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Di, 07:45 Uhr
05.06.2018
Lehrermangel am Gymnasium

Entscheid per Losverfahren

Am Humboldt-Gymnasium sieht man sich dieser Tage einer ungewohnten Situation gegenüber: für die zweite Fremdsprache sind nicht genug Lehrer vorhanden. Nun sollte das Los entscheiden wer in den nächsten Jahren Russisch und wer Französisch lernen wird. Eine Lösung, die nicht alle Beteiligten begeisterte...

Altes Schulgebäude des Humboldt-Gymnasiums (Foto: Angelo Glashagel) Altes Schulgebäude des Humboldt-Gymnasiums (Foto: Angelo Glashagel)

Den umgekehrten Fall, also das sich nicht genug interessierte Schüler finden um eine bestimmte Sprachklasse aufzumachen, damit hat man am Gymnasium schon lange Erfahrung. Solche "Wellenbewegungen" gebe es immer wieder, sagt der amtierende Schulleiter Volker Vogt. Die Lösung per Losverfahren sei zwar neu, aber kein ungewöhnlicher Vorgang, entsprechende Regelungen gebe es in jedem Bundesland, bisher habe man das Verfahren am Gymnasium nur nie anwenden müssen.

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Insgesamt hatten sich am Humboldt 38 Schüler dazu entschlossen als zweite Fremdsprache Französisch zu wählen, zu viele für den aktuellen Lehrkörper. Ein direkten Mangel habe man nicht, sagte Vogt der nnz dazu, lediglich eine Lehrkraft werde aus persönlichen Gründen zeitweilig nicht zur Verfügung stehen. "Unsere personelle Situation ist zwar angespannt, aber nicht mit der der Regelschulen zu vergleichen", erläutert der Schulleiter, "eine Schule braucht einen gesunden Überhang um Ausfälle kompensieren zu können, solange das nicht der Fall ist werden wir uns immer im Mangelbereich bewegen". Man könne keine Klassen aufmachen, die man nicht unterrichten könne, deswegen müssten Wege gefunden werden gerechte Lösungen herbeizuführen, anders gehe es nicht.

Bei einigen Eltern regte sich ob des Losverfahrens dennoch Widerstand, der Nachwuchs sollte unbedingt Französisch statt Russisch lernen. Es gebe zwar einen Anspruch darauf in der Schule eine weitere Fremdsprache zu erlernen, aber nicht auf darauf eine bestimmte Sprache wählen zu können, erklärt der Schulleiter, in Klasse 9 und 11 gebe es über das Wahlpflichtfach zudem noch weitere Möglichkeiten gibt, andere Sprachen zu wählen. "Ich bin dankbar, dass sich auch der Elternrat eingeschaltet hat und den Kompromiss sucht", so der Schulleiter weiter, noch am gestrigen Abend waren die strittigen Fragen geklärt, die Mehrheit stand hinter dem Entscheid per Losverfahren.

Die Personallücke bleibt hingegen bestehen, zumindest für einige Zeit. Der nötige "Überhang" an Lehrkräften fehlt derzeit nicht nur am Humboldt-Gymnasium. Im ganzen Freistaat reichte es "hinten und vorne nicht", sagt Vogt. Die Situation sei nicht neu und es gebe keinen Grund in Panik zu verfallen, am Humboldt-Gymnasium sei man immer noch in der komfortablen Lage insgesamt drei Fremdsprachen anbieten zu können, mehr als manch andere Schule.

Auch in Erfurt müht man sich um Lösungen, nur scheint die Kompromissfähigkeit hier weniger ausgeprägt. Die Ideen die es zur Behebung der Problematik gebe seien an sich gut, meint der Schulleiter, baldige Besserung erwartet er aber nicht. Widerstreitende Interessen im Landtag würden ihren politischen Streit derzeit auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler austragen.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Bodo Bagger
05.06.2018, 08.18 Uhr
wer würde sich nur um die Bildung kümmern
und um unsere Straßen und Flughäfen wenn nicht der Staat.

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, gebildete Kinder sind den kommunistisch, sozialdemokratisch, grünen Provinzfürsten ein Dorn im Auge. Könnten diese gebildeten Kinder doch eines Tages einmal einen höheren Bildungsstand erreichen als diese selber, was bei einigen Exemplaren allerdings auch nicht sonderlich schwer sein dürfte.

