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So, 16:43 Uhr
23.04.2017
BUCH - DRUCK - KUNST

Erlesenes auf Papier

Im Rahmen der Lutherdekade lädt die evangelische. Kirchengemeinde St. Blasii Altendorf für Mittwoch dieser Woche, den in den Lesesaal der Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“ in Nordhausen ein...


Im Mittelpunkt des Vortrages von Heidelore Kneffel, die seit einem Jahr den Buchbestand des ehemaligen Mönchklosters der Serviten, einstmals angesiedelt zwischen Nordhausen und Leimbach, aus der Zeit von 1475 bis 1525 erforscht, steht die Druckkunst der Inkunabelzeit/Wiegendruckzeit (um 1454 bis 1500) und die der frühen Neuzeit des 16. Jahrhunderts.
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Lorenz (Laurentius) Süße, Prior des Augustiner Klosters in Nordhausen, hielt 1522 als erster in Nordhausen in der St. Petrikirche eine evangelische Predigt. Von ihm stammt folgende Überlegung: „Ich habe immer die Meinung gehegt, es sei unanständig, in der Erkenntnis der Geschichte auswärtiger Dinge daheim und einheimischer ein Fremdling zu sein.“

In diesem Sinne ist es angebracht, sich anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformation 2017 in die historischen Bände des Marienknechtsklosters Himmelgarten zu vertiefen, die dann seit 1525 in Nordhausen Unterkunft fanden. Dabei werden anhand von fotografischen Großreproduktionen aus dem Buchschatz bedeutende Zeugnisse der Druckkunst (Texte und Illustrationen) gezeigt und erläutert.

Blick in eine Druckerwerkstatt (Foto: Archiv Kneffel) Blick in eine Druckerwerkstatt (Foto: Archiv Kneffel) Die ausgewählten Bücher machen deutlich, welche berühmten Druckorte, welche ausgezeichneten Drucker und welche aussagekräftigen Druckerzeichen in dieser Bibliothek zu Tage treten. Einige Originalbände aus den klimatisierten Magazinschränken im stadtgeschichtlichen Museum Flohburg lassen einen unmittelbaren Eindruck zu.

Nachdem man in der Inkunabelzeit die gefalteten bedruckten Bögen, die man dann zu Büchern / Bänden zusammenfügte und in Leder einbinden ließ, mit Hilfe von verzierten, oft mehrfarbigen Initialen ausstattete und den Text durch kleinere Lombarden in Rot und Blau gliederte, schmückte man die Druckwerke seit Beginn des 16. Jahrhunderts, als deren Auflagenhöhe sich ständig erhöhte, mehr und mehr mit Holzschnitt-Initialen und oft ganzseitigen Holzschnittbildern.

Die Druckherren wählten anerkannte Renaissancekünstler aus, um Zeichnungen zu schaffen, die dann von Holzschneidern zu Druckstöcken verarbeitet wurden. So findet man in dieser historischen Bibliothek Erfindungen von Albrecht Dürer, Ambrosius und Hans Holbein, Urs Graf, Hans Schäufelein, Hans Baldung Grien, Lucas Cranach d. J. und anderer Kunstgrößen dieser Zeitepoche. Die Bände bieten also auch eine Kunstgalerie der besonderen Art.

An diesem Abend übernimmt der Musiker Ronald Gäßlein den Part, den Druckwerken Töne hinzuzufügen, denn ohne deren Erklingen wäre die eingangs erwähnte Zeitspanne nicht vollständig repräsentiert.
Barbara Böcke, Barbara Rinke, ev. Kirchengemeinde St. Blasii Altendorf

26. April 2017, ab 18.30 Uhr
Autor: red

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