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Fr, 20:10 Uhr
05.05.2017
Kommentar zum Kuhbergabbau

Frau Siegesmund baut ab

Haben wir nicht eine grüne Umweltministerin? Und ist ihr das Landesbergamt nicht unterstellt? Das, was unter dem ehemaligen CDU-Wirtschaftsminister Reinholz als Umweltminister nicht geschah, geschieht nun offenbar unter Frau Siegesmund von den Grünen. Bodo Schwarzberg zur Abbaugenehmigung am Kuhberg...


Nur gut, sah doch der massive ministerielle Einsatz für den Winkelberg von vornherein nach einem vergifteten Apfel aus. "Wenn am Winkelberg nicht abgebaut werden soll, dann müssen wir aber woanders Steinbrüche genehmigen", wird sie wohl sinniert haben. Und in einige Pressezeilen konnte man eine derartige Haltung durchaus hineindeuten.

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Zwar geht es am Steinbruch Kuhberg um eine andere Abbaufirma, aber unter dem Strich haben wir denselben Schlamassel, wie potenziell am Winkelberg, nämlich eine Neuverritzung. Und damit geht es auch um ein statuiertes Exempel der Profitstreblinge. Denn die Gipsfirmen, von Rottleberode bis Walkenried, wissen nun, dass sie, fast jeder öffentlichen Willensbekundung zum Trotz, auf lange Sicht planen und ruhig schlafen können. Als nächstes wird unter der grünen Umweltministerin sicherlich Casea für ein Abbauvorhaben bei Ellrich grünes Licht bekommen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Letzteren Worten entsprechend, heuchelt die Politik bezüglich Kuhberg öffentlich Ohnmacht. Geheuchelt deswegen, weil sie ja einst auch die Macht hatte, unsere Landschaft über die Treuhand zu verscherbeln, statt sie ein für allemal 1990 vor Kapitalinteressen zu schützen. Faule Kompromisse, wie sie gerade offensichtlich werden, sind das traurige Ergebnis des angeblichen Unvermögens, das Problem Gipsabbau grundsätzlich zu lösen. Ja, vielleicht auch so manchen Hinterzimmergespräches. Ihre Tränen, liebe Frau Krauth und liebe Frau Becker, sind Krokodilstränen. Sie bekräftigen nur das zuvor Geschriebene. "Keine Neuverritzungen in Stadt und Kreis Nordhausen." Wie oft haben wir das gehört.

Wenn sich unsere Vertreter in Stadtrat, Kreistag und Landtag noch ruhigen Gewissens im Spiegel anschauen wollen, sollten sie nun alles in ihrer Macht stehende tun, die von ihnen abgelehnte Neuverritzung doch noch zu verhindern. Ich möchte mit dem weiter oben Geschriebenen so gern Unrecht haben. Wo ist die Bürgerinitiative?

Und ich hoffe auf ein Erstarken jener Bürgerinitiative, die einst gegen einen Steinbruch bei Petersdorf auf die Straße ging. Ich hoffe, meine schon mehrfach geäußerten Befürchtungen sind unbegründet, dass sie lediglich aus Winkelberger Lokalpatrioten zusammengesetzt ist und den Gipskarst für teilbar hält.
Starke Zerstörungen durch Art der Landschaftspflege

Leider wird bei der Diskussion um den Gipsabbau ein mindestens genauso großer Schadfaktor laufend unterschlagen. Fehlende oder ungeeignete Landschaftspflege sorgt derzeit mit Sicherheit insgesamt für noch mehr Artenverluste, als die gegenwärtigen Steinbrüche. Und als floristischer Kartierer unserer Flora weiß ich, wovon ich hier schreibe. Dies lässt sich zudem mit Fach-Publikationen belegen. Und obwohl ich selbst im Wortsinne aktives BUND-Mitglied bin, muss ich den Landesvorstand hier seit langem kritisieren: Denn mit seiner Forderung nach mehr Schutzgebieten inklusive Biosphärenreservat ist es nicht getan.

Wir müssen jetzt sofort die Bewirtschaftungsweise und die Fördergrundsätze für die Erhaltungsmaßnahmen in unseren Naturschutzgebieten überarbeiten. Wir mit unserer wirklich gern erbrachten ehrenamtlichen Pflegearbeit sind an sich nicht dafür zuständig, vielerorts allein die Schutzgebietsverordnungen und die FFH-Richtlinie umzusetzen. Hier erwarte ich von der BUND-Landesspitze viel mehr Druck auf Frau Siegesmund. Mit der Konzentration auf die Wildkatze allein bekommen wir die großflächigen Artenverluste nicht in den Griff.
Bodo Schwarzberg
Autor: red

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Kommentare
hunter
05.05.2017, 22.59 Uhr
Grüne ;-)
Momentan steht wahrscheinlich das achso tolle Urwaldprojekt auf der to do Liste! Man kann nur hoffen das man nach der kommenden Wahl von dieser Bande befreit wird!!!!! Ihr habt die Wahl.........
RaWu
06.05.2017, 12.52 Uhr
Ach Herr Schwarzberg...
auch schon gemerkt?
Das Ziel der GRÜNEN ist schon länger nicht mehr der Schutz der Natur, sondern nur noch "unbedingt in jede Regierung" zu kommen. So deutlich hatten es allerdings bisher nur die Grünen in Sachsen-Anhalt gesagt. Gehandelt hatten alle GRÜNEN Landesverbände so.

Was unter der CDU im Bezug auf eine Trasse durch den Thüringer Wald nicht möglich war, geht mit der Siegesmund sehr einfach.
Mehr Beispiele? Das Hamburger Großkraftwerk oder Stuttgart21 gingen VOR der Wahl nicht. Allerdings NACH der Wahl dafür um so schneller.
An die Grünen Wähler: Aufwachen! Wählt andere, die zwar nicht sooo viel versprechen, dafür mehr machen.
Eckenblitz
06.05.2017, 15.49 Uhr
RaWu
„Das Ziel der GRÜNEN ist schon länger nicht mehr der Schutz der Natur, sondern nur noch unbedingt in jede Regierung zu kommen.“ Diesen Satz kann ich bedenkenlos unterschreiben.
Ich muss allerdings hinzufügen, dass der Satz für alle Parteien gilt. In der Politik geht es nur noch darum, ein großes Stück von den Sahne- Stückchen zu erhaschen, auf wessen Kosten das geschieht, ist den Damen und Herren der Politik völlig egal. Hauptsache sie sind gut versorgt.
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