Das deutsche Team ist erfolgreich in die Fußball-EM in Frankreich gestartet. Obwohl bisher das Wetter insbesondere für das beliebte Public Viewing alles andere als optimal ist, erwarten auch die Thüringer Brauereien einen erhöhten Bierabsatz, meldet die Industrie- und Handelskammer...

„Im WM-Jahr 2014 mussten manche Getränkehersteller sogar Sonderschichten fahren, um den Absatzboom zu bedienen“, so Professor Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt. Nun hoffe insbesondere die Brauwirtschaft erneut darauf, dass die durch die EM-Euphorie ausgelöste Stimmung anhält.

Dies sei auch dringend notwendig. Seit Jahren leide die Branche unter Absatzrückgängen und einem erheblichen Konzentrationsprozess. „Bei den Bierherstellern herrscht ein gnadenloser Wettbewerbsdruck. Auch neue Sorten oder Mixgetränke können den Margendruck nur bedingt aufhalten“, schätzt der IHK-Chef ein. Umso wichtiger wäre die Nachfrage bei derartigen Events.

Wenn das Abschneiden der deutschen Mannschaft, die Stimmung und das Wetter passen, dann verkaufen sich Grillfleisch, Würstchen, Snacks und natürlich Getränke besonders gut. „Mit einem Bierkonsum von rund 106 Liter pro Kopf im Jahr zählen die Deutschen nach den Tschechen zu den Spitzenverbrauchern. Dennoch – der Pro-Kopf-Konsum in Deutschland ist rückläufig und so niedrig wie seit den 60iger Jahren nicht mehr. Der Umsatz der Brauereien geht entsprechend zurück. Hier kann die EM zumindest einen kleinen Lichtblick setzen“, hofft Detlef Projahn, Geschäftsführer der Apoldaer Vereinsbrauerei und Präsident des Verbandes Private Brauereien Deutschland e. V. Das Geschäft wäre allerdings stark davon abhängig, wie weit Deutschland kommt.