Nordhäuser Berufsfeuerwehr keine Feuerwehrfrauen gebe".

Und so wird der Schwarze Peter... - nein das ist ein anderes Spiel - also: es wird das Kasperle-Theater mal in Nordhausen, mal in Erfurt und mal in Weimar aufgeführt.

Aber alles könnte noch lustiger werden, wie das in einem Stück mit Kasper in der Hauptrolle dramaturgisch nun mal ist: In diversen Hinterstübchen der kommunalen Politik wird ernsthaft überlegt, möglichst bald einen zweiten hauptamtlichen Beigeordneten zu installieren. Kosten: rund 100.000 Euro im Jahr, plus, minus 10 Prozent. Aber darauf kommt es auch nicht an.

Der oder die soll den Oberbürgermeister und die Bürgermeisterin entlasten, so eine Begründung. Das alles soll möglichst schnell funktionieren, also noch vor den Kommunalwahlen im nächsten Jahr. Der geneigte Betrachter könnte schlussfolgern, dass erst der oder die "Neue" das schafft, was die bisherige Mannschaft nicht leisten konnte: Nicht nur die Verwaltung zu verwalten, sondern in erster Linie die Stadt. Also all das, was ein Zusammenleben nach gewissen Regeln und Gesetzen ausmacht.

Ein Argument der Befürworter der Personalaufstockung: Man müsse der AfD den Wind aus den Segeln nehmen und so kann man förmlich die Angst erahnen, dass diese Partei in Fraktionsstärke in den Stadtrat einziehen könnte. Die wird jedoch aus dem Schmunzeln nicht mehr herauskommen, ist doch das, was die sogenannten "Etablierten" im Sinn haben, geradezu das beste Futter für den kommenden Wahlkampf.

Kasperle in Nordhausen (Foto: nnz) Kasperle in Nordhausen (Foto: nnz)
Vielleicht sollten alle Fraktionen des Stadtrates mal das Gastspiel von Kasperle und Co. an der Zorgestraße nutzen, um sich dort über das "wahre Leben" abseits des Rathauses und den Bürgerhauses zu informieren. Oder einfach mal den Wähler fragen...
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
N. Baxter
06.09.2018, 09.54 Uhr
sehr gut Hr. PSG
vielen Dank für diesen Artikel.

Und ja, die AfD ist so lange im Aufwind, solange man auf diese und das Volk medial eindrischt!
Checker
06.09.2018, 11.14 Uhr
Der Kasper zu Gast...
Passt doch zu unserer Stadt. Hab aber das Gefühl das er immer vor Ort ist...
Mueller13
06.09.2018, 11.49 Uhr
Zweiter hauptamtlicher Beigeordneten für NDH?
In SDH haben wir jüngst den ersten Beigeordneten abgeschafft. Zu teuer. Wir haben auch keinen Oberbürgermeister. Wobei ja hier die Frage ist, ob der OB oder der B entbehrlich ist.
Aber wenn man es hat... warum nicht noch einen zweiten Beigeordneten.
Liane Enzinger
06.09.2018, 12.30 Uhr
Jawohl, immer mehr neue Posten ins Rathaus!
Je mehr Posten, je besser wirds Nordhausen gehen. Die Brücken werden besser, das Industriegebiet voller, das Theater größer, die Straßenbahn schneller.

Was war im Wahlkampf versprochen - Schnee von gestern. Immer weiter so! Der Krug geht zum Wasser bis er bricht....

Liane Enzinger, M.A.
Eckenblitz
06.09.2018, 12.55 Uhr
Kasperverein
Schaut euch doch die Damen und Herren vom Stadtrat und Kreistag an. Ich frage mich schon seit geraumer Zeit, was man von diesen Leuten zu erwarten hat? Ich bin zu der Überzeugung gekommen, die Erwartungen tendieren gegen NULL.

Mit Leuten die sich selber am wichtigsten nehmen, Kann man nichts erreichen und nun will man noch so einen nichtssagenden Posten besetzen. Ich frage mich nur wer das sein wird? Mit wem er verbandelt sein wird, dass er diesen Posten bekommt??

Brücken stürzen fast ein, der Straßenzustand wird immer schlechter und der Stadtrat macht sich Gedanken, wen man zu einer guten Stellung verhelfen kann. Mit der Begründung, dass dann alles viel besser und leichter wird, fragt sich nur für wen??
Bleistift und Lineal
06.09.2018, 13.19 Uhr
Ich bin, wie sich herumgesprochen haben dürfte,
kein Fan der AfD, aber ich finde nicht gut, wie mit ihr umgegangen wird.
Wer auch immer die Begründung ausgesprochen hat (Quelle?), man müsse einen zweiten Beigeordneten ernennen, um vor den nächsten Wahlen der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, macht damit den Bock zum Gärtner.

Die AfD demontiert sich selbst, sobald es um Themen außerhalb der Migration geht (und solche Themen soll es tatsächlich noch geben...); mit Maßnahmen wie der hier angesprochenen leistet man ihr jedoch stattdessen sogar noch Schützenhilfe.
Das kann man doch keinem Wähler mehr plausibel erklären.
Bleistift und Lineal
06.09.2018, 16.03 Uhr
Ich finde es gut, wenn die Theorie...
...von der Realität eingeholt wird.

Eben sage ich noch, "die AfD demontiert sich selbst, sobald es um etwas anderes geht als Flüchtlinge", und da kriegt es ein paar Stunden später Herr Prophet von der AfD nicht hin, eine einfache Anfrage zu KiTa-Gebühren zu stellen, ohne vorher einen Exkurs zu den Ereignissen von Chemnitz zu machen und darauf hinzuweisen, er habe NICHT gefragt, wie wir mit den ersten Gewaltopfern in Nordhausen umgehen werden.

DAS ist auch eine Form von Kasperle-Theater.
smily1979
12.09.2018, 17.23 Uhr
Kasper in Nordhausen
Voll lächerlich, viel zu teuer.Das reinste Stoppelfeld und dreckig .Noch nicht mal saupere Stühle gibts.
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