Do, 21:45 Uhr
30.06.2016
Sommerfest der Kreisverwaltung
Feiern statt jammern
Die Politik geht in die Pause - der Landkreis feierte heute das jährliche Sommerfest und das mit einer Premiere. Anstatt auf den Hof des Landratsamtes zu laden, organisierte man das Fest dort, wo dieser Tage ohnehin gefeiert wird - in Bleicherode. Zu Gast war auch Thüringens Finanzministerin, Heike Taubert...
Im letzten Jahr hatte das noch anders ausgesehen, nach dem Sommerfest waren Stimmen laut geworden die fragten ob es sich der Landkreis bei derart klammen Kassen leisten könne, überhaupt zu feiern.
Er habe sich die Kritik zu Herzen genommen, meinte der Landrat heute, deswegen nutze man die Chance und feiere dieses Jahr dort, wo die nötige Infrastruktur ohnehin vorhanden ist - in Bleicherode. Die alte Kalistadt begeht in den kommenden Tagen ihr traditionelles Bergmannsfest und das 20jährige Jubiläum des Bergmannsvereins, Festzelt, Örtlichkeiten, Sitzgelegenheiten waren schon da. Nur die Fahrgeschäfte waren noch geschlossen, richtig los geht es erst morgen.
Landrat Jendricke wollte das Fest im westlichen Landkreis auch als Symbol verstanden wissen. Man müsse sich nicht in der Kreisstadt verstecken und wolle auch zeigen, dass man nah am Bürger sei, weswegen man auch viele Ehrenamtliche aus Bleicherode und Umgebung eingeladen habe. Es solle um den Austausch gehen, das gegenseitige kennen lernen, so Jendricke. Auch mit wenig Geld könne man noch feiern und deutlich machen, dass man nicht immer nur jammern solle, sich in der Region wohl fühle und auch etwas zu zeigen habe.
Den richtigen Ehrengast hatte man sich in dieser Hinsicht auf jeden Fall eingeladen - Thüringens Finanzministerin Heike Taubert war heute zu Gast in Bleicherode. Dabei sollte es nur am Rande um das Finanzielle gehen, aber das blieb angesichts der Situation vieler Kommunen nicht außen vor. Zuvor hatte Taubert bereits Lottomittel in Höhe von 2.400 Euro an das Mehrgenerationenhaus des Lift Vereins übergeben. Das wenige Geld das man habe, müsse intelligent und gut eingesetzt werden, hatte die ehemalige Sozialministerin hier gesagt, in Angeboten wie dem MeGeHa etwa.
Finanzielle Löcher klaffen auch im Bleicheröder Haushalt, und wenn das Thema im Stadtrat behandelt wird, weist Bürgermeister Rostek des öfteren auch auf die Versprechungen der rot-rot-grünen Landesregierungen hin, die Kommunen finanziell besser auszustatten. Punktuell gebe es schon mehr Geld, in jedem Falle nicht weniger, meinte Taubert am Nachmittag, etwa in Bereichen wie der Schulsanierung oder dem Hochwasserschutz. Insgesamt habe man im Osten des Landes das Problem dass die Steuerkraft mit 60% des Bundesdurchschnitts deutlich unter der der alten Bundesländer liege und auch in Sachen Wirtschaftskraft schaffe man es nur auf 70%. In der Flüchtlingskrise hätte man Rücklagen eingesetzt, sodass man keinerlei existierende Maßnahmen habe kürzen müssen.
Finanzielle Stellschrauben gebe es durchaus, an denen auch auf Bundesebene gedreht werden könnte, wie etwa die zuletzt diskutierte Reform der Erbschaftssteuer. Der Vorschlag von Finanzminister Schäuble sei in ihren Augen "durchaus vernünftig" gewesen. Allein die bayerische Landesregierung habe das Vorhaben wieder gekippt, "wir denken das ist verfassungswidrig", sagte die SPD Ministerin, Deutschland sei eine reiche Gesellschaft und jeder müsse seinen Anteil einbringen, wobei man in den letzten 25 Jahren aber auch viel erreicht habe.
