Fr, 11:50 Uhr
01.09.2017
Schulanfangsaktionstag auf dem Hohekreuz-Sportplatz
Augen auf und Spaß dabei
Was sich heute auf dem Hohekreuz-Sportplatz abspielt ist für Thüringen einzigartig: rund 1.300 Kinder der ersten und zweiten Klassen aus dem gesamten Landkreis tummelten sich hier zum "Schulanfangsaktionstag". Für die Kinder sollte es dabei nicht nur um Spaß an der Bewegung gehen, sondern auch um richtiges Verhalten im Straßenverkehr...
Kinder lieben Bewegung, die Natur hat es so eingerichtet und mit kindlichen Enthusiasmus stürzten sich heute auch die 1.300 Erst- und Zweitklässler auf die Angebote auf dem Hohekreuz-Sportplatz. Vom Weitsprung bis zur Hüpfburg, Sackhüpfen, Tauziehen und Bogenschießen bis zur Judostation und dem Fahrradparcour gab es ausreichend Möglichkeiten, sich auszutoben.
Angefangen hatte das alles mit dem Landesverkehrstag vor fünf Jahren, heute ist der "Schulanfangsaktionstag" von Kreissportbund und Kreisverkehrswacht eine, wenn nicht die größte Veranstaltung ihrer Art im Freistaat. Dabei hat die Aktion einen durchaus ernsten Hintergrund. Seit 2010 rangieren die Thüringer Kinder nach den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchungen im Bundesvergleich bei motorischen Fähigkeiten und Köpergewicht alljährlich auf den hinteren Rängen, zuletzt auf dem vorletzten Platz, erklärte Ralf Ulitzsch vom Landessportbund (LSB).
Mit einem sehr engagierten Netzwerk und vielfältigen Angeboten nehme Nordhausen in Thüringen durchaus eine Vorreiterrolle ein, hieß es am Vormittag. Der Kindergartensporttag, regelmäßige Verkehrsschulungen und Ausbildungsangebote für Erzieher gehören zum festen Repertoire des hiesigen Kreissportbundes (KSB). Jede Woche bringt man zwischen 450 und 500 Kinder in den Kindergärten des Kreises auf Trab, berichtete Andreas Meyer, Leiter des Nordhäuser KSB's.
Den Defiziten, die man seit Jahren sehe, müsse man in Kooperation mit den Schulen und Kindergärten im Vorfeld entgegenwirken, sagte Meyer, und das betrifft nicht nur die allgemeine Bewegungsfähigkeit der Kinder. Motorische Fähigkeiten und Aufmerksamkeit seien auch wichtig für Sicherheit im Straßenverkehr, sagte Dieter Köhler, Leiter der Kreisverkehrswacht, nur wer Situationen richtig einschätzen könne, der könne auch richtig reagieren. Auf dem Hohekreuzsportplatz gab es heute die dazu passenden Angebote, vom Fahrradparcour bis zum "Ampelspiel" und auch Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei waren zugegen.
"Wir sind bemüht das beste zu geben", pflichtete Schulsportkoordinator Werner Hütcher bei, dass es um die Bewegungsfähigkeit der Kinder heute schlechter bestellt sei als vor 20, 30 Jahren, das wisse jeder Praktiker. Man müsse deswegen gemeinsam am Ball bleiben.
Einen Plan wie das in Zukunft geschehen könnte, hat man beim Landessportbund schon erarbeitet. Mit einem jährlichen Motoriktest der in sechs bis sieben Übungen verschiedene Entwicklungen unter die Lupe nimmt, sollen zielgerichtete Angebote entwickelt werden um den Mängeln besser entgegenwirken zu können. Im Kreis Nordhausen und dem Eichsfeld werden noch in diesem Jahr entsprechende Pilotprojekte starten, an denen Schulen auf freiwilliger Basis teilnehmen können und die von der Universität Jena ausgewertet würden, sagte Ralf Ulitzsch der nnz. Langfristig wolle man das Programm in den Lehrplan der Thüringer Schulen aufnehmen, so die Hoffnung des Landessportbundes. "In Brandenburg und Sachsen-Anhalt gibt es ähnliche Programme, allerdings werden diese dort im Sinne der Talentsuche genutzt. Wir wollen damit unsere Defizite bekämpfen.", so Ulitzsch.
Rund 50 % der Thüringer Kinder seien schon in Vereinen aktiv, das Problem seien die anderen 50%, meinte der Geschäftsbereichsleiter beim LSB, es gebe viel zu tun, hier seien die Schulen in der Pflicht.
