eic kyf msh nnz uhz tv nt
Fr, 17:24 Uhr
09.06.2017
E-Mobilität im Südharz

Was würde Luther dazu sagen?

Die Reformation hat vor 500 Jahren nicht nur die Kirche verändert, sondern auch in die Gesellschaft und gesellschaftliche Prozesse hinein gewirkt. Aber was hat das mit Elektromobilen zu tun?

Evangelische Kirche ist elektrisch unterwegs (Foto: privat) Evangelische Kirche ist elektrisch unterwegs (Foto: privat)

„Mit dem Thema Elektromobilität und der Kooperation mit dem Nordhäuser Unternehmen InTraSol auf wollen wir aufzeigen, dass Reformation nicht nur was von gestern und für die Geschichtsbücher ist, sondern bis heute wirkt und weiterhin gebraucht wird“, so Superintendent Schwarze und InTraSol-Gründer Kupfer.

Anzeige symplr
In Kirche und Diakonie kommt die elektromobile Reformation schon jetzt in Fahrt. Dabei geht es in erster Linie nicht immer um die Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern vielmehr um die Wahrnehmung von Verantwortung für Gottes Schöpfung, unsere Umwelt. Dabei spielen zwei Faktoren eine besondere Rolle: Die Einsparung von CO2 und die Senkung der Feinstaubbelastung. Letztere ist mit dem Dieselskandal von 2015 einmal mehr in das Bewusstsein gerückt.

In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland steht das Thema Mobilität schon lange auf der Agenda. Dienstwege für Mitarbeitende sind länger geworden. Die Zeit auf der Straße hat zugenommen. Gemeindeglieder sind gefordert, wenn es um gegenseitige Besuche in den Gemeinden eines Pfarrbereiches – oder darüber hinaus – geht. Verschiedene Studien, zuletzt in Zusammenarbeit zwischen dem Umweltbeauftragten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und mit dem Kirchenkreis Egeln, nehmen die Fragen der Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen auf. „Studie hin, Studie her, wir testen das praktisch“, so Andreas Schwarze, Superintendent im Kirchenkreis Südharz.

Für einen Monat wurde ein Elektroauto auf seine Alltagstauglichkeit getestet. Wenn Schwarze auf den elektrogetriebenen Untersatz hin angesprochen wurde, dann vor allem skeptisch auf die Themen Reichweite, Lademöglichkeiten und Anschaffungspreis. „Mir reicht‘s“, antwortet Schwarze auf die Frage der Reichweite. Die meisten Entfernungen liegen innerhalb der Reichweite von ca. 200km – abhängig von Tageszeit und Witterung. Öffentliche Lademöglichkeiten gibt es in der Stadt. Eine regelmäßige Aufladung zu Hause erhöht die Flexibilität mit dem Fahrzeug.

„Es hat sich auf jeden Fall bewährt“, so Schwarze in seinem Fazit am Ende des Tests. Und was würde Luther nun dazu sagen? Zur Elektromobilität mit Sicherheit nichts, aber in seinem Nachdenken über die Schöpfung vertritt er die Auffassung, dass der Mensch ein Kooperationspartner Gottes ist. Der Mensch als Mitarbeiter Gottes bebaut und bewahrt aktiv seine Umwelt. Damit ist er zu einem verantwortlichen – wir würden heute sagen, zu einem nachhaltigen – Handeln gerufen.
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
09.06.2017, 22.03 Uhr
Kirche geht immer mit der Zeit - trotz Luther...
...denn wenn sie ihm tatsächlich, also in der Tat huldigen würde, müsste sie unsere auf hemmungsloser Ausbeutung der natürlichen Ressourcen beruhende Profitgesellschaft infrage stellen. Im obigen Beitrag wird das Elektroauto quasi als neuartiger Erlöser von den Qualen der automobilen Otto- und Dieselmotorgesellschaft in den Himmel gelobt. Die Kirche vergisst aber, und das möglicherweise absichtlich, dass auch ein Elektroauto Ressourcen verbraucht und dessen ökologische Bilanz unter dem Strich viele Fragezeichen stehen lässt. Vielmehr sollten die Kirchenvertreter die Frage aufwerfen, ob es in unserem Gesellschaftssystem überhaupt politisch gewollt ist, dass die Bewahrung der "Schöpfung" vor finanzielle gesellschaftliche und unternehmerische Belange gestellt wird.
Diese Frage aber stellt die Kirche wohlwissend nicht. Schließlich muss auch sie wirtschaftlich denken und darf sich ihre in unser Gesellschafts- und Wirtschaftsgefüge integrierten Mitglieder nicht vor den Kopf stoßen.
Einen neuen Luther hätte die evangelische Kirche 500 Jahre nach dem letzten bitter nötig.
Liane Enzinger
09.06.2017, 23.42 Uhr
Der liebe Gott fährt E-Mobil ...
... und Luther darf während der Fahrpause des Abendmahls solange das Ladekabel einstöpseln. Sehr geschmackvoll diese Reklameaktion.

Vielleicht vermietet die Blasiigemeinde einen der beiden Türme für blinkende Leuchttafeln der Domgemeinde, die zum Übertritt werben. Wenns Geld bringt.

Aber wie sagte Luther “Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz“, deshalb finde ich es einfach nur erheiternd.
othello
10.06.2017, 17.37 Uhr
religiöser Wahn !
Luther bis zum „Abwinken“ ! Jetzt wird er schon mit der Elektromobilität in Verbindung gebracht.
Ein Superintendent schwafelt weiter von Gottes Schöpfung ! Ist ihm entgangen, dass der Mensch keine Gottes Schöpfung ist, sondern das Ergebnis der Evolution ? Nehmen Sie die Bibel immer noch wörtlich ? Höhepunkt dieses ganzen Unsinns ist die Aussage, dass der Mensch Kooperationspartner Gottes ist und als sein Mitarbeiter würde er aktiv seine Umwelt bebauen und bewahren. Welche Menschen meinen Sie, Herr Superintendent ?

Die Milliarden Menschen, die nicht an diesen Gott glauben, sondern andere Götter „ neben sich haben „ ? Sind es Kooperationspartner Gottes, die die Welt mit Kriegen überziehen und nebenbei die Umwelt zerstören. Soll ich noch weitere Kriterien aufzeigen ? Merken Sie , welchen Unsinn Sie von sich geben ? Luther kann nichts dafür, er wusste es nicht besser. Aber Sie sollten lieber Ihren religiösen Wahn nur Ihren Gläubigen mitteilen. Verschonen Sie die aufgeklärten Mitbürger !
tannhäuser
10.06.2017, 22.35 Uhr
Sehr zivilisiert,
...dass man sich als kritischer oder ehemaliger Christ, Agnostiker oder Atheist mehr oder weniger herablassend bis ernsthaft über Luther äussern darf, ohne Steinigung oder Enthauptung befürchten zu müssen.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr