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Di, 08:33 Uhr
26.06.2018
10. Kirchenentdeckertag

Alles easy

Alles easy, alles gut – das war die knappe Zusammenfassung eines Schülers, auf die Frage, was ihm vom Kirchenentdeckertag des Kirchenkreises Südharz in der Blasiikirche in Erinnerung bleiben würde. Veit Kuhr, der diesjährige Organisator des Tages hatte ihn gefragt und schien auch sehr zufrieden mit dieser spontanen, coolen und positiven Antwort...

Über 330 Schülerinnen und Schüler aus neun Schulen hatten sich zur Kirche aufgemacht. Zu Fuß und mit Bussen kamen sie aus Nordhausen ebenso wie aus Niedersachswerfen, Bleicherode und Breitenworbis.

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Allesamt aus den 5. und 6. Klassenstufen ihrer Regelschulen oder Förderzentren. Ein munteres Trüppchen zog da mit lautem Getöse in die altehrwürdige St. Blasii-Kirche. Und das bereits zum zehnten Mal. Das Gemäuer ist also schon schmunzelnder Profi im Umgang mit fröhlichem Kinderlärm. Gern wird dieser Tag in der letzten Schulwoche als Projekttermin von den Lehrern angenommen. Wissen sie doch, dass ihre Schüler eine bunte Mischung aus neuen Erfahrungen, kreativem Arbeiten, Bewegung, gesundem Essen und fröhlichem Beisammensein erwartet.

Unter dem Motto „Vielfalt“ traf man sich in diesem Jahr. Lebendige Kirche in ihrer ganzen Vielfalt, aber auch Menschen in ihrer ganzen Vielfalt standen im Mittelpunkt. Und entsprechend vielfältig auch das Programm.

10. Kirchenentdeckertag im Kirchenkreis (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz) 10. Kirchenentdeckertag im Kirchenkreis (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Südharz)

Gemeindepädagogin Sophie Knappe von der Jugendkirche spielte gleich zu Beginn ein Lied auf der Gitarre, das immer mehr an Tempo gewann. Mitzusingen glich am Ende einem Spurt auf der Rennbahn. Aber es ging auch ganz ruhig zu. Diana Wand und Christine Berger hatten einen Raum im Blasii-Pfarrhaus komplett mit Planen ausgelegt, hielten Malerkittel und Fingerfarben bereit. Gemalt wurde mit leiser Musik und der wiederholten Lesung der Geschichte des Paradieses. Ganz still und entspannt ging es dort zu. Ruhig war es auch bei Gemeindepädagogin Corina Sänger, die sich in der Domkrypta mit ihrer Gruppe niedergelassen hatte. Keines der Kinder hatte zuvor Kontakt zur Kirche und doch setzten sie sich ganz unbefangen mit dem Thema „Gebet – pray the Lord“ auseinander.

Mit einem Handy begann Sänger ihr Thema, dem Kommunikationsmittel schlechthin. Aber was, wenn keiner erreichbar ist? Gott ist immer für dich da, war die Erkenntnis des Tages für diese Jugendlichen. Er hört uns zu, selbst wenn wir unsere Sorgen nicht laut aussprechen, er kennt uns. In kleinen Handytaschen trugen die Teilnehmer eine Träne, einen Bleistift und ein Dankeschön-Schildchen mit nach Hause. Kleine Hilfsmittel auf dem Weg zum Gebet. Fröhlich hatten sie zuvor alle erzählt, was sie glücklich macht. Und mit diesen guten Gedanken, machten sie sich später wieder auf den Weg.

In den Workshops wurden viele kirchliche Aspekte beleuchtet. Da ging es um die Weltreligionen - von der Bibel über Kirchenmusik bis zu den Glasfenstern und Türmen eines Gotteshauses oder das Entdecken des jüdischen Glaubens. Spannend war es immer, für den einen mehr, den anderen weniger, so vielfältig, wie wir Menschen eben sind.

Organisiert wird diese Großveranstaltung von den Gemeindepädagogen des Kirchenkreises, den Mitarbeitern im Kirchlichen Verwaltungsamt und den Referenten für die Kinder- und Jugendarbeit. Aber ohne die zahlreichen Pfarrer, ehrenamtlichen Mitarbeiter und Kooperationspartner, wäre eine Durchführung dieses Kirchenentdeckertages nicht möglich, darunter auch etliche Jugendliche von der Jugendkirche und dem KILA.