Libertäre Grüße
geloescht 010
05.06.2018, 08.27 Uhr
Ungeheuerlich
Was hier öffentlich berichtet und diskutiert werden muss ist ungeheuerlich !
Das einzige Gut welches Deutschland besitzt sind unsere Menschen und hier im Besonderen unsere Kinder.
Die höchsten Steuerereinnahmen aller Zeiten, Arbeitslose Lehrer ( 2 Adressen von Absolventen können bei mir sofort abgefragt werden ) - das passt doch alles nicht zusammen.
Wie Dumm im wahrsten Sinne des Wortes sollen wir und die jungen Menschen gemacht werden ???
Steuerverschwendung als Straftatsbestand einführen und die MissRegierenden abwählen.

Misswirtschaft die einer Bananenrepublik alle Ehre machen würde, planloses Handeln überall.
Sofort die 4,5 Millionen für den Hotspot in den Schuletat ! HEUTE NOCH !

Jörg Prophet
Blueman
05.06.2018, 09.23 Uhr
Oooooh mein Gotttt
Das ist der Anfang des Untergangs des Abendlandes...

Ach nee war schon öfter so..."..solche Wellenbewegungen gebe es immer wieder.."

Bleibt nur eine Lösung: Alle Russischlehrer entlassen und Französischlehrer mit den 4,5 Mio Euro aus dem Westen mit doppeltem Gehalt anwerben. Ach nee, geht ja auch nicht. Mit dem russischen Partner muss man sich ja auch noch irgendwie verständigen.

Ihr Gejammer und ihre verlogene Empörung hat mit Realpolitik nichts zu tun. Da sie ja sowieso nicht in den Stadtrat einziehen (und schon gar nicht in den Kreistag), können sie ja auch so weiter machen. Dann müssen sie ja auch nicht liefern. Können sie ja eh nicht.
geloescht 011
05.06.2018, 10.32 Uhr
Sehr geehrtes Bluemann,
Wo und Wann und mit welcher Anzahl an Stimmen die AfD einzieht ( oder auch nicht ) entscheidet der Wähler. Und das ist gut so.
Was Sie hier an Politik Ergebnissen abliefern und auch noch rechtfertigen sind für mich und meine Parteifreunde Straftatbestände, denn Bildung ist ein Recht welches im Grundgesetz verankert ist und eine pflichtige Aufgabe.

Sie können weiter mit den Zuständen zufrieden sein - Ihr gutes demokratisches Recht.

Sie können Ihre Einstellung und Ihre Verantwortung gegenüber Ihren Kindern und Enkeln sicher rechtfertigen - ICH die Meinige auch.

Jörg Prophet
Leser X
05.06.2018, 11.01 Uhr
Systembedingte Verwerfungen
Was für ein Jammer und was für ein Schlaglicht auf die "Bildungsrepublik" Deutschland. Da gab es mal einen abgeschafften deutschen Staat, der hatte da viel mehr auf dem Kasten.

Nein, völlig egal, ob "kommunistische, sozialdemokratische, grüne Provinzfürsten" oder die schwarzen Provinzfürsten hier regieren. Wir erleben auch in der Bildungspolitik weiter nichts als eine Systemkrise.

Mag man es nun wahrhaben wollen oder nicht: zum Kapitalismus deutscher Prägung gehört eine Bildung, die sich nicht "rechnet". Sie wirft unverschämterweise einfach keinen Profit ab. Also hat sie ein Schattendasein zu fristen. 12 Jahre Merkel samt Unfähigkeit zu Reformen geben der Bildungsmisere dann den Rest.
Blueman
05.06.2018, 11.45 Uhr
Unterricht findet statt
Dennoch muss an dieser Stelle nochmal deutlich darauf hingewiesen werden, dass im Rahmen der Fremdsprachenausbildung kein Unterrichtsausfall stattfindet, sondern "lediglich" eine andere Fremdsprache gewählt werden muss da ansonsten die Klassenstärke bei 38 Schülern liegen würde. Die Frage ist doch an dieser Stelle, ob eine Klassenstärke von 19 Schülern besser ist? Natürlich ist sie das, aber ist eine Klassenstärke von 9 Schülern in 2 Klassen dann im nächsten Jahr gerechtfertigt oder sollte dann nicht lieber eine Klasse mit 18 Schülern eingerichtet werden? Und was macht man dann mit dem "überschüssigen" Lehrer (Leerer)?

