Di, 17:00 Uhr
13.06.2017
Anwohner klagen über Lärm vom Fußballfeld
Aufeinander zugehen, Regeln beachten
Pfingstsonntag, 21.10 Uhr. Eine Feiertagsruhe kehrt in der Kleiststraße nicht ein. Auf einem Fußball-Kleinfeld unterhalb der Straße wird gebolzt. Seit Stunden, die Anwohner sind zunehmend genervt...
Pfingstsonntag, 21.10 Uhr an der Kleiststraße (Foto: nnz)
Seit Jahrzehnten befindet sich hier eine Sportstätte, die Nachbarn "lebten" damit, ein Tennisplatz soll es gewesen, jetzt - da es dem Studentenwerk gehört - hat man einen Bolzplatz daraus gemacht.
Der wird von den Studierenden und deren Bekannten auch gern angenommen und genutzt. Allerdings sehr zum Leidwesen der Nachbarn in der Kleiststraße. Es sind zwei Mehrfamilienhäuser in unmittelbarer Nähe, die Balkone sind an der Sportplatzseite angebracht.
"Wir sind nahezu pausenlos dem Lärm ausgesetzt, es nimmt kein Ende, nicht Weihnachten, nicht Ostern, nicht Pfingsten, nicht sonntags oder anderen Feiertagen. Bis in die Nacht hinein wird gespielt, geschrieen und zur Verstärkung werden große Kofferradios mitgebracht", klagt ein Mieter der nnz.
Zur Bestätigung fuhren wir - wie oben geschildert - am Pfingstsonntagabend in die Kleistraße. Ein Fußballspiel war in vollem Gange, die Anwohner hatten Recht. Besonders laut wurde es, wenn der Ball auf dem Kleinfeld ins oder an die Tore knallt. Deren Netze bestehen nicht aus Seilen, sondern aus Aluminiumstangen. Seit November sind die Anwohner dem täglichen Lärm ausgesetzt. Beschwert haben sie sich beim städtischen Ordnungsamt, bei der Polizei, beim Emissionsschutz des Landratsamtes und natürlich bei der Verwaltung der Hochschule.
Deren Kanzler kennt die Probleme in der Kleiststraße. Hans-Wolfgang Köllmann sagt im Gespräch mit der nnz, dass es seit Ende Mai einen Präsidiumsbeschluss gebe, dass der Spielbetrieb auf dem Platz nur bis 20 Uhr möglich ist. Dann soll Schluss sein. Er habe mehrfach schon diverse "Abendveranstaltungen" aufgelöst und sah sich hier mitunter auch verbaler Attacken der jungen Kicker ausgesetzt. "Wir haben auch angeordnet, dass an Sonn- und Feiertagen überhaupt kein Spielbetrieb möglich ist", so Köllmann und muss eingestehen, dass die Umsetzung der Beschlüsse nicht so einfach ist.
Blick auf das Areal (Foto: Google Earth)
Der Kanzler hofft auf die Einsicht der Studierenden, die zum Teil auch befreundete Flüchtlinge mit zum Kicken bringen. Als Köllmann das Spielvergnügen einst abbrechen musste, wurde ihm Verhinderung von Integration vorgeworfen. Sollten die jungen Leute sich allerdings nicht an die von der Hochschulleitung beschlossenen Regeln halten, dann müsse man andere Maßnahmen ergreifen. Jetzt erst einmal soll der Schallpegel bei Schüssen ins oder an ein Tor reduziert werden. Eine erste Maßnahme.
Auf die Frage, warum die spielfreudigen Männer nicht den großen Platz auf dem unteren Gelände der Hochschule nutzen, kommt die Antwort, dass dort in den Abend- mitunter aber auch in den Nachtstunden viele Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern unterwegs sind. Und wer will schon inmitten von Hundehaufen gegen irgendeinen Ball treten? Die große Fläche in Richtung Hallesche Straße hat man mähen lassen in der Hoffnung, dass hier mehr gespielt wird. Zumindest nach 20 Uhr.
Wie bei vielen anderen Problemen: Beide Seiten - in diesem Fall die Anwohner und die jungen Fußballer - müssen Verständnis füreinander entwickeln. Jetzt sucht die Hochschule noch jemand, der die Anweisungen, die am Platz angebracht sind, auch auf Arabisch niederschreiben kann. Das sollte doch durchaus im Bereich des Möglichen liegen.
Zum gegenseitigen Verständnis gehört auch und vor allem das Einhalten von Regeln, ohne die ein Zusammenleben nun mal nicht möglich ist. Nicht mal auf einem Fußballplatz.
Peter-Stefan Greiner
Autor: redPfingstsonntag, 21.10 Uhr an der Kleiststraße (Foto: nnz)
Seit Jahrzehnten befindet sich hier eine Sportstätte, die Nachbarn "lebten" damit, ein Tennisplatz soll es gewesen, jetzt - da es dem Studentenwerk gehört - hat man einen Bolzplatz daraus gemacht.
Der wird von den Studierenden und deren Bekannten auch gern angenommen und genutzt. Allerdings sehr zum Leidwesen der Nachbarn in der Kleiststraße. Es sind zwei Mehrfamilienhäuser in unmittelbarer Nähe, die Balkone sind an der Sportplatzseite angebracht.