Wie die letzten Jahrzehnte an der Basis, in den Dörfern, Städten und Gemeinden ausgesehen haben, das haben Monika Wüstemann aus Bucholz, Brigitte Rothgaenger aus Harzungen, Bärbel Ohlhoff aus Kleinbodungen, Siegfried Junker aus Görsbach und Wolfgang Morgenstern aus Wolkramshausen sehr genau erlebt. Alle waren sie ehrenamtlich als Bürgermeister für ihre Gemeinden tätig, Junker und Morgenstern ganze 22 Jahre lang. Für ihr Engagement wurden sie heute von Landrat Jendricke geehrt und bekamen einen feinen Tropfen mit auf den Weg in den Ruhestand. Auch Hannelore Mann aus Lipprechterode, Gudrun Gerlach aus Herrmannsacker und Bernd Sebert aus Urbach scheiden als Bürgermeister in diesem Jahr aus, konnten heute aber nicht anwesend sein.
Eine extra große Flasche Korn wurde Reiner Aderhold übergeben. Die wird er aber nicht alleine leeren müssen, die Kumpel vom Bergmannsverein werden ihren 20. Geburtstag damit ordentlich begießen können. Und weil es in Nordhausen auch noch mehr als nur Schnaps gibt, bekam auch die Finanzministerin noch ein kleines Geschenk: eine Flasche Holunderwein.
Damit waren der Förmlichkeiten genug getan, man konnte daran gehen das Büffett zu stürmen und die Sommerpause entspannt zu eröffnen.
Angelo Glashagel
Autor: redIm letzten Jahr hatte das noch anders ausgesehen, nach dem Sommerfest waren Stimmen laut geworden die fragten ob es sich der Landkreis bei derart klammen Kassen leisten könne, überhaupt zu feiern.
Er habe sich die Kritik zu Herzen genommen, meinte der Landrat heute, deswegen nutze man die Chance und feiere dieses Jahr dort, wo die nötige Infrastruktur ohnehin vorhanden ist - in Bleicherode. Die alte Kalistadt begeht in den kommenden Tagen ihr traditionelles Bergmannsfest und das 20jährige Jubiläum des Bergmannsvereins, Festzelt, Örtlichkeiten, Sitzgelegenheiten waren schon da. Nur die Fahrgeschäfte waren noch geschlossen, richtig los geht es erst morgen.
Landrat Jendricke wollte das Fest im westlichen Landkreis auch als Symbol verstanden wissen. Man müsse sich nicht in der Kreisstadt verstecken und wolle auch zeigen, dass man nah am Bürger sei, weswegen man auch viele Ehrenamtliche aus Bleicherode und Umgebung eingeladen habe. Es solle um den Austausch gehen, das gegenseitige kennen lernen, so Jendricke. Auch mit wenig Geld könne man noch feiern und deutlich machen, dass man nicht immer nur jammern solle, sich in der Region wohl fühle und auch etwas zu zeigen habe.
Den richtigen Ehrengast hatte man sich in dieser Hinsicht auf jeden Fall eingeladen - Thüringens Finanzministerin Heike Taubert war heute zu Gast in Bleicherode. Dabei sollte es nur am Rande um das Finanzielle gehen, aber das blieb angesichts der Situation vieler Kommunen nicht außen vor. Zuvor hatte Taubert bereits Lottomittel in Höhe von 2.400 Euro an das Mehrgenerationenhaus des Lift Vereins übergeben. Das wenige Geld das man habe, müsse intelligent und gut eingesetzt werden, hatte die ehemalige Sozialministerin hier gesagt, in Angeboten wie dem MeGeHa etwa.
Finanzielle Löcher klaffen auch im Bleicheröder Haushalt, und wenn das Thema im Stadtrat behandelt wird, weist Bürgermeister Rostek des öfteren auch auf die Versprechungen der rot-rot-grünen Landesregierungen hin, die Kommunen finanziell besser auszustatten. Punktuell gebe es schon mehr Geld, in jedem Falle nicht weniger, meinte Taubert am Nachmittag, etwa in Bereichen wie der Schulsanierung oder dem Hochwasserschutz. Insgesamt habe man im Osten des Landes das Problem dass die Steuerkraft mit 60% des Bundesdurchschnitts deutlich unter der der alten Bundesländer liege und auch in Sachen Wirtschaftskraft schaffe man es nur auf 70%. In der Flüchtlingskrise hätte man Rücklagen eingesetzt, sodass man keinerlei existierende Maßnahmen habe kürzen müssen.
Finanzielle Stellschrauben gebe es durchaus, an denen auch auf Bundesebene gedreht werden könnte, wie etwa die zuletzt diskutierte Reform der Erbschaftssteuer. Der Vorschlag von Finanzminister Schäuble sei in ihren Augen "durchaus vernünftig" gewesen. Allein die bayerische Landesregierung habe das Vorhaben wieder gekippt, "wir denken das ist verfassungswidrig", sagte die SPD Ministerin, Deutschland sei eine reiche Gesellschaft und jeder müsse seinen Anteil einbringen, wobei man in den letzten 25 Jahren aber auch viel erreicht habe.