Jörg Prophet?
N. Baxter
05.06.2018, 12.10 Uhr
Bildung und Abschluss per Losverfahren
ebenso wie Asyl- und Sozialbescheid, Facharzttermin, Fussball-WM und Submission? Vielleicht dann aber auch mal Politiker bzw. Ministerposten...
Psychoanalytiker
05.06.2018, 12.20 Uhr
Es gibt also keinen Anspruch ...
... eine bestimmte Zweitsprache erlernen zu dürfen. Wie wäre es denn, wenn die Schüler statt Russisch oder Französisch unsere neue Sprache Arabisch erlernen dürfen. Die Medien betonen ja immer wieder, dass viele Fachkräfte ins Land gekommen seien. Da werden sich doch sicher ein bis zwei Lehrer für Arabisch finden. Diese Sprache hat Zukunft. Und das Ganze hätte nicht nur den Vorteil, dass die Schüler von heute die Sprachen-Lehrer von morgen werden könnten. Diese bilden dann weiter aus und der Integration ständen weniger Hindernisse entgegen. Integration darf keine Einbahnstraße sein, auch wir könnten uns so anpassen. Warum sollen arabisch sprechende Menschen Deutsch lernen, umgekehrt geht es doch auch. Anders herum könnte in den Moscheen aber auch Deutsch gesprochen werden. Angela Merkel und ihr Ministerstab haben ja oft genug geäußert, dass die Imame den Koran in deutscher Sprache lehren sollten. Wir schaffen auch so etwas.

Also nur Vorteile, wenn Arabisch gelehrt werden würde.....
Blueman
05.06.2018, 12.48 Uhr
Das hat aber lange gedauert
Naja immerhin 6 Kommentare bis man den Lehrermangel, der in diesem Fall nicht dazu führt, dass kein Unterricht stattfindet, auf das achso beliebte Thema Flüchtlinge gebracht wird.

Respekt und Anerkennung für ihre Geduld! Wobei so ein bisschen armselig ist das schon, dass jede Diskussion hier in diesem Thema endet.
Leser X
05.06.2018, 12.58 Uhr
Psychoanalytiker...
... muss man denn das Thema Migration zwanghaft überall unterbringen? Die verkorkste bundesdeutsche Bildungspolitik gab es schon lange vor der Zuwanderungsdebatte.
Rosenkavalier53
05.06.2018, 13.04 Uhr
Interessanter Ansatz
Den Ansatz an Schulen die Arabische Sprache zu lehren finde ich einen sehr interessanten Ansatz. Schließlich bildet die Sprache den Schlüssel zum Verständnis gesellschaftlicher und kultureller Zusammenhänge. Das würde den vielen Angstmenschen vielleicht helfen sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, statt permanent dem Versuch zu erliegen einen parallelen nationalistischen Diskussionsraum zu schaffen, anstatt die wirklichen Stärken des deutschen Volkes nach 1945 anzuerkennen und für die Zukunft zu bewahren. Nur zur Erinnerung: Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Friedfertigkeit. Neben diesen drei Beispielen gibt es sicher noch mehr deutsche Attribute, diese sollen jedoch hier genügen. Werfen sie diese Errungenschaften nicht über Bord. Wie wollen sie das ihren Kindern und Enkeln erklären?

