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Mo, 13:24 Uhr
08.05.2017
72. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus

Schüler gestalteten Gedenken

Anlässlich des Gedenkens an den 72. Jahrestag der Befreiung wurde am Mittag an die Stele auf den Ehrenfriedhof eingeladen. Dem Aufruf der der Stadt folgten Vertreter von Parteien, Verwaltungen und sonstigen Institutionen. Junge Leute gestalteten ein Programm...

Auf dem Ehrenfriedhof (Foto: nnz) Auf dem Ehrenfriedhof (Foto: nnz)

In Nordhausen wurde der Gedenktag zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Regelschule „Käthe Kollwitz“ begangen. Sie führten bereits am Vormittag ein Zeitzeugengespräch mit Bernhard Sourell in der Schule durch und gestalten anschließend die Veranstaltung auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof.

Zuvor sagte Bürgermeisterin Jutta Krauth, für das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa stehe der 8. Mai 1945 als Gedenktag und erinnere an die tiefe Zäsur von 1945, an den Neuanfang und an die Befreiung von Krieg und Nationalsozialismus. Heute sei der 8. Mai ein wichtiger Gedenktag im Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland.

Dafür sorgte in Deutschland besonders die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker von 1985, in der er den 8. Mai in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit stellte. Seine Interpretation hatte wegweisenden Charakter. Nicht Kapitulation und Niederlage - sondern Befreiung von Krieg und NS-Diktatur wurden Grundtenor der Erinnerungskultur. Er sagte 1985: “Das Vergessenwollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“. Als europäischer Gedenktag wird heute der 8. Mai in vielen europäischen Staaten gefeiert und ist so Teil eines kollektiven europäischen Gedächtnisses geworden.

Aktuell sagte Jutta Krauth, dass es sie freue, dass den Populisten in immer mehr Ländern Europas der politische Kampf angesagt werde und dass sie - wie gestern in Frankreich - abgewählt werden.

Im Anschluss an das Gedenken an der Stele wurden weitere Blumen und Kränze am sowjetischen Ehrenmal niedergelegt.
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Schülerinnen und Schüler gestalten Gedenken (Foto: nnz)
Autor: red

Kommentare
Leser1
08.05.2017, 20.32 Uhr
Opfer des Bombenangriffs
Die Toten auf dem Ehrenfriedhof wurden von den Befreiern erschossen. Die in Massengräbern beigesetzten über 1.600 KZ-Häftlinge sind zum größten Teil Opfer der Luftangriffe auf die Boelcke-Kaserne am 3. und 4. April 1945. Auch viele Nordhäuser zivile Bombenopfer und Soldaten wurden auf dem Ehrenfriedhof in Massengräbern beerdigt. Die Anlage hieß zur Zeit der sowjetischen Besatzung und in der DDR zunächst „Ehrenfriedhof für die Opfer des Faschismus“, dann erhielt sie 1979 in der offiziellen Denkmalerklärung den Zusatz (Luftangriff 1945)“. Eine für 1995 vorgesehene Umgestaltung der Anlage, die unter zwei Hochkreuzen auch die Nordhäuser Bombenopfer und Wehrmachtssoldaten mit einbezogen hätte, war durch Einspruch des Euro-Komitees der früheren Häftlinge verhindert worden. Der Flughafen, der Bahnhof und Die V2 Produktion wurden nicht bombardiert sondern nur zivile Opfer und die Boelkekaserne. Tiefflieger schossen auf Frauen und Kinder. Die Amerikaner gaben nach der Befreiung Nordhausen zur Plünderung durch die KZ Insassen frei, welche noch weitere Häuser anzündeten.
Ich finde man hätte die Eltern fragen müssen bevor man die Schüler zwingt dort hinzugehen. Das meine ich nicht wegen der Sache an sich, sondern weil es ja sein könnte das radikale Rechte und noch Radikalere Linke dort hingegangen wären. Das erinnert mich an den ersten Mai, wo wir von der Schule und Betrieb aus hin mussten. Auch zum KZ Dora und nach Buchenwald wurden wir DDR Schüler zum Appellplatz von der Schule aus gebracht. Damals wie heute traut sich kein Schüler der hingehen muss da was zu sagen, weil er dann mit Repressalien rechnen muss.
Andreas Dittmar
08.05.2017, 21.24 Uhr
Den Toten würdig gedenken
@Leser1 Das haben sie wirklich gut geschrieben. Ich kann ihnen da nur zustimmen und von mir noch hinzufügen : Jeder mag von mir aus seine Gedenkkultur ausleben aber er sollte es dann auch für sich tun. Auch für aktuelle Tagespolitik sollte man sich einen anderen Ort aussuchen als einen Friedhof. Die Freude über den Sieg von Macron an diesem Ort errinnert mich da eher an solche makaberen Projekte wie Yolocaust.
scottiie
08.05.2017, 22.12 Uhr
@ Woher kommt denn dieses "glasklare" Wissen
@ Leser1

Lieber Leser1, woher haben Sie denn dieses offenbar "richtigere" Wissen? Und ganz wichtig: Welche "Repressalien" müssen denn heutige Schüler erwarten, wenn sie gegen nicht zu solchen Veranstaltungen gehen bzw. sich kritisch dagegen äußern? Können Sie Beispiele liefern?
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