Die Allianz beispielsweise stellte einen Büroraum in ihrem Haus gegenüber der Blasii-Kirche zur Verfügung, während gleich nebenan der Arbeitsalltag weiterging. Auch der Dom öffnete seine Türen weit für mehrere Gruppen, die Flohburg, das St. Josephshaus, die Stadtinfo, die Stadtbibliothek, der Weltladen mit Schrankenlos, Dr. Marion Méndez vom Museum Synagoge Gröbzig, die Diakonie Suchtberatung, die Johanniter Unfallhilfe und die Jugendkunstschule waren mit im Boot, um nur einige zu nennen. Louiza Radeva vom gleichnamigen Tanzstudio sprang sogar noch schnell ein, als ein anderer Workshop auszufallen drohte und tanzte mit ihrer Gruppe fröhlich vor der Blasiikirche. Der 15-jährige Samuel Rumpold reiste extra aus Halle an, um Schülern den positiven Umgang mit Drohnen zu erklären und vorzuführen.

Auf dem anschließenden Markt der Möglichkeiten konnten sich dann noch einmal alle kreativ und aktiv erproben. Hübsche Mitbringsel wurden ebenso hergestellt, wie Kippot bemalt oder tatkräftig beim Sumoringen hingelangt wurde.
Ein jeder hatte am Ende des Tages eine kleine Erinnerung in der Hosentasche und viel Gesprächsstoff für den Heimweg und den Esstisch zu Hause im Gepäck. Kirche, so bunt wie das Leben und damit ganz nah dran.
Regina Englert
Autor: red

Kommentare
Leser 3421
26.06.2018, 08.50 Uhr
Es ist unerträglich,
wie hier Kinder missbraucht werden. Die Indoktrination ist voll um Gange.

Umso unverständlicher ist es, dass sich die Eltern nicht gegen diese Praktiken wehren. Das lässt eigentlich nur einen Schluß zu... traurig!
Leser X
26.06.2018, 09.52 Uhr
Bauchschmerzen
Ganz sicher hatten die Kinder ihren Spaß, und so soll es auch sein.

Dennoch habe ich immer Bauchschmerzen, wenn in scheinbar netter Art und Weise Kinder in eine bestimmte Richtung gedrängt werden sollen. Diese Verquickung von Staat (Schule) und Kirche ist nicht unbedingt als Beitrag zu werten, das Freidenkertum von Kindern zu fördern.
AktenzeichenXY
26.06.2018, 10.21 Uhr
Immer noch besser
als in Amerika - wo bereits Kinder als Model auf den Laufsteg "gezerrt" werden.
Ob das schon hierüber geschwappt ist, weiß ich nicht (aber ich hoffe nicht!)
nordhäuser85
27.06.2018, 11.09 Uhr
Unverständlich
Ich kann absolut nicht begreifen warum das Schulamt zulässt dass eine solche Veranstaltung von den Schulen besucht wird.
othello
27.06.2018, 15.35 Uhr
Kirchenpropaganda
Der evangelische Kirchenkreis Nordhausen ist vermutlich die am besten organisierte Gruppe im Kreis Nordhausen und am besten vernetzte Organisation , mit Vertretern in den maßgeblichen Parteien und weiteren Organisationen.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht in der lokalen Presse Artikel über die Aktivitäten dieser Kirche erscheinen. Im Verbund mit der katholischen Gemeinde haben diese Religionsvertreter einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Lokalpolitik.

Neben dem Drang dieser Kirchenvertreter an die Finanztöpfe des Landes, des Kreises und der Stadt haben sie natürlich auch Interesse daran, dass ihre Religionsgemeinschaften den „Kampf um die Köpfe" voran treiben. Dieses nennt man Missionierung. Wo könnte man hier am besten ansetzen? Natürlich zuerst bei den Kindern!
Diese Propagandaschrift der Frau Englert ist ein beredtes Beispiel dafür, wie man scheinbar positiv in der Gesellschaft wirkt. Schaut man aber genauer hin, erkennt man an den geschilderten Aktivitäten, mit welchen psychologischen Versuchen hier unschuldige Kinder bearbeitet werden. Diese Aktivitäten erinnern an Indoktrinationsversuche obskurer Sekten.

Es ist schon schlimm, dass sich hier vermutlich auch staatliche Schulen unkritisch und willig einbinden lassen. Eigenartig ist es auch, dass hier vermutlich auch über das Schulamt Zustimmung erfolgte und vermutlich auch Kosten übernommen wurden ( Busse). Diese gesamte Aktion verstößt nach meiner Meinung gegen das Neutralitätsgebot staatlicher Stellen.
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