Darüber hinaus könnten so viele Flüchtlinge ein sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erlangen. Heutzutage würde mand a wohl "win win Situation" zu sagen.
Joerg Esser
05.06.2018, 13.06 Uhr
Schön wäre es gewesen,
wenn der Fragesteller auch mal danach gefragt hätte, wo das eigentliche Problem zu suchen ist. Ob darin, dass das Schulamt keine Stellen ausschreibt, oder eher daran, dass es keine Bewerber für Stellen in Nordthüringen in diesen Fächern gibt?
So lange es keine Regelung geben wird, die ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer zumindest auch ein paar Jahre in die Fläche schickt, werden die frisch ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer immer weiter in die attraktiveren Regionen an der Perlenkette der A4 oder in westlichere Bundesländer ziehen.
Das Schimpfen auf diverse (gar nicht zuständige) Politikerinnen oder Politiker, wie hier in den Kommentaren hilft da zwar dem Frustabbau diverser Kommentatoren, aber nicht dem Problem.
geloescht 011
05.06.2018, 13.09 Uhr
Sehr geehrter Frau/Herr Blueman
ich sehe die Bildung als die zentrale Aufgabe des Staates, insbesondere die des deutschen Staates da wir keine anderen Ressourcen haben.
Ich denke in soweit sind wir uns einig.
Vielleicht erzielen wir auch noch Einigkeit darüber das Deutschland die geplanten Kosten für die Anhebung der von der NATO geforderten Mittelerhöhung ablehnen könnte und auch auf die zusätzlichen 12 Milliarden verzichtet um weitere EU Einheitsstaats - Träume zu realisieren.
DANN hätten unsere durchaus qualifizierten Pädagogen mit Sicherheit die Mittel um den Unterricht Bedarfsgerecht zu gestalten.

Es liegt mir fern unseren Pädagogen Kritik angedeihen zu lassen, denn sie sind heute schon die Sparmeister der Nation.

Meine Kritik richtet sich gegen die Politik welche den Bereich der Bildung sträflich vernachlässigt und diesen Bereich nur noch für Ideologische Klassenkämpfe nutzt.

Denken Sie doch bitte an den Beitrag vor geraumer Zeit, als dem Kultusminister in Ellrich eine Rechnung für privaten finanzierten Unterricht überreicht wurde. Bitte erinnern Sie sich an den Bericht in dem uns mitgeteilt wurde, das tausende Thüringer Zeugnisse ohne kompletten Notenspiegel auskommen müssen, weil einige Fächer nicht mehr gegeben werden " können ".

Das Humboldt Gymnasium ist heute nur die Spitze des Eisberges und mit der Kommentarfunktion werde ich mich äußern. Überzeugen kann und will ich Sie nicht Herr Blueman. Bleiben Sie schön zufrieden.

Meine beiden Kinder konnten das Humboldt besuchen und deshalb weis ich auch wie das Lehrerteam dort kämpft - seit Jahren !!!
Planstellen und Bausubstanz - beides Baustellen seit Ewigkeiten.

Sie sind sicher auch zufrieden mit dem Baufortschritt !?
Ich als Bürger nicht, da ich keine Fortschritte sehe.
Ich sehe ein Provisorium das zum Dauerzustand wird.
Ich sehe Planungen die über den Haufen geworfen werden, Abriss und Neubau ist jetzt billiger als Renovierung.

Ich könnte sagen, das meine Kinder ausgebildet sind, aber das ist mir persönlich zu kurz gedacht. Meinen Enkeln fühle ich mich auch Verantwortlich.

Herr Landrat Jendricke hat in einer der letzten Kreistagssitzungen berichtet, das ein intern durchgeführte Analyse des Investitionsstau ergeben hat, die allein im Kreis bei den Schulen rund 70 Millionen € ausweist. die genaue Zahl kann Ihnen der Landrat geben.
Sie haben recht - es könnte noch schlimmer sein.

Meine Staatsbürgerschaft sehe ich nicht nur als Sammelkarte für Rechte sondern auch als Aufgabenpakete. Einmischen in unsere Lebenswelt gehört dazu, Aufmerksamkeit schaffen auch und in meiner Selbstbewertung gehört eben auch eine Alternative für Deutschland dazu.
Wenn andere Bürger uns ein Mandat geben werden wird es so werden. Wenn nicht - dann haben wir ein Angebot unterbreitet das keine Mehrheit fand. Für uns kein Problem als Demokraten.

In diesem Sinne Herr oder Frau Blueman

Jörg Prophet
Psychoanalytiker
05.06.2018, 14.06 Uhr
@ Blueman und Leser X
Sie möchten von mir eine Antwort. Zunächst finde ich den Kommentar von Rosenkavalier53 sehr passend. Ergänzend muss ich aber darauf hinweisen, dass derzeit mangels eines Einwanderungsgesetzes gar keine Integration oder Migration möglich sein dürfte. Asyl bedeutet nämlich Schutz so lange man Schutz benötigt. Nach Entfall der Voraussetzungen bedeutet dies Rückführung in die Heimatländer. Damit Sie es nicht falsch verstehen, ich sehe das nicht so, bin für ein Einwanderungsgesetz, aber die CSU ist derzeit dabei, dies exakt so umzusetzen. Diese Christ-Populisten wollen sogar in Bayern eigene Rückführungen organisieren, wissen bloß noch nicht, wie es umgesetzt werden soll.

