So, 13:43 Uhr
11.03.2018
Kunsthistorische Ausstellung im Schloss Heringen
Lebensgeschichte einer deutschen Königin
Kommenden Mittwoch jährt sich zum 1050. Mal der Todestag von Königin Mathilde. Was lag näher, als anlässlich dieses historischen Datums eine Ausstellung zu konzipieren. Und wer wäre für eine solche Aufgabe besser geeignet als Heidelore Kneffel. Denn sie hat sich seit 1993 intensiv mit dem Leben und Wirken dieser bedeutenden Persönlichkeit beschäftigt…
Mathilde, grande figure dynstique - so hat Heidelore Kneffel diese kunsthistorische Ausstellung genannt. Sie hat diesen Titel einer Abhandlung des französischen Historikers Patzrick Corbet aus dem Jahr 1986 entnommen. In dieser Schrift hat sich der Autor mit der Ottonenzeit beschäftigt und dabei die besondere Stellung der Frauen in dieser Zeit untersucht, zu der u.a.auch Königin Mathilde gehört.
Eigentlich sollte diese Ausstellung in der Rolandstadt präsentiert werden. Doch aus unterschiedlichen Gründen sah sich die Stadt Nordhausen dazu nicht in der Lage. So wichen die Organisatoren ins Schloss Heringen aus und fanden, anders als in Nordhausen, freundliche Unterstützung durch die Stadtverwaltung und den Verein Interessengemeinschaft Schloss Heringen 1327. Letzterer fungiert als Gastgeber und Mitorganisator.
So stand verdientermaßen Dr. Klaus Moser, Vorsitzender der Interessengemeischaft, einer riesigen Anzahl interessierter Gäste gegenüber, die er auch im Namen von Kuratorin Heidelore Kneffel herzlich willkommen hieß. Schließlich sprudelte sie in der ihr eigenen Art gleich los und nahm die Anwesenden mit in die Zeit des frühen Mittelalters, in die Zeit Königin Mathildes. Eingehend ließ sie die Lebensgeschichte der ersten deutschen Königin Revue passieren.
Da bereits in unzähligen Veröffentlichungen das Leben und Wirken von Mathilde tiefgründig beleuchtet wurde und ja auch die Ausstellung mit zahlreichen Schautafeln und Gemälden davon Kunde gibt, soll hier auf eine Wiederholung verzichtet werden. Nur soviel: Mit 14 Jahren wurde sie mit König Heinrich vermählt, gebar drei Söhne - Otto, Heinrich und Brun sowie zwei Töchter - Gerberga und Hadwiga. Königin Mathilde und Ihr Gemahl, König Heinrich, bauten die Region um den Südharz zur Machtbastion in Mitteleuropa aus.
Mathilde galt als sehr gebildet, beriet ihren Mann in politischen Fragen und bewies großes diplomatisches Geschick. Nach dem Tod König Heinrichs gründete sie inmitten der Burganlage Nordhausen 961 ein Damenstift, verschaffte sich Respekt unter den Machthabern der Zeit und hatte ein Herz für Arme und Kranke. Sie war eine sehr fromme Frau. Und sie hatte zwei Viten (Lebensbeschreibungen) – für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich für eine Frau. Sie überlebte ihren Mann Heinrich 32 Jahre. Mathilde starb am 14. März 968 in Quedlinburg.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die Nordhäuserin Karin Kisker auf Bitten Kneffels ein Kunstwerk mit dem Bildnis Mathildes geschaffen hat und damit die Ausstellung eindrucksvoll bereichert. Zudem verwies die Kuratorin darauf, dass im Nordhäuser Dom eine Stifterfigur an die Heilige Mathilde erinnert. Dabei verriet sie, dass sie schon mal einen Blick in das erneuerte Innere des Domes werfen konnte und sehr angetan war von der Ausgestaltung. Es ist meine Lieblingskirche. Ich liebe diesen Dom, gab sie ihrer Freude Ausdruck.
Da strahlte auch der anwesende Dompfarrer Richard Hentrich. Er hatte lobende Worte für die Macher der Ausstellung, insbesondere für Heidelore Kneffel, und lud zur festlichen Wiedereröffnung des Gotteshauses am 25. März (Palmsonntag) um 10.30 Uhr im Rahmen eines Hochamtes herzlich ein.
