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Fr, 15:07 Uhr
04.05.2018
Jede zweite Schule betroffen

Schulleiter bestätigen Gewaltproblem

An fast jeder zweiten deutschen Schule (48 Prozent) hat es in den letzten fünf Jahren Fälle von seelischer Gewalt gegen Lehrpersonen gegeben, an mehr als jeder vierten (26 Prozent) auch körperliche Übergriffe. Dies ergab eine repräsentative Umfrage unter Deutschlands Schulleitungen, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) durchgeführt hat...

Für die Erhebung wurden im Januar und Februar dieses Jahres 1200 Schulleiterinnen und Schulleiter befragt. „48 Prozent – das sind rund 16.000 Schulen in Deutschland, an denen Lehrpersonen beleidigt, bedroht oder gemobbt werden“, veranschaulicht Rolf Busch, Landesvorsitzender des tlv thüringer lehrerverband, welcher als Landesverband zum VBE gehört.

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„Und an mehr als 8000 Schulen kommt es zu physischer Gewalt.“ Heruntergerechnet auf Thüringen, so Busch weiter, bedeute dies, dass an mehr als 400 allgemeinbildenden Schulen seelische und an mehr als 200 Schulen körperliche Gewalt gegen Lehrpersonen ausgeübt wird. „Hier weiterhin von Einzelfällen zu reden, wäre ein fatales Zeichen für alle Beteiligten.“

Schulleiter bestätigen Angaben der Lehrer

Die aktuelle Studie, so der tlv-Landesvorsitzende, bestätige eindrücklich die Ergebnisse einer Lehrerbefragung vom Herbst 2016. In der ebenfalls vom VBE in Auftrag gegebenen und von forsa durchgeführten Erhebung hatten 21 Prozent der Befragten Fälle von körperlicher Gewalt an ihrer Schule gemeldet, 55 Prozent Fälle von psychischer Gewalt. „Wir haben es also nicht nur mit der Wahrnehmung von Betroffenen oder potenziell Betroffenen zu tun. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse der Schulleitungen deutlich auf, dass sich trotz der erheblichen medialen Aufmerksamkeit nach der ersten Studie die Lage keinesfalls gebessert hat“.

Die aktuelle Erhebung liefere jedoch auch eine Bestätigung dafür, dass vor allem an den Grundschulen körperliche Übergriffe immer mehr an der Tagesordnung seien, erklärt Busch. „Ein Drittel der Grundschulen vermeldet physische Gewalt. Das ist das exakt doppelt so viel wie an allen den weiterführenden Schulen zusammen.“ Aber auch im Bereich der psychischen Gewalt liege der Anteil der Grundschulen mit 46 Prozent deutlich höher als an den Gymnasien (33 Prozent). „Man muss kein ausgesprochener Pessimist sein, um zu erkennen, dass hier ein handfestes Problem auf die Gesellschaft zukommt.“

Selbst die Schulbehörden kooperieren nicht immer

Mehr als jede zehnte Schulleitung (13 Prozent) gab an, betroffene Kolleginnen und Kollegen in Fällen von Gewalt nicht ausreichend unterstützen zu können. Die Gründe hierfür liegen bei nicht kooperierenden Schülern (63 Prozent) und Eltern (59 Prozent). Bei immerhin einem Drittel ist die Ursache, dass das Schulministerium sich des Themas nicht ausreichend angenommen habe. Bei 11 Prozent der Befragten war die Meldung von Gewaltvorfällen von den Schulbehörden nicht gewünscht. „Das kann und darf einfach nicht sein“, kritisiert Busch. „Wenn nicht von den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung endlich klare Zeichen gesetzt werden, bleibt es ein Kampf gegen Windmühlen.“

Das Thüringer Kultusministerium habe bei einer gleichzeitig vom VBE initiierten Befragung aller Bildungsministerien zum Umgang mit schulischer Gewalt nur mittelmäßig abschnitten. In Thüringen würden immerhin die sogenannten besonderen Vorkommnisse erfasst und auf parlamentarische oder Medienanfragen hin öffentlich gemacht. „Hier passiert mehr als in Bayern, wo keinerlei Statistik zu den Vorfällen von Gewalt gegen Lehrkräfte geführt wird. Aber da ist noch Luft nach oben.“ In Berlin zum Beispiel, so Busch, sei man deutlich weiter: Dort würden im Rahmen von halbjährlichen schriftlichen Anfragen die Zahlen veröffentlicht, wobei neben tätlichen auch Angriffe verbaler Natur erfasst würden. Außerdem seien dort neben Polizei und Schulbehörden auch Schulpsychologen in das Meldeverfahren involviert. „Die vom tlv gebetsmühlenartig geforderten multiprofessionellen Teams spielen also sogar bei der Erfassung von Gewaltvorfällen eine entscheidende Rolle.“
Autor: red

