Fr, 17:30 Uhr
17.06.2016
Woche der Nachhaltigkeit
Vegetarismus, Wirtschaft, Philosophie und Feiern
Kommende Woche veranstaltet die Hochschulinitiative GoFair die erste Nachhaltigkeitswoche in Nordhausen. Von Wirtschaft, Vegetarismus bishin zu Philosophie wird es von Montag bis Freitag verschiedene Vorträge, Diskussionsrunden, Filmvorführungen in und außerhalbd der Hochschule geben...
In vielerlei Hinsicht ist der Nordhäuser Hochschulcampus wie eine einsame Insel in Sichtweite des Festlandes, zumindest was das sozio-kulturelle Leben angeht: auf dem Campus passiert eine ganze Menge, aber nur selten dringt das auch einmal über den Weinberg hinaus in die Stadt. Das studentische Leben spielt sich unter der Woche auf dem Campus ab, und fährt am Wochenende nach Hause.
Dieser Tage etwa kann man auf dem Gelände alle paar Schritte Plakate entdecken, welche die erste "Nachhaltigkeitswoche" bewerben. In der Stadt sind diese kaum zu finden, dabei liest sich das Programm durchaus vielversprechend und dürfte auch den einen oder anderen Nicht-Studenten interessieren.
Wie kann fairer Welthandel funktionieren? Wie solidarische Landwirtschaft? Was kann man selber tun? Zur ersten "Nachhaltigkeitswoche" hat sich die studentische Inititative "GoFair" eine ganze Reihe Programmpunkte einfallen lassen. Die vielseitige Thematik der Nachhaltigkeit soll sowohl an der Hochschule als auch in der Stadt eine Woche lang in den Fokus genommen werden.
Ein Schwerpunkt wird dabei Ernährung sein, etwa mit dem Vortrag der Heinrich-Böll Stiftung zur aktuellen Ausgabe des "Fleischatlas" am Donnerstag. Und auch das Leben an der Hochschule hat man im Blick, am Mittwoch will man zusammen mit Hochschulpräsident Wagner über mehr Nachhaltigkeit an der alma mater diskutieren.
Die Hochschule sollte hier eigentlich gut aufgestellt sein, möchte man Angesichts der Expertise in Sachen regenerative Energien annehmen. Tatsächlich gibt es aber wohl noch Luft nach oben, das zumindest meint Johannes Haller, Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule und Mitorganisator der Woche. "Der Nachhaltigkeitsgedanke ist nur in wenigen Studiengängen präsent, vor allem den technischen", sagt Haller, "bei den wirtschaftlichen Fachrichtungen ist das eher nicht so. Darüber wollen wir diskutieren."
Haller ist schon länger in Nordhausen, hat an der Hochschule studiert und hier auch die Inititative "GoFair" kennen gelernt. Gestartet war das studentische Projekt einmal als Einkaufsgemeinschaft für frische Lebensmittel. Die gibt es inzwischen leider nicht mehr, der Lieferant war abgesprungen, Alternativen gibt es in der Region selbst bisher leider nicht. Seitdem habe man sich stärker auf Bildung und politisches Engagement konzentriert, sagt Haller. In der Mensa steht der "Fairteiler", im Grund ein gemeinschaftlicher Kühlschrank in dem jeder Nahrungsmittel ablegen und mitnehmen kann, ein Experiment in "Foodsharing". Einen ähnlichen Ansatz verfolgt man mit der "Freebox" für alles nicht-verderbliche.
Hin und wieder verlässt auch GoFair den Campus. Etwa wenn man ein RepairCafé im "Green Island" organisiert. Letztere ist ein "Freiraumprojekt" und Ladencafé in der Hesseröderstraße - ein Stück studentischer Idealismus mitten in der Stadt. Gut besucht ist inzwischen auch das "MittsommerVest", ein veganes Straßenfest auf der Kurzen Meile, das dieses Jahr die nachhaltige Woche am 25.6. abschließen wird.
Und die Woche wird noch einiges mehr an Programmpunkten zu bieten haben, von Vorträgen über Diskussionen, Workshops und Filmvorführungen bis zur Tauschparty und Nachhaltigkeits-Führung werden zahlreiche Veranstaltungen zum Informieren und Mitmachen angeboten.
Genauere Informationen zu dem Programm und zu einzelnen Veranstaltungen finden sich unter gofair.jimdo.com/aktuelles und auf der Facebookseite von GoFair: www.facebook.com/gofair.nordhausen.