Und sicher auch die Elternhäuser, aber die erreiche man heute am ehesten über die Kinder, ergänzte Andreas Meyer. Ein Tag voller Bewegungsfreude ist schön, eine Stunde Bewegung jeden Tag wäre noch schöner.
Angelo Glashagel
Autor: redKinder lieben Bewegung, die Natur hat es so eingerichtet und mit kindlichen Enthusiasmus stürzten sich heute auch die 1.300 Erst- und Zweitklässler auf die Angebote auf dem Hohekreuz-Sportplatz. Vom Weitsprung bis zur Hüpfburg, Sackhüpfen, Tauziehen und Bogenschießen bis zur Judostation und dem Fahrradparcour gab es ausreichend Möglichkeiten, sich auszutoben.
Angefangen hatte das alles mit dem Landesverkehrstag vor fünf Jahren, heute ist der "Schulanfangsaktionstag" von Kreissportbund und Kreisverkehrswacht eine, wenn nicht die größte Veranstaltung ihrer Art im Freistaat. Dabei hat die Aktion einen durchaus ernsten Hintergrund. Seit 2010 rangieren die Thüringer Kinder nach den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchungen im Bundesvergleich bei motorischen Fähigkeiten und Köpergewicht alljährlich auf den hinteren Rängen, zuletzt auf dem vorletzten Platz, erklärte Ralf Ulitzsch vom Landessportbund (LSB).
Mit einem sehr engagierten Netzwerk und vielfältigen Angeboten nehme Nordhausen in Thüringen durchaus eine Vorreiterrolle ein, hieß es am Vormittag. Der Kindergartensporttag, regelmäßige Verkehrsschulungen und Ausbildungsangebote für Erzieher gehören zum festen Repertoire des hiesigen Kreissportbundes (KSB). Jede Woche bringt man zwischen 450 und 500 Kinder in den Kindergärten des Kreises auf Trab, berichtete Andreas Meyer, Leiter des Nordhäuser KSB's.
Den Defiziten, die man seit Jahren sehe, müsse man in Kooperation mit den Schulen und Kindergärten im Vorfeld entgegenwirken, sagte Meyer, und das betrifft nicht nur die allgemeine Bewegungsfähigkeit der Kinder. Motorische Fähigkeiten und Aufmerksamkeit seien auch wichtig für Sicherheit im Straßenverkehr, sagte Dieter Köhler, Leiter der Kreisverkehrswacht, nur wer Situationen richtig einschätzen könne, der könne auch richtig reagieren. Auf dem Hohekreuzsportplatz gab es heute die dazu passenden Angebote, vom Fahrradparcour bis zum "Ampelspiel" und auch Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei waren zugegen.
"Wir sind bemüht das beste zu geben", pflichtete Schulsportkoordinator Werner Hütcher bei, dass es um die Bewegungsfähigkeit der Kinder heute schlechter bestellt sei als vor 20, 30 Jahren, das wisse jeder Praktiker. Man müsse deswegen gemeinsam am Ball bleiben.
Einen Plan wie das in Zukunft geschehen könnte, hat man beim Landessportbund schon erarbeitet. Mit einem jährlichen Motoriktest der in sechs bis sieben Übungen verschiedene Entwicklungen unter die Lupe nimmt, sollen zielgerichtete Angebote entwickelt werden um den Mängeln besser entgegenwirken zu können. Im Kreis Nordhausen und dem Eichsfeld werden noch in diesem Jahr entsprechende Pilotprojekte starten, an denen Schulen auf freiwilliger Basis teilnehmen können und die von der Universität Jena ausgewertet würden, sagte Ralf Ulitzsch der nnz. Langfristig wolle man das Programm in den Lehrplan der Thüringer Schulen aufnehmen, so die Hoffnung des Landessportbundes. "In Brandenburg und Sachsen-Anhalt gibt es ähnliche Programme, allerdings werden diese dort im Sinne der Talentsuche genutzt. Wir wollen damit unsere Defizite bekämpfen.", so Ulitzsch.
Rund 50 % der Thüringer Kinder seien schon in Vereinen aktiv, das Problem seien die anderen 50%, meinte der Geschäftsbereichsleiter beim LSB, es gebe viel zu tun, hier seien die Schulen in der Pflicht.
Und sicher auch die Elternhäuser, aber die erreiche man heute am ehesten über die Kinder, ergänzte Andreas Meyer. Ein Tag voller Bewegungsfreude ist schön, eine Stunde Bewegung jeden Tag wäre noch schöner.
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