Kommentare
wyski
04.05.2018, 15.58 Uhr
Lehrer
haben früher Kinder geschlagen !
Ja mich auch ! und ...........
tannhäuser
04.05.2018, 17.12 Uhr
Einzelfälle
Unter umgekehrten Voraussetzungen.

Jeder von uns hatte Geschichten von Lehrern mit Schlüsselbunden und Zeigestöcken in petto.

Messer in der Schule und ernsthafte Tätlichkeiten sowie verbale Bedrohungen gegen Lehrer und in der Schülerschaft sind schon eine andere Liga.

Aber wir schaffen das!
Realist 1.0
04.05.2018, 21.40 Uhr
Die werte Lehrerschaft sollte erst einmal ihre Vergangenheit aufarbeiten
Lehrer die zu DDR Zeiten und kurz nach der Wender Schüler beleidigt, schikaniert oder körperlich gezüchtigt haben, spielen sich heute als Superlehrer auf und wollen heute von ihrer schmutzigen Vergangenheit nicht mehr wissen. Wie schon in meiner Überschrift angeführt, sollte die Lehrerschaft erstmal vor ihrer eigenen Haustür kehren da liegt genügend Dreck.
moonwalk
04.05.2018, 22.47 Uhr
@Realist 1.0
Genau so, alle heutigen Lehrer haben früher gezüchtigt und die Schüler gedemütgt, richtig so. Dann ist die Gewalt einzlener Schüler völlig gerechtfertigt.
Suchen Sie noch einmal eine heutige Schule von innen auf, vielleicht lernen Sie ein wenig mehr...
henry12
05.05.2018, 08.17 Uhr
Komisch.......
...jetzt regen sich die ehemaligen doofen Kinder als Erwachsene über Ihre ehemaligen Lehrer auf. Und schikanieren dann die Lehrer ihrer unfähigen Kinder.
Was hat das bitte mit der DDR zu tun. Oder ist die wieder die Projektionsfläche für alles bekloppte von heute ? Da ist wohl wieder mal jemand heute zu kurz gekommen und die Lehrer von damals haben Schuld ?
geloescht 20210830
05.05.2018, 10.37 Uhr
Geht gar nicht
Also erstens wurde ich in der DDR weder geschlagen noch misshandelt in der Schule. Ja es gab mal das anfliegende Schlüsselbund oder eine Kopfnuss weil wir mit schwatzen nicht aufhörten.... Das wars aber auch.

Und wer von den. Kommentatoren, die Gewalt an Schulen hier so gar nicht falsch finden, hat mal darüber nachgedacht, dass so ein Verhalten nie auf nur einen Lebensbereich beschränkt ist. Wenn dieselben Kids dann im Bus oder der Straßenbahn jemand angreifen, wird dann laut nach hohen Strafen gerufen. Dabei muss man gleich am Anfang was unternehmen, nach dem Motto : Was Hänschen nicht lernt....... Und nein, ich bin kein Lehrer, aber Mutter eines 17jährigen und nein,auch in seiner Schule war nicht alles toll und auch nicht alle Lehrer, was man sich wünschen würde.... Das ist aber kein Grund, gewalttätig zu werden!
Realist 1.0
05.05.2018, 13.32 Uhr
@moonwalk, @henry12
1. Ich habe nie behauptet das körperliche Gewalt einzelner Schüler gerechtfertigt ist, aber heisst es nicht immer wie in den Wald hinein schalt so schalt es auch wieder raus.

2. Mir reicht der Realschulabschluss und zwei abgeschlossene Berufsausbildungen vollkommen.

henry12 was meinen sie eigentlich mit doofen Kinder, sie sollten nicht von sich selbst auf andere schließen.
Franziskus
05.05.2018, 18.11 Uhr
Richtig,
Realist1.0.
Das ein großer Teil überhaupt für den Schuldienst in einer Demokratie zugelassen worden , fragwürdig ?
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