Andere Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen sind ausdrücklich dazu eingeladen, die Nachhaltigkeitswoche kreativ mitzugestalten oder eigene Veranstaltungen anzubieten. Ziel ist es, die Menschen in Nordhausen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu ermutigen.
Angelo Glashagel
Autor: redIn vielerlei Hinsicht ist der Nordhäuser Hochschulcampus wie eine einsame Insel in Sichtweite des Festlandes, zumindest was das sozio-kulturelle Leben angeht: auf dem Campus passiert eine ganze Menge, aber nur selten dringt das auch einmal über den Weinberg hinaus in die Stadt. Das studentische Leben spielt sich unter der Woche auf dem Campus ab, und fährt am Wochenende nach Hause.
Dieser Tage etwa kann man auf dem Gelände alle paar Schritte Plakate entdecken, welche die erste "Nachhaltigkeitswoche" bewerben. In der Stadt sind diese kaum zu finden, dabei liest sich das Programm durchaus vielversprechend und dürfte auch den einen oder anderen Nicht-Studenten interessieren.
Wie kann fairer Welthandel funktionieren? Wie solidarische Landwirtschaft? Was kann man selber tun? Zur ersten "Nachhaltigkeitswoche" hat sich die studentische Inititative "GoFair" eine ganze Reihe Programmpunkte einfallen lassen. Die vielseitige Thematik der Nachhaltigkeit soll sowohl an der Hochschule als auch in der Stadt eine Woche lang in den Fokus genommen werden.
Ein Schwerpunkt wird dabei Ernährung sein, etwa mit dem Vortrag der Heinrich-Böll Stiftung zur aktuellen Ausgabe des "Fleischatlas" am Donnerstag. Und auch das Leben an der Hochschule hat man im Blick, am Mittwoch will man zusammen mit Hochschulpräsident Wagner über mehr Nachhaltigkeit an der alma mater diskutieren.
Die Hochschule sollte hier eigentlich gut aufgestellt sein, möchte man Angesichts der Expertise in Sachen regenerative Energien annehmen. Tatsächlich gibt es aber wohl noch Luft nach oben, das zumindest meint Johannes Haller, Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule und Mitorganisator der Woche. "Der Nachhaltigkeitsgedanke ist nur in wenigen Studiengängen präsent, vor allem den technischen", sagt Haller, "bei den wirtschaftlichen Fachrichtungen ist das eher nicht so. Darüber wollen wir diskutieren."
Haller ist schon länger in Nordhausen, hat an der Hochschule studiert und hier auch die Inititative "GoFair" kennen gelernt. Gestartet war das studentische Projekt einmal als Einkaufsgemeinschaft für frische Lebensmittel. Die gibt es inzwischen leider nicht mehr, der Lieferant war abgesprungen, Alternativen gibt es in der Region selbst bisher leider nicht. Seitdem habe man sich stärker auf Bildung und politisches Engagement konzentriert, sagt Haller. In der Mensa steht der "Fairteiler", im Grund ein gemeinschaftlicher Kühlschrank in dem jeder Nahrungsmittel ablegen und mitnehmen kann, ein Experiment in "Foodsharing". Einen ähnlichen Ansatz verfolgt man mit der "Freebox" für alles nicht-verderbliche.
Hin und wieder verlässt auch GoFair den Campus. Etwa wenn man ein RepairCafé im "Green Island" organisiert. Letztere ist ein "Freiraumprojekt" und Ladencafé in der Hesseröderstraße - ein Stück studentischer Idealismus mitten in der Stadt. Gut besucht ist inzwischen auch das "MittsommerVest", ein veganes Straßenfest auf der Kurzen Meile, das dieses Jahr die nachhaltige Woche am 25.6. abschließen wird.
Und die Woche wird noch einiges mehr an Programmpunkten zu bieten haben, von Vorträgen über Diskussionen, Workshops und Filmvorführungen bis zur Tauschparty und Nachhaltigkeits-Führung werden zahlreiche Veranstaltungen zum Informieren und Mitmachen angeboten.
Genauere Informationen zu dem Programm und zu einzelnen Veranstaltungen finden sich unter gofair.jimdo.com/aktuelles und auf der Facebookseite von GoFair: www.facebook.com/gofair.nordhausen.
Andere Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen sind ausdrücklich dazu eingeladen, die Nachhaltigkeitswoche kreativ mitzugestalten oder eigene Veranstaltungen anzubieten. Ziel ist es, die Menschen in Nordhausen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu ermutigen.
Angelo Glashagel
Kommentare
Bisher gibt es keine Kommentare.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.