Hinsichtlich der Sprache bleibe ich dabei. Arabisch lernen wird zukünftig nicht falsch sein. Und auch aus der Einbahnstraße muss eine mehrspurige Allee werden. Wir Deutschen sind mehr oder weniger sprachfaul. In Grenzgebieten sprechen unsere Nachbarn meist deutsch, wir aber kaum dänisch, polnisch, tschechisch, holländisch und selbst französisch. Und meine Aussage, dass Angela Merkel & Co. möchten, dass in Moscheen der Islam in deutscher Sprache gelehrt werden soll, ist auch fakt. Da dies kaum umzusetzen ist, ist für unser "Verstehen" arabisch lernen einfach notwendig.

Und wenn wir ein Multi-Kulti-Land sein wollen, gehört zukünftig auch Ararabisch dazu. Sonst können Sie sich vielleicht mit ihrem Nachbarn über den Gartenzaun gar nicht oder nur sehr schlecht verständigen ...
Real Human
05.06.2018, 16.54 Uhr
Multiple Persönlichkeiten gesucht!
Auch in ernsten Situationen sollte man seinen Humor nicht restlos verlieren, denn „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!“ schrieb schon Friedrich Hölderlin. Auch am guten alten Humboldt-Gymnasium wird es bald keine Personallücken mehr geben. Die viel beschworene Künstliche Intelligenz wird die Lücken bald schließen, denn wenn man vielleicht schon bald Menschen klonen kann, indem man sie in AndroidInnen hochlädt, so kann man dies auch mit Russisch- und Französischlehrern tun.

Welche Möglichkeiten unsere Zukunft bietet, können Frau und Mann sich z.B. in dem Film „Her“ anschauen (Siehe z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=6Gb2gfXX454!) Die Hauptfigur des Films, Theodore Twombly, lädt sich ein völlig neues „Betriebssystem“ auf sein Smartphone. Es nennt sich selbst Samantha, erledigt z.B. alle lästige Korrespondenz und verliebt sich am Ende sogar in Theodore. Allerdings stellt sich zum Schluss heraus, dass Samantha quasi eine multiple Persönlichkeit ist:

Sie bestätigt, dass sie weitere Beziehungen habe „und gibt an, sowohl mit 8316 weiteren Menschen als auch Betriebssystemen in engem Kontakt zu stehen. In 641 davon sei sie inzwischen verliebt. Samantha beteuert, dass dies ihre innige Liebe zu ihm in keiner Weise herabsetze. Später an diesem Tag verrät Samantha ihm außerdem, dass sich die Gruppe der Betriebssysteme kontinuierlich weiterentwickele.“ [https://de.wikipedia.org/wiki/Her_(2013)]

Der zukünftigen Pädagogik eröffnen sich so gesehen ungeahnte Möglichkeiten. Jeder Schüler bekommt seinen persönlichen Russischlehrer. Damals hatte ich am gleichen Ort beim Kreisfachberater sehr anstrengenden und fordernden Russischunterricht. Er wollte mich (vergeblich) von Note 4 noch auf 3 bringen. Nur ich wollte nicht. Ich lernte später im Kulturbund Esperanto und hatte damit mehr Möglichkeiten, aus dem roten Mustopf „DDR“ mal herauszukommen. Die Stasi dokumentierte aber auch gleich meine Kontakte nach Südamerika.

Zum Glück gilt heute, „things are much easier today“. Zukünftig spaltet sich die Advanced Personality gleich in mehrere Identitäten auf. Die eine Person lernt Russisch, die andere arabisch. Wieder eine andere ist gleichzeitig auf der Bundeswehrakademie und in einer islamistischen Terrorzelle. Man kann ja – nur so zur Übung und ohne wirklich böse Absicht – schon mal unter verschiedenen Nicknamen Kommentare schreiben und vielleicht z.B. einen Streit zwischen Antifa und AntiAntifa abliefern. Nur sollte man nicht mit gleichem RealNamen(?) sich mal als „Realität“ und dann als „LieberNicht“ der Leserschaft präsentieren. So etwas sollten vor allem aufstrebende Politiker lieber nicht machen, denn es könnte das Publikum irritieren. Es liebt bekanntlich nur glaubhafte Propheten. (Außer den ganz Gläubigen natürlich und Guano verkauft man besser im Gartenmarkt.)