Gewichtigen Anteil an der kunsthistorischen Schau hat auch der Verein für lebendiges Mittelalter. Mitglieder des Vereins präsentierten sich bei der Ausstellungseröffnung in ihren historischen Trachten als Königin Mathilde (Hannelore Müller), König Heinrich (Wolfgang Müller) nebst Gefolge. Vorsitzende Hannelore Müller erinnerte dabei an die Initiative des Vereins bei der Wiederauferstehung der Gemälde -Triologie mit Szenen des Abschied Otto I. von seiner Mutter Mathilde.
Die Sonderausstellung ist bis 27. Mai 2018 zu den Öffnungszeiten des Schlosses (Dienstag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr) zu sehen. Führungen durch die Ausstellung sind für den 23. März und 24. April jeweils um 15 Uhr geplant, oder nach Vereinbarung.
Hans-Georg Backhaus
Autor: redMathilde, grande figure dynstique - so hat Heidelore Kneffel diese kunsthistorische Ausstellung genannt. Sie hat diesen Titel einer Abhandlung des französischen Historikers Patzrick Corbet aus dem Jahr 1986 entnommen. In dieser Schrift hat sich der Autor mit der Ottonenzeit beschäftigt und dabei die besondere Stellung der Frauen in dieser Zeit untersucht, zu der u.a.auch Königin Mathilde gehört.
Eigentlich sollte diese Ausstellung in der Rolandstadt präsentiert werden. Doch aus unterschiedlichen Gründen sah sich die Stadt Nordhausen dazu nicht in der Lage. So wichen die Organisatoren ins Schloss Heringen aus und fanden, anders als in Nordhausen, freundliche Unterstützung durch die Stadtverwaltung und den Verein Interessengemeinschaft Schloss Heringen 1327. Letzterer fungiert als Gastgeber und Mitorganisator.
So stand verdientermaßen Dr. Klaus Moser, Vorsitzender der Interessengemeischaft, einer riesigen Anzahl interessierter Gäste gegenüber, die er auch im Namen von Kuratorin Heidelore Kneffel herzlich willkommen hieß. Schließlich sprudelte sie in der ihr eigenen Art gleich los und nahm die Anwesenden mit in die Zeit des frühen Mittelalters, in die Zeit Königin Mathildes. Eingehend ließ sie die Lebensgeschichte der ersten deutschen Königin Revue passieren.
Da bereits in unzähligen Veröffentlichungen das Leben und Wirken von Mathilde tiefgründig beleuchtet wurde und ja auch die Ausstellung mit zahlreichen Schautafeln und Gemälden davon Kunde gibt, soll hier auf eine Wiederholung verzichtet werden. Nur soviel: Mit 14 Jahren wurde sie mit König Heinrich vermählt, gebar drei Söhne - Otto, Heinrich und Brun sowie zwei Töchter - Gerberga und Hadwiga. Königin Mathilde und Ihr Gemahl, König Heinrich, bauten die Region um den Südharz zur Machtbastion in Mitteleuropa aus.
Mathilde galt als sehr gebildet, beriet ihren Mann in politischen Fragen und bewies großes diplomatisches Geschick. Nach dem Tod König Heinrichs gründete sie inmitten der Burganlage Nordhausen 961 ein Damenstift, verschaffte sich Respekt unter den Machthabern der Zeit und hatte ein Herz für Arme und Kranke. Sie war eine sehr fromme Frau. Und sie hatte zwei Viten (Lebensbeschreibungen) – für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich für eine Frau. Sie überlebte ihren Mann Heinrich 32 Jahre. Mathilde starb am 14. März 968 in Quedlinburg.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die Nordhäuserin Karin Kisker auf Bitten Kneffels ein Kunstwerk mit dem Bildnis Mathildes geschaffen hat und damit die Ausstellung eindrucksvoll bereichert. Zudem verwies die Kuratorin darauf, dass im Nordhäuser Dom eine Stifterfigur an die Heilige Mathilde erinnert. Dabei verriet sie, dass sie schon mal einen Blick in das erneuerte Innere des Domes werfen konnte und sehr angetan war von der Ausgestaltung. Es ist meine Lieblingskirche. Ich liebe diesen Dom, gab sie ihrer Freude Ausdruck.
