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Fr, 15:20 Uhr
28.10.2016
Meldung aus der Wirtschaftswelt

4. Fachtag „Faire und nachhaltige Beschaffung“

Mit einer Resolution zur Berücksichtigung fairer und nachhaltiger Aspekte bei der Neugestaltung des Thüringer Vergabegesetzes endete der 4. Fachtag „Faire und nachhaltige Beschaffung“ in Thüringen, der in Nordhausen stattfand. Die mit überwältigender Mehrheit verabschiedete Resolution soll an die Thüringer Landesregierung und an das zuständige federführende Ministerium übergeben werden, so der Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. in seiner Meldung...

Die fast 100 Teilnehmer aus Kommunen, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft befassten sich zum 4. Fachtag mit den Themen der Beschaffungspraxis, guten Beispielen aus anderen Bundesländern, Hemmnissen in der Vergabepraxis, wenn es um die Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und nachhaltigen Kriterien geht, sowie diesbezüglichen Lösungsansätzen. Die gesamte Veranstaltung wurde professionell von Ralf-Uwe Beck moderiert.

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4. Fachtag „Faire und nachhaltige Beschaffung“ (Foto: Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. ) 4. Fachtag „Faire und nachhaltige Beschaffung“ (Foto: Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V. )

Teilnehmer

Schon zur Eröffnung des Fachtages und im Verlauf der anregenden und repräsentativ besetzten Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass das Thema des Einkaufes von Bund, Ländern und Kommunen aber auch das persönliche Einkaufsverhalten mit den gegenwärtig drängenden globalen Problemlagen von Armut, Flucht und Vertreibung eng verquickt ist. Wenn Menschen für ihre Arbeit keinen existenzsichernden Lohn erhalten, einheimische Märkte in Afrika durch subventionierte Produkte aus der EU zerstört oder die Lebensbedingungen durch ökologische Schädigungen stark beeinträchtigt werden, müssen die betroffenen Menschen sich andere Überlebensmöglichkeiten suchen. Hier tragen wir alle Verantwortung.

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Grundsätzlich muss Wirtschaftlichkeit beim Einkauf anders gedacht werden, sagte Prof. Wesselak von der Hochschule Nordhausen und Mitglied des Beirates zur nachhaltigen Entwicklung in Thüringen, der die Landesregierung berät. Der billigste Preis sagt wenig über die externen Kosten eines Produktes aus. So müssen bei der Vergabe von Aufträgen der öffentlichen Hand in Zukunft die Kosten über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes Berücksichtigung finden (Energie- und Ressourcenverbrauchverbrauch, Reparaturanfälligkeit) und soziale Mindeststandards bei der Herstellung eingehalten werden.

Ein Schwerpunkt in der Podiumsdiskussion am Vormittag war die bevorstehende Novellierung des Thüringer Vergabegesetzes. Die wesentlichen Punkte, die in den gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert werden sollten wurden angesprochen und diskutiert.

Insbesondere waren sich das Podium und alle Fachtagsteilnehmer (die lebhafte Diskussion aus dem Publikum bestätigte dies) darüber einig, dass die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien im Vergabeverfahren von einer gegenwärtig im Gesetz formulierten „Kann“ auf eine „Soll“-Bestimmung umgestellt werden muss.

Darüber hinaus wurde herausgearbeitet, dass die Kontrollmöglichkeiten zur Einhaltung dieser Kriterien für die Beschaffungsseite besser zu definieren sind. Des Weiteren wird angeregt, die derzeitige Anwendungsgrenze des Gesetzes von 20.000 € auf 5.000 € zu senken, um so die Wirkung deutlich zu erhöhen und damit über 75% aller öffentlichen Ausschreibungen bzw. Einkäufe zu erfassen.

Das Schwerpunktthema des diesjährigen Fachtags, die Produktgruppe Textilien, wurde insbesondere in den Workshops, die am Nachmittag stattfanden, vertieft. Die Teilnehmer konnten zwischen Vergabevorbereitung, Beschaffungs- und Logistikmanagement sowie Standards, Siegel und Nachweise wählen, sich so detaillierte Fachinformationen verschaffen und in Erfahrungsaustausch treten.

Der Fachtag wurde mit einem Markt der fairen Möglichkeiten (Standpräsentationen u.a. von Engagement Global, der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung, dem Umweltbundesamt, dem Weltladen und der Hochschule aus Nordhausen sowie der Stadtverwaltung Erfurt) begleitet. Ein besonderes Highlight der Mittagspause war die halbstündige Faire Modenschau von Kindern und Jugendlichen, die ökologisch zertifizierte Kleidung aus Thüringer Handels- und Produktionsstätten sowie Berufsbekleidung, gefertigt unter Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen, vorführten. Das regionale, bio und faire Catering wurde vom Studierenden Werk Thüringen ausgerichtet – sehr lecker, fanden die Teilnehmer.
Mit dem 4. Fachtag haben wir uns am bundesweiten Aktionstag „Blauer Engel“ beteiligt. Die Veranstaltung wurde klimaneutral zertifiziert.

Die Resolution finden Sie im Anhang zur Pressemitteilung. Das Bild der Teilnehmer ebenfalls.
Beides ist nur im Zusammenhang mit der Pressemitteilung und unter Bezug auf den Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V., als Veranstalter zu verwenden.

Für weitere Informationen können Sie sich gern an unseren Projektmitarbeiter, Herrn König, unter Tel. 03628 9295231 bzw. knut.koenig@zukunftsfaehiges-thueringen.de wenden.
Autor: khh

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