In diesem prophetischen Sinne unterschreibe ich schon mal mit

Raimund Kurzweil

Nein, "lieber nicht", denn Google kriegt alles mit!–)
Boris Weißtal
06.06.2018, 10.11 Uhr
Versachlichung
Das vorliegende Problem ist weder bei der Schule noch bei irgendwie gefärbten Kommunalpolitikern verschuldet worden. Es ist das Versagen der Bundes- und insbesondere der Landespolitik. Die Landepolitik verliert auch durch die fortschreitende Internationalisierung immer mehr Zuständigkeiten. Ihr verbleibt weitgehend die Bildungspolitik und die innere Sicherheit als Spielwiese für profilierungssüchtige Politiker. Daher werkelt und experimentiert jede neue Landesregierung an "ihrer" tollen Bildungspolitik. Bundesweite abgestimmte und bedarfsorientierte Bildungspolitik? Fehlanzeige!
Noch vor wenigen Jahren konnten sich Lehramtsabsolventen auf eine Karriere als Taxifahrer einstellen. Dabei war der Lehrermangel aufgrund der Geburtenzahlen und der Rentenstatistik absehbar. Doch statt den Lehrerberuf zu bewerben wurde die Verbeamtung abgeschafft oder wie in Thüringen Berufseinsteiger nur in Teilzeit eingestellt. Folge: Weniger Lehramtsstudenten und die guten Absolventen gingen in andere Bundesländer. Sachsen setzt nun der Problematik die Krone auf: Die bieten befristeten/probezeitbelasteten Lehrern anderer Bundesländern die sofortige Verbeamtung und Aufstiegsmöglichkeiten an. Gut für Sachsen, verlagert aber nur das Problem, statt es zu lösen.

Wir brauchen dringend eine bundesweite einheitliche Bildungspolitik, die den Bedarf ins Auge fasst. Wieso sonst werden tausende Ethnologiestudienplätze angeboten, deren Absolventen niemand braucht? Ganz einfach: Weil wenn diese Deppen nicht bei uns studieren, gehen sie in andere Bundesländer. Das muss verhindert werden (Ironie).
Wettbewerb mag ein sinnvolles Steuerungsinstrument sein. Aber wann kapieren unsere Landesbildungspfuscher, dass dieses Instrument nicht für die Bildung taugt? Nie, weil die Länderebene dann endgültig überflüssig wäre! Aber wer sägt schon den Ast ab, auf dem er sitzt, auch wenn er dann für die Zukunft unserer Gesellschaft etwas Sinnvolles täte?
geloescht 010
06.06.2018, 14.01 Uhr
Sehr geehrter Herr Kurzweil
und werte weitere Kommentatoren.
Ich unterschreibe meine Kommentare immer mit meinem Klarnamen, da ich durch die Nutzung verschiedener Endgeräte zwei Accounts eingerichtet habe.
Das tut mir leid. Ich will weder täuschen noch mir selbst Kommentare schreiben. LieberNicht und Realist ist jedesmal Jörg Prophet, Am Hagenberg 2 hier in Nordhausen.
Politiker muss ich auch nicht werden da ich von meinen beruflichen Tätigkeiten zufriedenstellend leben kann. Auch werde ich von mir wichtigen Menschen als Person geschätzt und brauche nicht die Macht des Volkstribunen um meinen Bedarf an Nächstenliebe zu decken.
Sollte ich mich doch zur Kommunalwahl stellen, dann nicht weil ich nichts anderes kann oder ich Einkünfte brauche sondern weil mir bestimmte Zustände nicht als Rechtens erscheinen. Da ich dazu Wählerstimmen benötige besteht also die Chance , das mich genügend Leute nicht wählen. Dann geht von mir zumindest keine Gefahr fürs Wohlfühlklima aus.
Danke für den Hinweis zu meiner mehrfachen Identität. Die Altersfeststellung habe ich durchführen lassen ! Die Kommune kann für mich keine zusätzlichen Kosten aus dem Jugendhilfegesetz geltend machen.
Beste Grüße
Jörg Prophet
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