Heidelore Kneffel beschäftigt sich seit 1993 mit dem Leben und Wirken der Königin Mathilde (Foto: Hans-Georg Backhaus)
Da strahlte auch der anwesende Dompfarrer Richard Hentrich. Er hatte lobende Worte für die Macher der Ausstellung, insbesondere für Heidelore Kneffel, und lud zur festlichen Wiedereröffnung des Gotteshauses am 25. März (Palmsonntag) um 10.30 Uhr im Rahmen eines Hochamtes herzlich ein.
Gewichtigen Anteil an der kunsthistorischen Schau hat auch der Verein für lebendiges Mittelalter. Mitglieder des Vereins präsentierten sich bei der Ausstellungseröffnung in ihren historischen Trachten als Königin Mathilde (Hannelore Müller), König Heinrich (Wolfgang Müller) nebst Gefolge. Vorsitzende Hannelore Müller erinnerte dabei an die Initiative des Vereins bei der Wiederauferstehung der Gemälde -Triologie mit Szenen des Abschied Otto I. von seiner Mutter Mathilde.
Die Sonderausstellung ist bis 27. Mai 2018 zu den Öffnungszeiten des Schlosses (Dienstag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr) zu sehen. Führungen durch die Ausstellung sind für den 23. März und 24. April jeweils um 15 Uhr geplant, oder nach Vereinbarung.
Hans-Georg Backhaus
Kommentare
Liane Enzinger
11.03.2018, 15.19 Uhr
Was hat Heringen mit Mathilde zu tun? Warum nicht in Nordhausen
Wieso ist diese Ausstellung im Heringer Schloß und nicht in Nordhausen? Mathilde war eine wichtige Person gerade für Nordhausen!! Hat hier jemand,was verwechselt?
Liane Enzinger, M.A.
Liane Enzinger, M.A.
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LithiumTim
11.03.2018, 17.33 Uhr
Königin Mathilde und die Stellung der Frau- Ihre Bedeutung strahlt über tausend Jahre hinaus
M.E. erstrahlt die Bedeutung von Königin Mathilde weit über die tatsächlich tausend Jahre, als vielleicht die frühe Förderin für Frauen und frommes Vorbild für Aristokratie und Volk.
Königin Mathilde ist eng mit Nordhausen verbunden, aber das Nordhausen von heute weiß die segensreiche Bedeutung und Ihre Leistung bis heute nicht recht zu würdigen.
Gewissermaßen eine Ignoranz, die aus Unwissenheit resultieren könnte.
Sie ist eine ganz große Figur unserer deutschen Geschichte, die weit über die Region hinaus erstrahlt im positiven Sinne, eben wirklich schon mehr als tausend Jahre lang unvergänglich ist.
Königin Mathilde ist sozusagen der Superstar aus der Geschichte für Nordhausen. Es wird Ihr, Königin Mathilde, einfach noch nicht gerecht, wie Ihr nur mal soeben nebenbei gewürdigt wird, die heutigen Akteure in einem Artikel häufiger benannt werden als Ihre Hoheit selbst, das ist Königin Mathilde und Nordhausen eher unwürdig.
Ich arbeite schon seit Monaten an einer historischen Nacharbeit zu Königin Mathilde und gehe einer neuen These zur Königin nach, die Ihre Bedeutung untersteichen kann. ..
Königin Mathilde ist eng mit Nordhausen verbunden, aber das Nordhausen von heute weiß die segensreiche Bedeutung und Ihre Leistung bis heute nicht recht zu würdigen.
Gewissermaßen eine Ignoranz, die aus Unwissenheit resultieren könnte.
Sie ist eine ganz große Figur unserer deutschen Geschichte, die weit über die Region hinaus erstrahlt im positiven Sinne, eben wirklich schon mehr als tausend Jahre lang unvergänglich ist.
Königin Mathilde ist sozusagen der Superstar aus der Geschichte für Nordhausen. Es wird Ihr, Königin Mathilde, einfach noch nicht gerecht, wie Ihr nur mal soeben nebenbei gewürdigt wird, die heutigen Akteure in einem Artikel häufiger benannt werden als Ihre Hoheit selbst, das ist Königin Mathilde und Nordhausen eher unwürdig.
Ich arbeite schon seit Monaten an einer historischen Nacharbeit zu Königin Mathilde und gehe einer neuen These zur Königin nach, die Ihre Bedeutung untersteichen kann. ..
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