"Wir sind nahezu pausenlos dem Lärm ausgesetzt, es nimmt kein Ende, nicht Weihnachten, nicht Ostern, nicht Pfingsten, nicht sonntags oder anderen Feiertagen. Bis in die Nacht hinein wird gespielt, geschrieen und zur Verstärkung werden große Kofferradios mitgebracht", klagt ein Mieter der nnz.
Zur Bestätigung fuhren wir - wie oben geschildert - am Pfingstsonntagabend in die Kleistraße. Ein Fußballspiel war in vollem Gange, die Anwohner hatten Recht. Besonders laut wurde es, wenn der Ball auf dem Kleinfeld ins oder an die Tore knallt. Deren Netze bestehen nicht aus Seilen, sondern aus Aluminiumstangen. Seit November sind die Anwohner dem täglichen Lärm ausgesetzt. Beschwert haben sie sich beim städtischen Ordnungsamt, bei der Polizei, beim Emissionsschutz des Landratsamtes und natürlich bei der Verwaltung der Hochschule.
Deren Kanzler kennt die Probleme in der Kleiststraße. Hans-Wolfgang Köllmann sagt im Gespräch mit der nnz, dass es seit Ende Mai einen Präsidiumsbeschluss gebe, dass der Spielbetrieb auf dem Platz nur bis 20 Uhr möglich ist. Dann soll Schluss sein. Er habe mehrfach schon diverse "Abendveranstaltungen" aufgelöst und sah sich hier mitunter auch verbaler Attacken der jungen Kicker ausgesetzt. "Wir haben auch angeordnet, dass an Sonn- und Feiertagen überhaupt kein Spielbetrieb möglich ist", so Köllmann und muss eingestehen, dass die Umsetzung der Beschlüsse nicht so einfach ist.
Blick auf das Areal (Foto: Google Earth)
Der Kanzler hofft auf die Einsicht der Studierenden, die zum Teil auch befreundete Flüchtlinge mit zum Kicken bringen. Als Köllmann das Spielvergnügen einst abbrechen musste, wurde ihm Verhinderung von Integration vorgeworfen. Sollten die jungen Leute sich allerdings nicht an die von der Hochschulleitung beschlossenen Regeln halten, dann müsse man andere Maßnahmen ergreifen. Jetzt erst einmal soll der Schallpegel bei Schüssen ins oder an ein Tor reduziert werden. Eine erste Maßnahme.
Auf die Frage, warum die spielfreudigen Männer nicht den großen Platz auf dem unteren Gelände der Hochschule nutzen, kommt die Antwort, dass dort in den Abend- mitunter aber auch in den Nachtstunden viele Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern unterwegs sind. Und wer will schon inmitten von Hundehaufen gegen irgendeinen Ball treten? Die große Fläche in Richtung Hallesche Straße hat man mähen lassen in der Hoffnung, dass hier mehr gespielt wird. Zumindest nach 20 Uhr.
Wie bei vielen anderen Problemen: Beide Seiten - in diesem Fall die Anwohner und die jungen Fußballer - müssen Verständnis füreinander entwickeln. Jetzt sucht die Hochschule noch jemand, der die Anweisungen, die am Platz angebracht sind, auch auf Arabisch niederschreiben kann. Das sollte doch durchaus im Bereich des Möglichen liegen.
Zum gegenseitigen Verständnis gehört auch und vor allem das Einhalten von Regeln, ohne die ein Zusammenleben nun mal nicht möglich ist. Nicht mal auf einem Fußballplatz.
Peter-Stefan Greiner
Kommentare
SR15
14.06.2017, 10.18 Uhr
Problem gelöst!
Ich schlage vor, die jungen Damen und Herren sollten lernen was sich in Nordhausen gehört. Schließlich hat man hier in diesem Alter kein Fußball zu spielen sondern mit Bierflasche und Zigarette pöbelnd am Bahnhof zu sitzen.
Also manchmal frage ich mich ehrlich, was sich sich die "Alten" rausnehmen. Wenn man mal 50, 60, 70 Jahre zurückdenkt: Haben die etwa damals als Kinder leise gespielt? Und was ist mit deren Kindern? Hat man denen beim Fußball den Mund zugeklebt?
Also manchmal frage ich mich ehrlich, was sich sich die "Alten" rausnehmen. Wenn man mal 50, 60, 70 Jahre zurückdenkt: Haben die etwa damals als Kinder leise gespielt? Und was ist mit deren Kindern? Hat man denen beim Fußball den Mund zugeklebt?
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h3631
14.06.2017, 11.41 Uhr
@SR15
Wir Kinder und Jugendliche waren nicht anderst, hatten aber viel mehr Respekt vor den" Alten". Zu dieser Zeit hatten wir kein Fußball gespielt sondern waren zu Hause. Den Mund zugeklebt hat uns auch keiner.
Teile der Jugendlichen sind Respektlos,auch die durch Pöbeleien am Bahnhof auffallen.
Habe nichts gegen die Jugend,aber es muss alles im Rahmen bleiben.
Teile der Jugendlichen sind Respektlos,auch die durch Pöbeleien am Bahnhof auffallen.
Habe nichts gegen die Jugend,aber es muss alles im Rahmen bleiben.
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