Wie die letzten Jahrzehnte an der Basis, in den Dörfern, Städten und Gemeinden ausgesehen haben, das haben Monika Wüstemann aus Bucholz, Brigitte Rothgaenger aus Harzungen, Bärbel Ohlhoff aus Kleinbodungen, Siegfried Junker aus Görsbach und Wolfgang Morgenstern aus Wolkramshausen sehr genau erlebt. Alle waren sie ehrenamtlich als Bürgermeister für ihre Gemeinden tätig, Junker und Morgenstern ganze 22 Jahre lang. Für ihr Engagement wurden sie heute von Landrat Jendricke geehrt und bekamen einen feinen Tropfen mit auf den Weg in den Ruhestand. Auch Hannelore Mann aus Lipprechterode, Gudrun Gerlach aus Herrmannsacker und Bernd Sebert aus Urbach scheiden als Bürgermeister in diesem Jahr aus, konnten heute aber nicht anwesend sein.
Eine extra große Flasche Korn wurde Reiner Aderhold übergeben. Die wird er aber nicht alleine leeren müssen, die Kumpel vom Bergmannsverein werden ihren 20. Geburtstag damit ordentlich begießen können. Und weil es in Nordhausen auch noch mehr als nur Schnaps gibt, bekam auch die Finanzministerin noch ein kleines Geschenk: eine Flasche Holunderwein.
Damit waren der Förmlichkeiten genug getan, man konnte daran gehen das Büffett zu stürmen und die Sommerpause entspannt zu eröffnen.
Angelo Glashagel
Kommentare
Treuhänder
30.06.2016, 23.45 Uhr
Das System feiert sich
Schauen Sie doch bitte, wer sich da versammelt hat. Es ist ein Kreis aus 100 bis 150 Menschen, die meinen, die Geschicke dieses Landkreises leiten zu müssen.
Es ist abstoßend zu sehen, wie man sich selbst feiert. Warum? Weil man sich braucht, um Macht auszuüben. Abgeordnete es Kreistages und solche, die von ihnen mit Geldgaben bedacht werden: Die Kreisverkehrswacht, der Kreissportbund mit seinen personifizierten Vorbildern Meyer und Gorges sowieso, die Flüchtingsbeauftrage der LINKE - ach das Leben im Innercircle ist so wunderbar. Und man muss für die Häppchen und die Getränke nicht einmal bezahlen.
Darauf ein Prost der Dekadenz. Vielleicht wäre es mal was mit dem Erarbeiten des Geldes, dass man da ausgibt.
Es ist abstoßend zu sehen, wie man sich selbst feiert. Warum? Weil man sich braucht, um Macht auszuüben. Abgeordnete es Kreistages und solche, die von ihnen mit Geldgaben bedacht werden: Die Kreisverkehrswacht, der Kreissportbund mit seinen personifizierten Vorbildern Meyer und Gorges sowieso, die Flüchtingsbeauftrage der LINKE - ach das Leben im Innercircle ist so wunderbar. Und man muss für die Häppchen und die Getränke nicht einmal bezahlen.
Darauf ein Prost der Dekadenz. Vielleicht wäre es mal was mit dem Erarbeiten des Geldes, dass man da ausgibt.
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Nordhäuser Freiheit
01.07.2016, 11.19 Uhr
DJ Matthias J. sorgt immer fùr gute Laune
Unser Landrat ist der beste Alleinunhalter weit und breit. Dienstreise hier, Dienstreise dort, Banddurchschnitt heute; Morgen das Fest des Landkreises.
Mit dabei: Sein Team von der SPD mit wechselnden Hauptdarstellern: Dauergast Poppenhäger, dann mal wieder Tiefensee und zur Abwechslung Taubert. Der Affenzirkus dreht sich ohne Unterlass.
Und mittlerweile schlagen sich auch Grund, Nùßle und Primas von der CDU bei den Parties von DJ Matze Jendricke die Plautze voll.
Mit dabei: Sein Team von der SPD mit wechselnden Hauptdarstellern: Dauergast Poppenhäger, dann mal wieder Tiefensee und zur Abwechslung Taubert. Der Affenzirkus dreht sich ohne Unterlass.
Und mittlerweile schlagen sich auch Grund, Nùßle und Primas von der CDU bei den Parties von DJ Matze Jendricke die Plautze voll.
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